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Monatsimpuls - 09/2016

Lass los! – Let go!

Liebe Freunde des Wortes,

Verurteilung verschließt – Vergebung öffnet! Aber wie schwer kann Vergebung sein! Eine junge „Handwerkerin des Friedens“ schrieb mir vor wenigen Tagen: „Dieser Weg (der Vergebung) ist echt schwer. Ich hatte mich einer Freundin anvertraut und nach längerer Zeit ein Gespräch mit ihr gesucht. Obwohl sie mich in vielen Punkten aufregt, habe ich dennoch versucht, sie als Schwester zu sehen und ehrlich und offen mit ihr zu reden. Und dann hat sie all das, was ich ihr anvertraut hatte, bei nächst bester Gelegenheit gegen mich verwandt und mich vor anderen ins Lächerliche gezogen.“

Ich spürte beim Lesen dieser Erfahrung die tiefe Verletzung und Enttäuschung der Schreiberin. „Wie gemein und unfair ist ein solches Verhalten! Wie zerstörend wirkt es auf eine freundschaftliche Beziehung. Ich würde diese Freundin ‚in den Pfeffer‘ jagen!“ dachte ich bei mir und spürte, wie ich selber in den Sog des Urteilens gezogen wurde. Solches Urteilen treibt tiefe Keile zwischen uns und führt letztlich in Einsamkeit und Spaltung. Aber wie kann es unter solchen Umständen gelingen, einen neuen Weg zu finden, der nicht nach „faulem Frieden“ riecht?

„Vergebt einander, wenn einer dem anderen etwas vorzuwerfen hat!“ schlägt Paulus seinen Gemeinden in Klein-Asien vor, in denen es viel Streit und Zerwürfnis gab. Doch diese Vergebung braucht eine Voraussetzung. Ich kann nur VER-GEBEN, wenn ich dem anderen behutsam meine Enttäuschung und Verletzung GEBE. Es gilt, mein Gegenüber teilhaben zu lassen an dem, was sein Tun in mir ausgelöst und vielleicht zerstört hat – ohne ihn jedoch meinerseits zu verurteilen und schlecht zu machen. Dafür ist es hilfreich, in der Darstellung dessen, was mir wehgetan hat, ganz bei mir zu bleiben und mein Bedürfnis und meinen Wunsch auf die Zukunft hin zu äußern. „Ich hab den tiefen Wunsch, vieles aus meinem Leben mit Dir vertrauensvoll zu teilen. Ich hoffe sehr, dass Du verstehst, dass ich verletzt war, als ich hörte, dass Du das Anvertraute bei anderen weiter erzählt hast. Aber ich möchte dabei nicht stehen bleiben. Ich möchte neu beginnen – mit Dir!“

Wenn ein solcher Augenblick, der uns alles kosten kann, gelingt, dann öffnet sich Zukunft und ein Neustart kann möglich werden. So gilt:  Lass los!  - Let go!

Für das OnWordTeam
Meinolf Wacker

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