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Ich bin glücklich!

„Kann ich kurz mit dir reden?“ lese ich in einer kurzen WhatsApp-Nachricht. Sie kommt von einem Freund aus Afghanistan, dem ich seit seiner Ankunft in Deutschland helfen konnte, hier ins Leben zu finden. Für all die Hilfe, die er bekommen hat, ist er äußerst dankbar und zeigt diese Dankbarkeit, in dem er selber hilft, wo es nur geht. „Ich kenne einige Familien, die haben durch das Erdbeben in Afghanistan alles verloren, ihre Familienangehörigen, ihre Häuser, ihre Kleidung, ihre Nahrung. Sie haben absolut nichts mehr. Ich habe schon helfen können, dass sie Zelte und Kleidung bekommen, aber vielmehr schaffe ich auch nicht mehr? Siehst du noch eine Möglichkeit?“ Sofort entwickeln wir eine neue Projektlinie, um diesen Allerärmsten zum Überleben zu helfen. Später erfahre ich: Seine Frau bekommt augenblicklich keine finanzielle Unterstützung in ihrer Ausbildung. So ist das Monats-Budget sehr klein. Trotzdem haben die beiden alles hergegeben, was sie konnten.

Täglich begegnet uns in dieser friedlosen Zeit das Leid ungezählter Menschen in unserem Lebensumfeld, in der Zeitung, im Fernsehen und auf den Internetkanälen. Viele von uns engagieren sich für solche Menschen in Not. Dennoch fühlen wir uns hilflos und überfordert. Was können wir in solchen Augenblick tun? – Halt kurz inne und leg diese Menschen Gott ans Herz: „Gott, sei diesen Menschen nahe!“

Gib diesen Impuls gerne weiter. So wächst das Netzwerk der Verbundenheit für den Frieden!

Immer wieder hatte ich versucht, einen Jugendlichen zu kontaktieren, der sich auf die Firmung vorbereitete. Er war kaum zu Veranstaltungen erschienen, auf meine Kontaktversuche reagierte er nicht. Nach vielfältigsten Versuchen und Brückenschlägen spürte ich Ärger in meiner Seele. Ich schrieb ihm, ihm auf dem Weg zur Firmung keine Steine in den Weg legen zu wollen, aber sein Nicht-Reagieren sei nur schwer zu nehmen. Die Mutter meldete sich, ob wir ein Gespräch zu dritt haben könnten. Natürlich gern. Schon nach einer Stunde war ich bei den beiden. Schnell waren wir in einem ehrlichen Austausch. Ich erfuhr, dass der Vater des Jungen die Familie im Stich gelassen und jeglichen Kontakt zu seinem Sohn abgebrochen hatte. Nach und nach kam viel Schmerz und Enttäuschendes – auch im Hinblick auf die Kirche – ins Wort. Ich konnte alles gut nachvollziehen. Plötzlich war ein Klima unter uns, so dass auch die Mutter Schmerz aus ihrer Seele teilen konnte. Kostbare Augenblicke. Als ich den Jugendlichen am Ende fragte, ob er im Firmgottesdienst einen Text vorlesen könne, schaute er mich an wie einen Omnibus. „Ich?“ fragte er mehrmals. „Kommt gar nicht in Frage!“ Ich ermutigte ihn durch eigene Erfahrung und bat ihn, zumindest abends nochmals darüber nachzudenken. Gegen Mitternacht kam eine WhatsApp: „Ich mach’s!“

Ich war mit einigen Jugendlichen auf einem Flohmarkt unterwegs, der für Sozial-Projekte veranstaltet wurde. Wir standen vor einer großen Kirche. Mir fiel eine jüngere Frau asiatischen Ursprungs auf, die sehr traurig in die Welt schaute. Ich gab ihr ein kleines Geschenk und sprach sie an. Sie wirkte unsicher. Sie sprach Englisch. Auf meine Frage, woher sie komme, erfuhr ich, dass sie aus Malaysia sei und mit ihrer Mutter für eine Woche nach Europa gekommen sei. Vertrauen wuchs. Sie erzählte, dass sie ihre Schule beendet habe und nun unsicher sei, ob sie auf eine medizinische Hochschule gehen solle. Ich hörte ihr aufmerksam zu und fragte sie dann, wieviel Sicherheit sie für eine Entscheidung brauche. 80 %! Dann ließ ich sie durch kleine Beispiele verstehen, dass die 20 % Unsicherheit bei ihren Entscheidungen bleiben und mitgehen würden und dass sie – in unsicheren Phasen – diesen 20 % nicht zu viel Raum geben dürfe. In der Zwischenzeit war ihre Mutter dazugestoßen und hörte dankbar und aufmerksam zu. Ich sah Tränen in den Augen der jungen Frau, Tränen der Dankbarkeit und Freude. Am Ende sagte die Mutter: „Vielleicht war es nur wegen dieses hoffnungsvollen Gespräches für meine Tochter, dass wir nach Europa kommen sollten. Morgen fliegen wir wieder!“ Dann verabschiedeten wir uns.