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Monatsimpuls - 01/2016

Mach Frieden möglich

Liebe Freunde des Wortes,

am 06. Juni des vergangenen Jahres stand Papst Franziskus im Kosevo-Stadion – im Herzen von Sarajevo. Am 08. Februar 1984 waren an diesem Ort Olympische Winterspiele – Spiele des Friedens - eröffnet worden, bevor wenige Jahre später ein grausamer Krieg den Balkan heimsuchte. Franziskus sah rings um das Stadion noch die Spuren des Krieges. So rief er den Menschen des Balkan zu: „Frieden ist der Traum Gottes, Gottes Plan für die Menschheit, für die Geschichte mit der ganzen Schöpfung! Es ist ein Plan, der immer auf Widerstand von Seiten des Menschen oder von Seiten des Bösen stößt. (…) Heute erhebt sich noch einmal aus dieser Stadt der Schrei des Volkes Gottes und aller Männer und Frauen guten Willens: Nie wieder Krieg!“

Liebe Freunde des Wortes, diese Zeit braucht mehr denn je „Handwerker des Friedens“ – an allen Orten dieser Welt. Denn Frieden herzustellen, so Franziskus, „ist eine handwerkliche Tätigkeit, die Leidenschaft, Geduld, Erfahrung und Ausdauer erfordert!“ So fragen wir Euch: Möchtet Ihr im Jahr 2016 mit uns Handwerker des Friedens werden? Möchtet Ihr Gott helfen, seinen Traum, den Frieden für die Menschheit, mehr verwirklicht zu sehen? Du musst Dich entscheiden! Dazu bieten wir Dir aus der oben erwähnten Botschaft von Franziskus 12 Impulse – jeweils verbunden mit einem biblischen Wort. Möge am 31.12.2016 durch Dein Lebens-Zeugnis ein wenig mehr sichtbarer geworden sein, was wir am Weihnachtsfest gehört haben: „Verherrlicht ist Gott in der Höhe und auf Erden ist Friede.“

Wie beginnen wir? Im Oktober 2015 hat Navid Kermani den Friedenspreis des Deutschen Buchhandels erhalten. Er ist Schriftsteller mit iranischen Wurzeln – in Deutschland aufgewachsen. Bei der Preisverleihung bat er am Ende seiner Rede, nicht zu applaudieren. Stattdessen lud er ein, gemeinsam zu beten oder sich zu wünschen, dass die Geiseln des sog. Islamischen Staates befreit werden und der Krieg in Syrien und im Irak ein Ende finde. „Gern können Sie sich dafür erheben, damit wir den Snuffvideos der Terroristen (Videos von Ermordungen) ein Bild unserer Brüderlichkeit entgegenhalten.“ Wir beginnen für den Frieden zu leben, in dem wir uns neu für Gott öffnen.

Liebe Freunde des Wortes, gehen wir mit allem Schweren, mit allen Verwundungen und allen Konflikten in uns und um uns zunächst zu Jesus. Legen wir ihm in Zeiten der Stille und des Schweigens alles ans Herz, was uns oft zu zerreißen droht. Nur so werden wir zu Menschen, die in Gott verankert sind. Für sie gilt: „Mach Frieden möglich!“ – Let peace become reality!

für das OnWordTeam
Meinolf Wacker

Erfahrungen des Monats

Viele gingen ihm aus dem Weg!

Seit einigen Monaten bin ich zu einem Auslandssemester in Frankreich. In der Stadt, in der ich lebe, gibt es viele Wohnungslose und Nicht-Sesshafte. Viele von ihnen halten sich vor den großen Supermärkten auf, in der Hoffnung, von den Einkäufen etwas abzubekommen. Mittlerweile komme ich häufig an einem älteren Mann vorbei, den sein Alkohol-Konsum schon sehr gezeichnet hat. Er wirkt oft total abwesend und verbreitet einen sehr schlechten Geruch um sich. Mir kam die Idee, ihm eine Dusche bei mir anzubieten. Doch als junge Frau spüre ich, dass da eine Grenze ist, die ich nicht überspringen kann. So versuche ich jedes Mal, wenn ich ihn sehe, ihn anzuschauen und ihm ein Lächeln zu schenken. Da ich ihm kein Geld geben mag, habe ich zudem begonnen, ihm immer ein wenig von meinem Brot und meinen Früchten abzugeben. So teile ich ein wenig von meinem Leben mit ihm - und in meinen Gebeten hat er auch einen festen Platz.
R.L.

Weltflüchtlingstag - vor Ort

17. Januar - Welt-Flüchtlingstag - seit über 100 Jahren begehen wir diesen Tag in unserer Kirche. Papst Franziskus hat 6000 Flüchtlinge auf den Petersplatz eingeladen. Er sagt ihnen: „Jeder von euch bringt eine Geschichte mit, eine Kultur, kostbare Werte; und oft auch Erfahrungen des Elends, der Unterdrückung und der Angst. Eure Präsenz auf dem Platz ist ein Zeichen der Hoffnung auf Gott. Lasst euch nicht diese Hoffnung und die Freude am Leben rauben, die hervorgehen aus der Erfahrung der göttlichen Barmherzigkeit, auch dank der Personen, die auch aufgenommen haben und euch helfen.“

Ich bin den Nachmittag und Abend über mit Geflüchteten verabredet und besuche sie in ihren Wohnungen. Abends bin ich noch im Mausegatt. Ein junges Paar aus Afghanistan wartet sehnsüchtig auf die Zeit, die wir teilen dürfen. Auf ihren 10,4 m² sind die Augenblicke des geteilten Lebens wie eine Oase in ihrem eintönigen Alltag. “Immer wieder nachts kommen all diese Bilder hoch”, erzählt mir der junge Mann, “besonders bei meiner Frau. Sie beginnt dann zu weinen und ich kann sie kaum trösten. Die langen Fluchtwege durch die dunklen Wälder zwischen Afghanistan und dem Iran und in der Türkei - die Angst vor wilden Tieren - die Angst, von der Polizei aufgegriffen zu werden - die Angst von Räubern, für die du nichts giltst, erschossen zu werden - die sieben Stunden auf dem Mittelmeer in dem total überfüllten Schlauchboot - der Hunger, die Kälte, die Ungewissheit... all das kommt dann wieder hoch!” Ich höre zu und trinke den grünen Tee, den sie mir angeboten haben. Ich schaue in verweinte Augen und hab selber Tränen in den Augen. “Wenn Du hier bist, dann haben wir wieder Hoffnung!” vertrauen sie mir an. Wir schweigen. “Du bist unsere Familie! - Danke, danke so sehr!” Ich nehme sie beide in den Arm. Dann gehe ich wieder - schweigend - zu meinem Auto. Ich begegne 15 jüngeren Männern, die in kleinen Gruppen die Lünener Straße entlang gehen. Ich weiß, sie kommen vom Sprachkurs bei Ingeborg Fickermann. Auch ihr Name ist in die Herzen dieser Menschen eingeschrieben als “Hoffnung”. An diesem Abend bin ich dankbar für so manchen, der in dieser Stadt oft unerkannt seinen Beitrag leistet, damit die Menschheit Familie wird.

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