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Ich bin glücklich!

Wir besorgten für unseren Vater alle Einkäufe. Nachdem wir alle Arbeit erledigt hatten, schlenderten wir noch einmal durch die norddeutsche Kleinstadt. In einer Straße schenken schon seit langen Jahren die Geschäftsleute zum Frühlingsanfang den Kunden und Touristen Frühlingsblumen. Auch wir bekamen kleine Narzissen in einem wunderschönen Blumentopf geschenkt. Gerne hätte ich die Blumen auf meiner Terrasse gesehen. Doch da fiel mir meine alte Tante ein. Sie würde sich sicher über die Blumen freuen. Und so war es! Einige Tage später fand ich in unserem Garten längst vergessene Frühlingsblumen, die den Winter einfach so überlebt hatten.

We did all the shopping for our father. After we had done all the work, we strolled through the small town in northern Germany again. In a street, business people have been giving spring flowers to customers and tourists for many years now. We were also given small daffodils in a beautiful flower pot. I would have loved to see the flowers on my terrace. But then I remembered my old aunt. She would be happy about the flowers. And so it was! A few days later I found long forgotten spring flowers in our garden that had just survived the winter.

Die Schüler unsere Schule erhalten zurzeit – es ist Corona-Zeit - Lernpakete. Am Ende der Woche werfen sie ihre Aufgaben in den Briefkasten unserer Grundschule. Einige Schüler legten mir ein gemaltes Bild oder eine kleine Bastelarbeit zu ihren Aufgaben. Eine dieser Arbeiten zeigte ich einer älteren Nachbarin, die mich fragte, ob sie das Bild einige Tage behalten dürfe. Diese Erfahrung schrieb ich meinen Schülern mit dem Hinweis, doch auch einfach mal etwas zu basteln oder zu malen und es einer älteren Person in den Briefkasten zu stecken. Einige Tage später erhielt ich eine selbst gemalte Osterkarte.

The students of our school are currently receiving - it is Corona time - learning packages. At the end of the week, they put their tasks in the mailbox of our primary school. Some students put a painted picture or a small handicraft for their tasks. I showed one of these works to an elderly neighbor who asked me if she could keep the picture for a few days. I wrote this experience to my students with the advice that they also simply tinkered or painted something and put it in the mailbox of an older person. A few days later I received an Easter card that I had painted myself.

Jetzt oder nie! - Now or never!

Am Palmsonntag hatte ich eine Geschichte gehört: In einer Kinderstunde ging es um Judas, der sich erhängt, nachdem er die 30 Silberstücke in den Tempel geworfen hat. Ein Kind unter den Zuhörenden sagte daraufhin: “Judas hat sich an den falschen Baum gehängt.“ Die Katechetin war erstaunt und fragte nach: “Woran hätte er sich denn sonst hängen sollen?“ Das Kind antwortete: “An den Hals von Jesus!“ Das hat mich tief berührt, zumal es mich persönlich konkret betrifft. Ich bin alleinerziehende Mutter und die Umstände, die dazu geführt haben, waren und sind schwierig. Ich war maßlos enttäuscht von Gott und Jesus, ähnlich wie Judas es wahrscheinlich war. Ich habe versucht, meine Sehnsucht in der Welt zu stillen, ohne Erfolg. Immer wieder hat Jesus an mein Herz geklopft und gefragt, ob er hinein dürfe. Ich aber hatte mein Herz hart gemacht und hielt alle Türen verschlossen. Nicht nur für Gott, sondern auch all denen gegenüber, die mich lieben. Vor nicht langer Zeit habe ich den „Kampf der verschlossenen Tür“ aufgegeben und angehalten. Ich konnte einfach nicht mehr. Und ich habe mich Jesus an den Hals geworfen. Es klappt noch nicht immer, ich falle täglich, aber ich habe verstanden, dass ich immer zurückkommen darf. Und endlich beginnt ein tiefer Friede mein Leben zu erfüllen.

I had heard a story on Palm Sunday: one day, it was about Judas, who hanged himself after throwing the 30 pieces of silver into the temple. A child among the audience then said: "Judas hung on the wrong tree." The catechist was amazed and asked: "What else should he have been hanging on?" The child replied: "On the neck of Jesus!" That touched me deeply, especially since it affects me personally. I am a single mother and the circumstances that led to my situation were and are difficult. I was immeasurably disappointed with God and Jesus, much like Judas was likely. I tried to satisfy my longing in the world - without success. Jesus kept knocking at my heart and asking if he could go inside. But I had made my heart hard and kept all the doors locked. Not only for God, but also for all those who love me. Not long ago I gave up and stopped the "fight of the closed door". I just couldn't do it anymore. And I threw myself at Jesus. It still doesn't always work, I fall every day, but I understand that I can always come back. And finally a deep peace begins to fill my life.

Spät abends erreicht mich  noch eine Voicemail. Dort darf ich hören: In sehr herausfordernden Tagen im Krankendienst auf einer Intensivstation  haben wir immer neu mit Engpässen zu tun. Vor allem aber ist überall die Angst vor dem zu spüren, was da – durch den ungreifbaren Corona-Virus - in Zukunft noch auf uns zukommen könnte. Die Anspannung war im ganzen Team zu spüren. Ich begegnete einem Kollegen, der sich sehr einbringt. Ich sah, wie viel Kraft er in diesen Tagen und Wochen schon eingebracht hatte. So sagte ich ihm: „Wenn Du willst, ich geb  Dir meine private Nummer! Ich hab über die Feiertage keinen Dienst, bin aber natürlich im Land und ich bin bereit, jeder Zeit einzuspringen.“ Mein Gegenüber war unfassbar gerührt. Mit Tränen in den Augen wiederholte er immer wieder: „Vielen Dank! Vielen Dank!“ Nach einem Augenblick fügte er hinzu. „Ich bin so bewegt, dass Du Dich in diesen schweren Zeiten so anbietest!“

A voicemail reaches me late in the evening. I can hear there: In very challenging days in medical care in an intensive care unit, we always have to deal with bottlenecks. Above all, I felt fear - due to the intangible corona virus – what still could come in the future, and how to manage it. The tension was touchable in the whole team. I met a colleague who was very involved. I saw how much strength he had these days. So I said to him: "If you want, I'll give you my private number! I am not on duty over the holidays, but of course I am at home and I am ready to jump in at any time.” The colleague was deeply touched. Again and again with tears in his eyes he told me: “Thank you very much! Thank you so much! “After a moment he added: "I am so moved that you offered yourself in these difficult times!"