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In der Schule der Geduld

Ich hab gerade meinen Masterstudiengang beendet. Ich muss sagen, dass die letzte Zeit für mich richtig schwer war. Aber ich kann auch sagen: Ich habe Jesus tiefer kennen und sehen gelernt. Er arbeitet mit mir, Tag für Tag. Er hilft mir! Im September vergangenen Jahres hatte ich meine letzten Examen zu bestehen und war echt gestresst. Ich hatte gehofft, im Oktober alles mit guten Ergebnissen zu beenden, dann einen Job zu finden und dann würde alles gut sein. Mein Traum war, dann mein eigenes Geld zu verdienen und auf eigenen Beinen stehen zu können. Aber – da ist immer ein „aber“ – es kam anders, als gedacht. Ich konnte mein Abschlussexamen nicht fristgerecht beenden. Ich war richtig enttäuscht! Aber jetzt – ein paar Monate später - ist alles geschafft – sogar mit guten Noten.

Vor einiger Zeit habe ich mich für ein Praktikum im albanischen Parlament beworben. Junge Leute bekommen da einen Einblick in die Welt der Politik. Einige von ihnen finden über diesen Weg in die Politik hinein. Ich selber arbeite mit einer Abgeordneten und lerne viel, aber von Tag zu Tag wundere ich mich, warum gerade ich diese Chance bekommen habe. Ich weiß, dass mir Gott ganz nahe ist und mir immer hilft, aber Seine Pläne mit mir verstehe ich auch nicht so ganz.

Ich war es gewohnt, zu kalkulieren und jeden Schritt in meinem Leben zu planen, aber zurzeit kann ich überhaupt nichts mehr vorhersagen. Irgendwie habe ich das Gefühl, meine Fähigkeit, Dinge zu planen, vorherzusehen und zu kontrollieren verloren zu haben. Ich fühl mich auf einmal so schwach. Aber ich denke mir, wenn da nichts mehr in meinen Händen liegt, dann liegt es in Gottes Händen. Ich hab den Eindruck, Gott prüft mich. Er bringt mich dazu, Ihm zu vertrauen und zu lernen die Dinge in Seine Hand zu legen und warten zu lernen. Das ist eine gute Schule der Geduld und des Vertrauens! Dafür bin ich sehr dankbar.