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Monatsimpuls - 11/2022

Es beginnt im Kleinen!

Liebe Freunde von go4peace,

Als das jüdische Volk aus dem babylonischen Exil ins heimische Israel zurückkehrte, machte es sich ans Werk, den zerstörten Tempel in schlichter Form wieder aufzubauen. Herodes der Große gestaltete ihn später prachtvoll aus. Für die Juden war der Tempel der Ort Gottes. Der Gott ihrer Väter, Jahweh, der dem Mose im brennenden Dornbusch erschienen war, wohnte hier hinter dem großen Vorhang im Allerheiligsten. Auch Jesus ging immer wieder zum Gebet zum Tempel hinauf. Doch verlor dieses Bauwerk in all seiner Größe, Schönheit und Pracht für ihn seine absolute Bedeutung. Zu der samaritanischen Frau am Jakobsbrunnen, die ihrer Tradition gemäß Gott auf dem Berg Garizim anbetete, sagte er, dass die wahren Beter den Vater im Himmel weniger an einem Ort, als vielmehr „im Geist und in der Wahrheit“ anbeten (vgl. Joh 4,23). Damit ließ Jesus seine Jünger, die von dem imposanten Bauwerk des Tempels sehr beeindruckt waren, verstehen, dass Gott dem Menschen immer nahe sein will, wie ein Vater oder eine Mutter den eigenen Kindern.

Der Gott Jesu – sein Vater – hat Sehnsucht nach seinen Kindern. Er will schon heute bei ihnen wohnen. Am Ende der Zeit, so beschreibt es der Seher Johannes in seiner Apokalypse, wird Gott für immer in der Mitte seines Volkes – im himmlischen Jerusalem - wohnen. Er wird bei ihnen sein. Dieser Ort wird so schön sein, „wie eine Braut, die sich für ihren Mann geschmückt hat!“ (Apk 21,2) Doch will diese Schönheit und Lebendigkeit, die im Himmel sein wird, schon heute aufstrahlen. Gott will ab sofort bei Dir und den Deinen sein! Er will unter Euch sein!

Tomáš erzählt: „So wie sich das jüdische Volk gefühlt haben muss, als im Jahr 70 ihr Tempel zerstört wurde, so hab ich mich auch schon gefühlt. Auf einmal wurde alles schwer und perspektivlos. Dann ist der Diabolos, der Durcheinanderbringer am Werk. Was mir dann bleibt, ist nur der Augenblick. Immer neu der jeweilige Augenblick. Vor einiger Zeit war ich in so einer Dunkelheit. Ich hatte ein paar Stunden frei und mir kam die Frage: Was machst Du jetzt? In diesem Augenblick fiel mir mein Vater ein. Spontan habe ich ihn angerufen und wir haben uns zum Mittagessen verabredet. Es wurde eine so schöne und tiefe Begegnung. Als wir uns verabschiedeten spürte ich, wie meine Seele wieder in Frieden war. Jesus unter uns hatte das bewirkt. Es sind kleine Augenblicke, in denen sich der Himmel öffnet: Es beginnt im Kleinen! It’s starts very small!“

für das go4peaceTeam                                   Meinolf Wacker

Es beginnt im Kleinen!

Video des Monats

Youtube Vorschau - Video ID bTUud97pG3s

Erfahrungen des Monats

Das hält ewig!

Seit Jahrzehnten hatten sie auf dem Marktplatz unserer Stadt ihre Produkte angeboten und waren dazu jedes Mal von weither angereist, einfache, dem Leben zugewandte ältere Leute. Jetzt hatten sie Eiserne Hochzeit gefeiert. Am Tag nach ihrem Fest kamen sie noch zur Messe in unsere Kirche, bevor sie sich mit dem Zug wieder auf den langen Heimweg machten. Es war Christkönigs-Sonntag. Ich hatte über das Königtum der Liebe Jesu gepredigt, der uns am Kreuz – dornengekrönt – zeigt, dass echte Liebe „bis ans Ende“ geht. „Diese Liebe haben Sie einander 65 Jahre zeigen dürfen!“ schlug ich am Ende der Predigt die Brücke zu den Jubilaren. Sie freuten sich sichtlich. Die alte Frau strahlte mich an und sagte zu mir: „Ich habe ja für meinen Mann noch ein Lied gedichtet und ich hab’s ihm gestern im Gottesdienst vorgesungen!“ Spontan fragte ich, ob sie es nochmals tun würde. Sie stand auf – mit ihren 91 Jahren, stellte sich vor ihren Mann und sang auswendig – ohne Mikrofon - ihr persönliches Danklied. Ihr 93-jähriger Gatte saß voller Freude in der Bank und bekam während des Liedes immer wieder einen Kuss von seiner Frau auf den Scheitel. Am Ende belohnte die Gemeinde dieses kostbare Zeichen einer spürbaren Liebe mit einem langen Applaus.

Es beginnt im ganz Kleinen

Die Tage waren voller Arbeit. Ein Treffen mit einer größeren Gruppe stand an. Ich war gebeten, dort etwas von den go4peace-Aktivitäten in der Ukraine zu erzählen. Gerade am Vortag hatten wir begonnen, das Projekt „Generatoren für die Ukraine“ zu lancieren. Wegen der vielen Arbeit bohrte die Frage in mir: Sollst Du fahren oder absagen? Ich entschied mich: „Ich fahre hin, um zu lieben!“ Es ergaben sich viele kleine Gespräche in großer Dichte und Ehrlichkeit. Dann erzählte ich von der Freundschaft zu einem ukrainischen Priester. Ich erzählte, wie aus notvollen und tränenreichen Augenblicken am Telefon jede Aktion geboren worden war: 6 Feldküchen für die Ukraine, ein Kinderdorf für die Ukraine, das Projekt „Miteinander“ und nun auch das Projekt „Generatoren für die Ukraine“. Immer neu hatte ich in den Augenblicken, als die Ideen aufkamen, den Eindruck, Jesus klopft in den Notleidenden an die Tür Deines Herzens. So war die Entscheidung jedes Mal gefallen, diese Wege zu gehen. Gebannt hörten die Teilnehmer des Treffens zu. Am nächsten Tag ein Anruf: „Wir waren so angerührt, dass wir uns als Familie entschieden haben, die Kosten für einen Generator zu übernehmen!“ Kurz danach eine erneute Mail: „Und meine Schwiegermutter hat sich entschieden, das auch zu tun!“ Direkt nach dem Start der Aktion hatte auch schon ein mir unbekannter Mann angerufen und mich wissen lassen: „Mit unserer Pfarrei übernehmen wir die Kosten für einen Generator!“

Noch einmal!

„Kannst Du mir helfen, dass wir noch einen Stromgenerator für das Krankenhaus in Cherson bekommen?“ las ich in einer WhatsApp-Nachricht. Mein Herz stockte, dann wir hatten gerade noch 9 solcher Generatoren mit 7,5 KW für einige Bunker im Bezirk Chmelnytzkyj gefunden. Ich wusste, wie schwierig es war, weitere Geräte zu finden. Aufgrund des Krieges in der Ukraine schien der europäische Markt wie leer gefegt. Im Netz stand für das benötige Gerät auf allen verfügbaren Webseiten: „ausverkauft“ oder „zurzeit nicht verfügbar“! Ich betete kurz zu Jesus: „Wenn es Dein Wille ist, lass uns noch ein Gerät finden!“ Die Suche ging weiter. Internet-Recherche – Anrufe – Whatsapp-Kontakte… alles blieb erfolglos. Als ich aufgeben wollte, hatte ich den Eindruck eine innere Stimme zu hören, die mir sagte: „Versuch’s noch einmal!“ Erneut ging ich auf eine Internet-Plattform. Und dort, wo vor wenigen Minuten noch „zurzeit nicht verfügbar“ gestanden hatte, war ein Gerät zu kaufen. Schnell wurde ich tätig und kaufte es – immer noch unsicher, ob das nicht ein Versehen war. Der Kauf schien zu gelingen. Ich wartete auf eine Bestätigung. Spät abends bekam ich per Mail die Information: „Das Gerät wurde versandt. Es ist auf dem Weg zu Ihnen.“ Mit einer Träne im Auge machte ich mein Abendgebet.

Ungeahnte Wege

Vor Jahren hatte sie an der Firmvorbereitung in unserer Pfarrei teilgenommen. Ganz lose hatte sich der Kontakt gehalten. Jeden Morgen bekam sie das Tagesmotto via SMS zugestellt.  Mittlerweile hatte sie ihre Berufsausbildung erfolgreich beendet und arbeitet als Polizistin in einer Stadt fern ihrer Heimat. Unvermutet musste ich an sie denken. So schickte ich ihr eine herzlichen Gruß via WhatsApp. Wenige Augenblicke später kam eine Antwort. Sie ließ mich wissen, wie froh sie war, dass der Kontakt auch über die Firmung hinaus gehalten hatte. „Und das soll auch in Zukunft so bleiben! Ich verstehe mich total gut mit meinen Kolleg*innen. Ich bekomme ja jeden Tag die Kurzimpulse aus dem Evangelium. Ich teile sie mit all meinen Kolleg*innen an meiner Arbeitsstelle. Das hilft uns sehr!“

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