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Der Himmel öffnete sich

Sie war 14 Jahre alt. Zum ersten Mal war sie in einer Kirche gewesen und hatte bei den Sternsingern mitgemacht. Nach einem Gottesdienst kam sie ganz scheu und sagte: „Ich möchte getauft werden.“ Wir trafen uns mit Jugendlichen in der Kirche. An verschiedenen Orten des Kirchenraumes erzählten wir sehr persönliche Glaubenserfahrungen. Schweigend hörte sie zu. In ihrem Gesicht war zu lesen, was in ihrem Herzen geschah. Im Rahmen der 72-Stunden-Aktion renovierten wir im strömenden Regen einen Friedensmahner und stellten am Folgetag einen neuen vor einer KiTa auf. Danach feierten wir ein Fest mit über hundert Kindern und ihren Eltern. Am nächsten Tag dann die Taufe. Sie kam in einem wunderschönen Anzug. Das Klima war – wie an all den Tagen - sehr familiär. Alle Anwesenden bezeichneten sie mit einem kleinen Kreuz, dem Zeichen des Glaubens, auf ihrer Stirn – auch diejenigen, die gesagt hatten, sie könnten nicht glauben. Tiefe innige Augenblicke. Mutig schritt die 14-Jährige danach ans Taufbecken und ließ alles geschehen. Sie entzündete ihre Taufkerze an der Osterkerze und gab anschließend dieses Licht an alle Anwesenden weiter. Heilige Stille erfüllte den Raum. Als ich am Ende der Feier in die Augen dieses Teenies schauen durfte und diese tiefe, stille Freude sah, hatte ich den Eindruck: Der Himmel öffnet sich – wir sind mit dem Herzen im Himmel und mit den Füßen auf der Erde.