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Beten hilft!

„Beten hilft!“ las ich in der Betreffzeile einer Email. Darin durfte ich lesen, wie ein Mädchen einen epileptischen Anfall erlitten hatte und zu Boden gestürzt war. Dabei hatte sie schwerste Blessuren davon getragen. Aufgrund ihres insgesamt labilen Gesundheitszustandes war an eine zunächst von Ärzten angeratene OP nicht zu denken. Die Pflegemutter bat viele Freunde und Freundinnen um ihr Gebet. Das Mädchen erholte sich prächtig und als nach 6 Wochen eine weitere Arztmeinung eingeholt werden sollte,  entschieden die Ärzte: Es bestehe keine Gefahr mehr, das Mädchen brauchte nicht operiert zu werden. Aus Dankbarkeit ließ mich die Pflegemutter wissen, dass sie gern Geld für eines unserer Projekte geben wolle. Was sie nicht wusste, war, dass ich Gott in den Tagen zuvor um Geld für unsere Projekte in Syrien und der Ukraine gebetet hatte. Ja: Beten hilft!

Mut

Nach gut 25 Jahren trafen wir uns wieder. Er war beim ersten go4peace-Camp in Bosnien mit dabei gewesen und dann für ein Jahr nach Brasilien aufgebrochen. Irgendwann hatten wir einander aus den Augen, aber nicht aus dem Herzen verloren. Vor einigen Jahren hatte ich von einem Hofprojekt gehört, dass er mit seiner Frau und seinen Kindern begonnen hatte. So war die Idee gereift, im Heiligen Jahr der Hoffnung einen Pilgerweg auf den Hof anzubieten. Zu zehnt hatten wir uns auf den Weg gemacht, wurden herzlich empfangen und erlebten ein beeindruckendes Lebenswerk: Ein florierender voll auf Nachhaltigkeit orientierter Bauernhof, ein Ehepaar mit 5 Kindern, ein großes Netzwerk an freiwilligen Helfern und Helferinnen und eine Solidarische Landwirtschaftsgenossenschaft. Als wir abends wieder aufbrachen, kam der Bauer nochmals und erzählte, was für ihn seine Teilnahme am Bosnien-Camp gedeutet hatte: „Das war für mich ein Meilenstein meines Lebens. Irgendwie fehlte bei einem der vielen Bullis, mit denen wir nach Bosnien gefahren sind, ein zweiter Fahrer. Und dann sagte Meinolf zu mir: ‚Das kannst du doch machen - oder?‘ Dieser Augenblick, in dem mir so viel Vertrauen entgegen kam, hat etwas in mir geboren werden lassen, was ich zeitlebens nicht verloren habe: Mut.“

Nicht nur Struktur

Im Rahmen tiefgreifender Transformationsbewegungen in unserer Diözese hatten wir uns zu fünft im Netzwerk go4peace aufgemacht, an einer mehrstündigen Regionalkonferenz teilzunehmen. Am Ende einer arbeitsreichen Woche hatten wir uns in unserer kleinen Gruppe versprochen, sehr aufmerksam zu sein und unsere Erfahrungen und unser Leben zu teilen. Über 110 Teilnehmende hatten sich eingefunden. Immer wieder konnten wir kleine Mosaiksteinchen in den Prozess des Abends einfügen. Am Tag danach spürte ich den Impuls, dem Team des Abends zu danken. Wenig später durfte ich lesen: „Ganz herzlichen Dank für Deine Rückmeldung, die mir wirklich guttut!  Wir haben in der letzten Woche drei kraftvolle Abende mit Regionalveranstaltungen erlebt - zunächst etwas gefürchtet ob der Fülle und zeitlichen Dimension, aber dann im Erleben sehr gehaltvoll & verbindend - bei allem, was natürlich damit noch nicht gelöst ist und schwierig bleibt. Ich finde, Ihr habt auch eine sehr gute Rolle gespielt. Am Freitag ist es wirklich sehr gelungen, nicht nur bei den Strukturfragen hängen zu bleiben. Dafür auch ausdrücklichen Dank in Eure Richtung!“

Auf „Du zu Du“ mit Gott

Schnell war Vertrauen in unserem Gespräch gewachsen, indem wir einander Anteil gaben an unserer Suche nach Gott. So erzählten wir sehr persönlich. Dann durfte ich hören: „Es gab einen Augenblick in meinem Leben, in dem ich nicht wusste, ob ich nochmals würde laufen können. Das war echt schwer. Ich habe immer an Gott geglaubt und als ich mich in diesem Augenblick betend an ihn gewandt habe, hab ich gesagt: ‚Lieber Gott, ich weiß nicht, ob es dich wirklich gibt und ob du jetzt bei mir bist. Aber ich möchte an dich glauben. Zeig mir bitte deine Nähe und lass mich, wenn es dein  Wille ist, wieder laufen können.‘ Dann bin ich eingeschlafen. Als ich am nächsten Morgen wach wurde, konnte ich zum ersten Mal seit langem wieder aufstehen. Ich konnte gehen und die Schmerzen, die mich immer gelähmt hatten, waren weg. Meine Tränen konnte ich nicht mehr zurückhalten.

Spasiba

Nach einem langen und herausfordernden Tag hatte ich einer älteren Ukrainerin noch zugesagt, mit ihr und ihrer Nichte eine Wohnung zu besichtigen. Als ich ankam, war ich mit der älteren Dame allein und konnte mich nur mit einem Übersetzungsprogramm mit ihr unterhalten. Dabei versuchte ich ihr mit meinem Lächeln meine ehrliche Liebe zu schenken. Dann fuhren wir in eine Nachbarstadt und schauten die angebotene Wohnung an. Es muss noch vieles geklärt werden, um zu sehen, ob sie die Wohnung bekommt. Als ich die beiden dann vor der Wohnung der Nichte wieder verabschiedete, sagte mir die ältere Frau immer wieder „Spasiba!“ – „Danke!“ Dabei schaute ich ihr, wie am Beginn unserer Begegnung, lächelnd in die Augen. Dann ließ sie mich durch ihre Nichte wissen, dass ihr dieses Lächeln tief ins Herz gefallen sei, da sie darin die Sprache einer echten Liebe gespürt habe.

Natürlich ohne Rechnung

Nach dem Saison-Eröffnungsgottesdienst bei Borussia Dortmund hatten wir mit jungen Leuten einen Friedensmahner aufgestellt. Zwei Tage später lese ich in einer Mail: Unser Filmproduzent und ich standen mit einem langjährigen Fan von Borussia und einigen weiteren treuen Unterstützern nach der Enthüllung eures Friedensmahners noch zusammen. Vor einem Jahr hatten wir ihn und seine Frau interviewt und kannten uns daher ein wenig. Das freundliche Gespräch bekam eine abrupte Wendung, als er von der Krebserkrankung seiner Frau erzählte. Er hatte seinen Job gekündigt, um sie pflegen zu können. Traurigkeit und Bitterkeit waren auf einmal spürbar. Wir blieben bei ihm – mitten im Trubel nach dem Saison-Eröffnungsgottesdienst - und hielten seine Last mit ihm aus. Auf der Rückfahrt ging mir das Schicksal dieses Fans sehr nach. Was konnten wir tun?
Nach zwei Tagen fragte ich bei dem Filmproduzenten an, ob er das letztjährige Filmmaterial für Michael und seine Frau schneiden könne? Nicht für die Öffentlichkeit, sondern einfach nur für die beiden. Wenige Minuten später seine Antwort: Hab ich direkt an dem Abend schon mit meinem Kumpel gesprochen. Machen wir! Natürlich ohne Rechnung. Hier können wir einfach nur Gutes tun! - Was war doch die Botschaft, die auf dem Friedensmahner stand? – „Frieden auf Erden!“ in deutscher, arabischer, spanischer und englischer Sprache. Und jetzt: Ein persönliches Video – als Friedensbotschaft – mitten in Dortmund.

weltweit

In der Mail einer jungen Albanerin aus unserem Netzwerk go4peace, die in Österreich studiert, lese ich: „Im Rückblick auf mein Jahr gab es auch große Herausforderungen. Manche Prüfungen verliefen nicht so, wie ich es mir erhofft hatte, und manchmal war es schwer, motiviert zu bleiben. Doch genau in solchen Momenten habe ich gemerkt, dass Rückschläge keine Niederlagen sind, sondern Chancen, an mir zu arbeiten. Ich habe gelernt, nicht aufzugeben, sondern mit Geduld und Mut weiterzumachen.“ – Letzte Woche noch ein Eis mit Viktoria und Oskar. Viktoria ist mittlerweile nach ihrem Abi für ein FSJ in Thailand eingetroffen. Oskar geht bald nach Namibia. Jetzt gerade ist Milena auf dem Weg nach Frankfurt. Sie fliegt gleich nach NYC und wird dort ein Jahr ihr FSJ absolvieren, ihr Freund geht für ein Jahr nach Ohio und dann kam gestern noch eine WhatsApp einer Schülerin: „Ich wollte dir Bescheid geben, dass ich gerade im Flieger nach NYC sitze. Es sind noch ungefähr 2 Stunden bis ich da bin. Am Freitag geht es dann los zu meiner Gastfamilie in der Nähe von Houston, Texas. Ich bin sehr aufgeregt und freue mich auf meinen Aufenthalt.“ Und in wenigen Tagen beginnen zwei Abiturient*innen ihr FSJ im Jugendzentrum Ivan Pavao II. in Sarajevo. Peer schrieb mir: „Mir geht es wirklich super, und die Vorfreude auf Sarajevo wächst von Tag zu Tag. Da der Weg von meinem Zuhause zu dir für ein Treffen leider doch ein Stückchen weit ist, werden wir uns leider nicht mehr für einen persönlichen Cappuccino treffen können. Aber ich nehme deine guten Wünsche sehr gern mit auf die Reise und sende dir ebenso herzliche Grüße zurück.“ Und wieder neu nehme ich an diesem Abend all diese jungen Menschen mit in mein Gebet im Zelt und berge sie in meinem Herzen.

Just an dem Tag

 Zwei Wochen war ich mit meiner Mutter zusammen gewesen. Am letzten Tag folgte ich dem Impuls, mit ihr zu einem kleinen Wallfahrtsort in der Nähe zu fahren. Dort kam mir ein ehemaliger Kollege in den Sinn, der an diesem Tag seinen Hochzeitstag beging. Wir steckten für ihn und seine Frau eine Kerze an und schickten ihnen dieses Foto. Seine Antwort am nächsten Tag bewegte uns: „Hab vielen Dank für deine Grüße und dein Gebet zu unserem Hochzeitstag auf der Dörnschlade (so der Name des Wallfahrtsortes). Gerade dieser Ort hat für meine Frau und mich eine besondere Bedeutung, haben wir doch gestern vor 40 Jahren uns dort das Ja-Wort und so das Versprechen für unseren gemeinsamen Lebensweg gegeben. Wie schön ist es, dass Du dort an genau diesem Tag für uns eine Kerze angesteckt hast.“

Ein Engel

In der Mail einer jungen Ordensschwester lese ich: „Wir haben in unserem Treff eine wunderbar bunte Gemeinschaft von Menschen am Rande der Gesellschaft, uns Schwestern und ganz unterschiedlichen Leuten, die sich  einbringen, die Gemeinschaft genießen und mitprägen. Seit ein paar Wochen kommt eine geflüchtete Frau zu uns. Sie ist mit ihrer großen Herzlichkeit, die sie mit ihrem kleinen Wortschatz trotzdem auszudrücken vermag, einfach ein Engel. In ihrer feinen und zupackenden Art ist sie eine große Bereicherung für die  Gruppe.

Heute Morgen war ich auf dem Weg in meinen Urlaub. Auf einmal traf ich sie, schon weit entfernt von meiner Stadt. Wir waren beide total überrascht und haben uns sehr gefreut. Sie war auf dem Weg zu einem Termin und war - ohne Internet - auf der Suche nach der Adresse. Ich konnte sie noch schnell zu der Adresse bringen, bevor ich zum Bahnhof gehen musste. Es herrschte so eine Freude unter uns. Ich glaube, ohne es auszusprechen, haben wir beide gespürt, dass wir zueinander geschickt worden sind. Ich hatte den Eindruck, Gott lässt uns gerade eine Emmaus-Erfahrung machen. Wir erlebten Gemeinschaft mit Jesus, der uns trägt, zu Hause und unterwegs.“

„… was man tun muss!“

„Freiheit ist nicht Freiheit zu tun, was man will, sie ist die Verantwortung, das zu tun, was man tun muss.“ Dieses Zitat von Yehudi Menuhin, das wir auf den Erlebnisparcours „navi4life – Navigier dich ins Leben!“ aufgebracht hatten, begleitete mich seit Tagen. Ein körperlich behinderter junger Mann kam an unserem Stand vorbei, auf der Suche nach einer Ausstellung. Die Ausstellung war in der Kaiserpfalz in Paderborn. Mir kam der Impuls: „Begleite ihn kurz dorthin!“ Dort angekommen, traf ich einen Freund, der gerade mit Samuel Koch zusammen war, der vor vielen Jahren in einer Unterhaltungssendung bei einem sportlichen Versuch gestürzt war und seither mit einer Querschnittslähmung leben musste. Er sagt von sich: „Ich bin nicht berühmt, sondern ich bin bescheitert!“ Wir kamen kurz ins Gespräch – auch über unseren Projektweg für junge Leute „navi4life“. „Ja, sich ins innere Glück navigieren zu lernen, das ist wirklich unsere Lebensaufgabe!“ ließ er mich wissen. Nach einer kurzen innigen Begegnung gingen wir auseinander. Gut, dass ich diesem inneren „Muss“ gefolgt war, den jungen Körperbehinderten zu seinem Zielort zu begleiten.

Am Domturm

Auf den Domstufen von Paderborn sprach ich immer wieder Menschen an, um sie für unseren navi4life-Erlebnisparcours zu interessieren. Auf einmal kam eine große englischsprachige Gruppe auf mich zu. Ich erfuhr, dass sie eine freikirchliche Gruppe aus Ohio in den USA waren. Sie hatten ein Fußballturnier in Europa organisiert und noch einen Tag für Libori dran gehängt. Sie baten um ein Foto für ihre Gruppe. Dann kamen sie an unseren Stand – direkt am Domturm in Paderborn – und jeder der 25 Mitglieder von jung bis alt, begann, sich einen kleinen Friedensmahner mit der Aufschrift „Friede auf Erden“ in jeweils vier Sprachen zu fertigen. Viele wählten u.a. Ukrainisch. Der Krieg in der Ukraine hatte sie nach Amerika verschlagen. Die Gruppe blieb lange an unserem Stand. Am Ende ließ uns der Pastor der Gruppe wissen: „Das ist wirklich echte Friedensarbeit, was ihr da macht. Nun stehe ich über eine halbe Stunde hier bei euch, erlebe euch und ich spüre, wie Friede in mein Herz gekommen ist!“ Dann umarmte er uns herzlich.

Ein Sinn, der durchträgt!

Und wieder neu boten wir 12 jungen Männern und Frauen die Impuls-Vielfalt des navi4life-Projektes an. Während einer Gruppenarbeit der Jugendlichen ergab sich ein Gespräch mit einem älteren Fokolar. Aufgewachsen war er in der ehemaligen DDR. Da er katholisch war, hatte er viele Nachteile erleiden müssen, auch das Abitur war ihm verwehrt geblieben. Dann hatte er sich entschieden, mit einer Lehre zu beginnen. Zwischen Schule und Ausbildung nahm er an einem Treffen vieler junger Menschen teil, die sich entschieden hatten, ganz auf die Karte des Evangeliums zu setzen. „Bei diesem Treffen ist mir etwas klar geworden, was mir alle Angst genommen und mich für mein ganzes Leben geprägt hat. Es war die Entdeckung: Ich kann immer lieben. Allein dadurch bekommt mein Leben einen Sinn!“ Ich schaute in die leuchtenden Augen eines alt gewordenen Mannes, aus dem eine tiefe Güte strahlte.

Himmel im Bushäuschen

In einer Mail lese ich: Unsagbar schwere Zeiten lagen hinter ihm. Böswillig war sein Lebenstraum zerstört worden. Ein Brief ließ alle Enttäuschung und Wut nochmals aufbrechen. Wir saßen bei ihm und konnten alles nur mit ihm aushalten. Ein echter Kreuzweg. Uns kam der Impuls, einen Ort der Stille aufzusuchen, den wir sehr schätzen. Wir machten uns auf den Weg. Unser Freund setzte sich in die Kirche und blieb lange dort. Später ergab sich ein Gespräch in einem kleinen Bushäuschen. Auf einmal sagte er: „Ich bin wieder glücklich. Es ist nicht wichtig, was gewesen ist. Ich finde endlich wieder Ruhe für meine Seele. Mein Gott beschenkt mich mit viel Liebe. Ich bin reicher als vorher.“ Seine Augen leuchteten wieder wie lange nicht mehr. Das kleine Bushäuschen, in dem wir saßen, war in diesem Moment ein Stück Himmel.

Ernte im Brachland

Über lange Zeit hatten wir nichts mehr voneinander gehört. Zu seinem Geburtstag hatte ich ihm, einem Mitbruder, einen kurzen Gruß zukommen lassen, der ihn sehr erfreut hatte.  Er schrieb: „Ja, ich bin gut in meiner neuen Stelle angekommen. Irgendwie profitiere ich von der langen Corona-Krise, die kirchlich in meiner neuen Pfarrei auch über die eigentliche Pandemiezeit hinausging. Dadurch dass alles ‚runtergefahren‘ wurde, entstand so was wie ein "Brachland", dass mittlerweile offen ist zur Gestaltung und neuem Wachstum. Und alle wissen, dass es nicht mehr so geht wie vor Corona. Das macht viel aus, nicht mit dem berühmten Satz konfrontiert zu werden: ‚Das haben wir aber immer so gemacht!‘. Alle Erfahrungen meiner Laufbahn haben jetzt irgendwie nochmal einen Ort gefunden, an dem ich mich gut einbringen kann. Das ist ein beeindruckendes und berührendes Erleben.“

Nur ein Besuch

Lange hatte er im Krankenhaus gelegen. Immer wieder war seine Entlassung heraus gezögert worden. Es hatte ihn alle Kraft gekostet. „Ich kann nicht mehr!“ hatte er mich sehen und verstehen lassen. So fuhr ich hin. Lange saß ich mit ihm und seiner Frau an seinem Krankenbett. Unser Gespräch wurde immer tiefer und inniger. „Es tut so gut, zusammen zu sein!“ Wir sprachen und beteten weiter miteinander und natürlich haben wir auch ein paar Witze erzählt. Als ich mich verabschiedete, sagte er: „Körperlich bin ich immer noch so schwach. Aber irgendwie geht’s mir jetzt viel besser!“

Langzeitwirkung

Lange hatten wir nichts mehr voneinander gehört. Doch dann gingen Mails nach Jahren wieder hin und her. „Ich muss dich noch etwas wissen lassen!“ las ich. „Vor vielen Jahren hast du mir geraten, besser nach dem „kleinen Abi“ zu greifen, als nach dem Großen. Jetzt musste ich verschiedene Entscheidungen als Musiklehrerin treffen. Ich hab mich entschieden, mein Zweitfach ganz zu lassen und musste mich dabei an deine Worte erinnern. Im Hören auf mein Herz spürte ich, dass das besser sein würde.  Dein Rat hilft mir auch Jahre später noch sehr! Seit der Entscheidung, ganz auf die Musik zu setzen, atme ich auf und bin wieder die alte. Danke dir.“

Tiefblaue Augen

„Und warum kommt ihr gerade zu uns an die Gesamtschule im Dortmunder Norden?“ fragt eine muslimische Schülerin. „Weil wir möchten, dass du die Schönheit deines Lebens entdeckst und lernst, dich hinein zu navigieren. Wir sind einfach da, um Impulse anzubieten, damit du glücklich wirst!“ Ihre Augen beginnen zu leuchten und strahlen im gleichen Blau wie ihr Kopftuch. Abends lese ich in der Mail des Rektors: „Das Projekt war wirklich ein voller Erfolg. Ich habe inzwischen unzählige positive Rückmeldungen von den Schülerinnen und Schülern bekommen. Sie waren echt absolut begeistert. Ich möchte eurem Team ein großes ‚Dankeschön‘ aussprechen und freue mich sehr auf eine weitere Zusammenarbeit. Das war einfach toll!“

Erinnerung schenkt Leben!

Nach längerer Zeit erreicht mich die Botschaft einer ehemaligen Campteilnehmerin aus Slowenien. "Ich war gerade dabei, die Tage im Camp zu reflektieren. Die Workshops mit den Mottos haben mir wirklich geholfen, eine Freude an der schwierigen Arbeit zu finden, die ich oft zu tun habe. Ich mag es wirklich, nützliche Arbeit zu tun, aber oft ist es dann ein Problem, dass ich einfach nicht genug Kraft habe. Also wiederhole ich in meinem Kopf die Mottos: „Fang wieder neu an!“ „Hör nicht auf zu geben!“ „Spring in den gegenwärtigen Augenblick!“ „Wag den Schritt!“ „Lass los!“ und ich erinnere sogar noch andere Worte, je nach Situation. So lebe ich in diesen Tagen "im go4peace-Geist".

Selbstzweifel

Nach einem lebendigen Treffen mit Jugendlichen erklärte sich noch ein junger Firmbewerber bereit, ein kurzes Interview zu geben, wie ihm der Tag gefallen habe. „Für mich waren die Stunden, die wir gemeinsam hier verbracht haben, ein großes Geschenk. Ich bin immer sehr unsicher und habe oft große Selbstzweifel. Ich frag mich immer: Wie wirke ich auf andere und wie sehen sie mich? Als wir uns heute gegenseitig sagen sollten, was wir aneinander schätzen und gut finden, war ich sehr erstaunt, wie positiv mich alle in meiner kleinen Gruppe gesehen haben. Das hat mir richtig Mut gemacht und viele Zweifel genommen.“ Dann ging er zu seinem Fahrrad, um nach Hause zu fahren. Doch bevor er fuhr rief er mir nochmals zu: „Übrigens, wenn ihr irgendwie Hilfe bei der Technik braucht, ich mach da gerne mit!!!“

Ein echt tolles Ereignis!

24 Jugendliche hatten sich zu einer Begegnung im Rahmen der Firmvorbereitung am Tiny House eingefunden. Einer der Jugendlichen war schon ein wenig älter und hatte gerade sein Abitur gemacht. Da er niemanden von den anderen kannte, suchte ich den Kontakt zu ihm. Ein lebendiger kurzer Austausch ergab sich. Am Ende des Treffens konnten Fragen ans Team gestellt werden. „Was hat euch eigentlich auf den Weg gebracht?“ fragte gerade er. Sehr persönlich konnten wir antworten. Abends dankte ich dem Jugendlichen noch über einen Messengerdienst für seine Frage. Seine Antwort: „Kein Problem, ich fand, dass die Begegnung am Tiny House ein sehr tolles Ereignis von euch für uns war. Vielen Dank für die Zeit!“