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Wunden berühren

„Oh, wenn wir noch eine Mikrowelle bekommen könnten!“ hatte ich bei einer ukrainischen Familie aufgeschnappt. Am Sonntag darauf, galt es eine Predigt über den „ungläubigen Thomas“ zu halten. Mich faszinierte an ihm, dass er die Wunden Jesu berühren wollte. Und was ist die Kunde der Wunde? hatte ich gefragt. Werden Wunden einander gezeigt und anvertraut, wächst daraus oft eine größere Nähe, in der der lebendige Gott sich als Liebe zeigt. Und jetzt wird‘ ich konkret, hatte ich mit einem Lächeln im Gesicht den Gottesdienstteilnehmenden gesagt: „Ich brauch noch eine Mikrowelle für eine ukrainische Familie, die als Flüchtlinge in unserer Stadt wohnt und drei Kinder zu ernähren hat.“ Nach dem Gottesdienst kam ein Ehepaar mittleren Alters zu mir. Ich kannte sie nicht. „Wir sind keine Kirchgänger. Aber uns haben ihre Gedanken so angerührt, dass wir beschlossen haben, Ihnen eine fast neuwertige Mikrowelle für die Flüchtlingsfamilie zu schenken! Gebrauchen könnten wir sie noch, aber die Familie braucht sie dringender!“