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Monatsimpuls - 06/2016

Es gilt: Mild!

Liebe Freunde des Wortes,

wir kennen ein „mildes Klima“ und eben auch „milde Winter“. Beim Kaffee gibt’s die „milde Sorte“ und beim Urteils-Spruch im Gerichtssaal gibt es „mildernde Umstände“. Der Richter, der dem Angeklagten gegenüber wohlgesonnen ist, lässt „Milde“ walten. Damit beschreibt dieses zugegebenermaßen selten verwendete Wort eine menschliche Haltung, in der Güte und Sanftmut, Nachsicht und wohlwollendes Verstehen geübt werden. Milde ist eine Haltung des Herzens, die Lebens-Raum ermöglicht.

Wie wichtig ist diese Haltung in einer Zeit, in der Fanatiker in vielen Bereichen der Welt die Nachrichten prägen und Angst und Schrecken verbreiten! Doch wie können wir selber zu Menschen werden, die nicht sofort sauer und schroff reagieren, sondern Milde walten lassen?

In der Mail einer jungen Frau las ich: „Wenn das ‚nörgelnde Ich‘, das ich oft in mir erlebe, eine andere Person in meinem Umfeld wäre, hätte ich schon längst die Freundschaft aufgekündigt!“ Um also „mild“ zu werden, gilt es als erstes, mit sich selber in eine innere Balance zu finden. Nur aus dem Ja zu mir erwächst die Kraft, auch anderen wohlwollend und mild begegnen zu können. Aber wie komme ich zu dieser inneren Ausgeglichenheit? Wie finde ich eine gute Balance in mir, um nicht - wie ein Artist - vom Hochseil meines Lebens in den Abgrund der Unzufriedenheit und Nörgelei zu stürzen?

Dazu braucht es tägliche „Aus-Zeiten“, in denen ich mich unter die Augen Jesu stelle und mich von ihm anschauen lasse. Er liebt mich und will mir zum Leben verhelfen. Er schaut immer auf das Gute in mir, um mich stark und froh werden zu lassen. Tun wir es ihm gleich! Schau - beispielsweise in 5-10 Minuten am Morgen oder / und am Abend  - auf all das, was gut war und gelungen ist! Schau auf Deine Talente und auf das, was Du geschafft hast! Sei dankbar dafür! Und wenn Du magst: Wag einen Freuden-Sprung! Und bezogen auf das, was nicht gut war, sei barmherzig mit Dir selber. Bleib nicht daran hängen. Nimm Dir vielmehr sofort (!) etwas vor, was Dir Freude macht und Deine innere Zufriedenheit wachsen lässt. Jesus möchte, dass Du froh bist. Sein liebender Bick ist „Quelle der Milde“!

Liebe Freunde des Wortes, wenn es uns gelingt, der eigenen Seele Raum zum Wachsen und zur Zufriedenheit zu geben, dann werden wir auch anderen diesen Raum geben und uns ihnen gegenüber mild verhalten können. Unser Motto für den Monat Juni:  Es gilt: Mild!  -  Be mild – not wild!

Für das OnWordTeam
Meinolf Wacker

Erfahrungen des Monats

Er nahm die Flanke auf!

Ich arbeite als Lehrerin an einer Grundschule. Vor wenigen Tagen kamen bei uns einige neue Flüchtlingskinder an. Vorbereitend hatten ich schon einige Male in verschiedenen Klassen darüber gesprochen, die neu angekommenen Jungen aus dem Irak mitspielen zu lassen Ich hatte mit den Kindern geübt, wie sie die Neuen durch Gesten einladen konnten. Aber in der Pause spielten die Flüchtlingskinder erneut alleine an den Spielgeräten. Ich versuchte ihnen verständlich zu machen, sie könnten doch mit den anderen Jungen Fußball spielen. Sie schauten auch immer wieder zu den Fußballspielern hinüber, trauten sich aber nicht, dorthin zu gehen. Da dachte ich, dann versuchen wir es umgekehrt! Ich lud die Kinder meiner Klasse ein, ihrerseits auf die Neuen zuzugehen. Sie waren sofort mit der Idee einverstanden, ihr geliebtes Fußballfeld zu verlassen und den noch fremden Jungen den Ball zu zuspielen. Es klappte! Aras, einer der jungen Irakis,  kickte sofort zurück. Gemeinsam liefen die Jungen auf das Fußballfeld und begannen miteinander zu spielen. Nach einigen Augenblicken winkte mir Aras zaghaft. Ich verstand: Das war sein Danke!

Sie blieb dran!

Meine Eltern haben vor einiger Zeit ein Ehepaar kennen gelernt, das einen schweren Schicksalsschlag erlitten hat. Der Mann hatte einen sehr schweren Schlaganfall und war danach lange Zeit im Krankenhaus an viele lebenserhaltende Geräte angeschlossen. Die Ärzte haben der Frau gesagt, dass sich der Zustand wahrscheinlich nicht verbessern wird. Diese Frau hat die Situation, so wie sie war, angenommen und war rund um die Uhr bei ihrem Mann im Krankenhaus. Sie hat viel mit ihm gesprochen, obwohl er keine Reaktion zeigte, hat bei ihm gebetet und war dabei nie schlecht gelaunt oder überfordert. Meine Eltern haben den Mann jeden Freitag besucht und mit seiner Frau zusammen gebetet. Nach einiger Zeit hat der Mann angefangen, mit den Augen zu reagieren, irgendwann konnte er dann auch wieder mit seinen Händen greifen und mit dem Kopf nicken und mittlerweile fängt er sogar an zu sprechen. Es hat eine enorme Verbesserung statt gefunden, an die die Ärzte nicht mehr geglaubt hatten. Die Frau ist natürlich überglücklich. Auch in den schwersten Stunden hat sie - gegründet im Vertrauen auf Gott -  ihre Liebe geschenkt und Freude ausgestrahlt.

Sie öffneten ihre Wohnung und ihr Herz!

Wir haben in der letzten Zeit einige Familien begleitet, die als Flüchtlinge in unser Land gekommen sind. Höhepunkt unserer Begegnungen war ein gemeinsames Kochen, in dem uns die Familien aus Syrien und Aserbaidschan ihre Kochkünste vorgeführt haben. Es war soooo lecker! Mittlerweile sind die Familien aus einer Sammelunterkunft in eigene Wohnungen gezogen. Die Kinder sind größten Teils im Kindergarten und in der Schule untergebracht. Die Erwachsenen nehmen an Deutsch- und Alphabetisierungskursen teil. Wir stehen weiterhin mit ihnen in gutem Kontakt.
Am letzten Wochenende sind wir von zwei Familien zum Essen eingeladen worden. Am Samstag gab es syrisches und am Sonntag aserbaidschanisches Essen. Wir sahen den Menschen an, wie gut es ihnen tat, etwas zurück zu geben. Als wir uns verabschiedeten, sagte uns Jakob, einer der Flüchtlinge: “Mein Haus ist für immer auch Euer Haus. Meine Tür steht immer offenen für Euch!”

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