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Handwerker des Friedens

Zu einer 24-Stunden-Wache hatte Papst Franziskus aufgerufen. So hatten wir die ganze Nacht durchgewacht - immer mit Jesus in der Eucharistie in unserer Mitte. Gegen morgen hatten eine ganze Stunde lang Flüchtlinge aus Sri Lanka, Georgien und Afghanistan ihre Flucht-Geschichten erzählt. Es waren bewegende Augenblicke gewesen. Das Wort von Papst Franziskus begleitete uns: “Geht an die Ränder, dort werdet ihr IHN finden!” Vor Jesus in der Eucharistie sitzend bewegte mich plötzlich die Frage: “Jesus, wo wartest Du jetzt gerade auf mich? Hier in der Stunde der Anbetung oder draußen an den Rändern?” Zwei Familien - mit schweren Fluchtgeschichten kamen mir ins Herz. Ich hatte den Eindruck: ER ruft mich dorthin. So verließ ich das Anbetungs-Zelt und fuhr zu ihnen. Beide waren zu Hause. Beide waren durch den Krieg unvollständig. Menschen waren gestorben und in Kriegsgebieten zurück gelassen. Beiden konnte ich lange zuhören. Am Ende des ersten Gespräches sagte ein Mädchen aus der ersten Familie: “Kannst Du nicht bei uns bleiben? Ich war zum ersten Mal seit langem wieder froh!” Am Ende des zweiten Gespräches sagte mir ein junger Syrer: “Danke für Dein Kommen. Immer wenn wir zusammen sind, spüre ich einen so tiefen Frieden in mir!” Den Frieden, den ich in den Stunden der Anbetung hatte spüren dürfen, hatte ich in diese beiden Familien weiter bringen können.