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Technisch gesehen bliebe Enttäuschung!

Sie hatten sehr viel investiert. 2000 Kilometer waren sie gefahren und hatten all ihre Lieder in englischer Sprache einstudiert. Zum ersten Mal waren sie im Ausland unterwegs, um ihre Lieder vor einem deutschen Publikum zur Aufführung zu bringen. Sie freuten ich über diese Chance. Ich spürte vor dem Konzert ihre Aufregung. Musikalisch hatten sie anspruchsvolle Stücke ausgewählt. Dann begann das Konzert und die technische Ausstattung ließ zu wünschen übrig. Immer wieder sah im ich Gesicht eines der Verantwortlichen Band-Mitglieder Enttäuschung. Aber er kämpfte, machte weiter und hielt durch, ohne sich ganz ablenken zu lassen... Am Ende ernteten sie alle einen langen Applaus, der mich sehr freute. Doch dann drehten die jungen Musiker ihr Gesicht von den Zuschauern weg und ich spürte ihre tiefe Enttäuschung, dass es ihnen- technisch(!!) - nicht so gelungen war, wie sie sich es erhofft hatten.
Mir war klar: Sie brauchen jetzt einen “großen Bruder”. So ließ ich einige Jugendliche, mit denen ich gern ein wenig geplaudert hätte, und ging zu den jungen Ungarn. Ich sah ihre traurigen Augen und versuchte ihnen deutlich zu machen, dass die entscheidende Botschaft, die auch von vielen Gästen zurück gemeldet worden war, auf einer anderen als auf der technisch-perfekten Ebene lag. Es dauerte lange, immer wieder hörte ich einzelnen zu und sprach ihnen Mut für die nächsten Konzerte zu. Spät abends war ich noch bei einem Ehepaar eingeladen, die zwei ungarische Gäste aufgenommen hatten. Ich nahm meine Kräfte zusammen und dachte: “Für Dich, Jesus, in diesen Jugendlichen!” Und es wurde eine so schöne und mich bereichernde Stunde, in der sich unsere Herzen ganz nah kamen. Auf einmal war klar: Der Erfolg dieses Tages lag wirklich nicht in technischer Perfektion, sondern in menschlicher Nähe und Begegnung.