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Mondscheingottesdienst für den Frieden

"Wann ist das Ende der Nacht?"

Erster September 1939 – erster September 2025 – vor 86 Jahren attackierte ein Diktator das Nachbarland Polen und begann damit den Zweiten Weltkrieg, der ungeahntes Leid über die Welt bringen würde. Aus diesem Anlass hatten sich über 100 Menschen um 20 Uhr in der Lichtkirche in Wewelsburg eingefunden, um für den Frieden zu beten. „Wann ist das Ende der Nacht?“ hatte in einer Erzählung von Martin Buber ein Rabbi gefragt und seine Schüler*innen verstehen lassen, wenn wir in jedem Gesicht eines Fremden die Schwester oder den Bruder entdecken. So waren die Teilnehmenden eingeladen, ihr eigenes Leben in Blick zu nehmen und darüber in Austausch zu kommen, wie sie persönlich für den Frieden leben, in ihrem eigenen Herzen, in ihrer Familie und Nachbarschaft und darüber hinaus. Ein lebendiges Friedensgemurmel ergab sich. Paulina erzählte von einer ihrer großen Friedenserfahrungen beim Jugendtreffen mit Papst Leo im Heiligen Jahr in Rom, als sich Jugendliche aus über 190 Nationen friedlich auf einen Weg gemacht hatten. Meinolf erzählte, wie der bosnische Friedensweg im Jahr 1995 begonnen hatte und wie viele junge Menschen in diesem Engagement Antworten auf Fragen ihres Lebens gefunden hatten. Und dann war im Fürbitt-Teil des Gottesdienstes jeder Mitfeiernde eingeladen, den Namen EINES Menschen auf einen bunten Tischtennisball zu schreiben. Über 100 Bälle wurden beschrieben. Sie stehen jetzt im Zelt in der Kirche Heilige Familie und Abend für Abend wird für jeden einzelnen gebetet. Als am Ende der Stunde jeder noch einen Friedensmahner mit nach Hause nehmen konnte, war die Dankbarkeit aller zu spüren, denn es war deutlich geworden: „Frieden kommt nicht von allein. Es gilt ihn immer neu von Gott zu erbitten und mit Entschiedenheit für ihn zu leben.