Ich bin glücklich!
Liebe Freunde von go4peace,
soll ich oder soll ich nicht? Wie oft finden wir uns in Augenblicken wieder ohne zu wissen, wie der Weg weiter gehen soll. Das Leben stellt uns immer neu vor Entscheidungen. Irgendetwas zieht uns positiv an. Wir wittern neue Lebensmöglichkeiten. Aber wir wissen nicht, ob’s gelingen wird. Unser Bedürfnis nach Sicherheit lässt uns vorsichtig sein, hält uns oft zurück.
Auch Petrus fiel es nicht leicht, mit Ungewissheit umzugehen. Sollte er ganz auf Jesus setzen? Er fühlte sich wie in einem Schiff, von den Wellen hin und her geworfen. Wollte er jedoch über sich hinaus wachsen, musste er den Schritt aus seinen Sicherheiten heraus wagen. Jesus ermutigte ihn und rief: „Komm!“ (Mt 14.29)
Ihr Heimatland konnte einer jungen Schülerin die Zukunftsmöglichkeiten nicht bieten, von denen sie träumte. So hatte sie sich schon früh entschlossen, nach dem Abitur in ein anderes Land zu gehen. Es war nicht leicht, ihre Familie zurückzulassen und sie fortan nur noch selten zu sehen. Dennoch wagte sie den Schritt im Vertrauen auf das Versprechen Jesu, uns nie allein zu lassen. Es folgten Monate und Jahre, in denen es nicht leicht für sie war. Oft fühlte sie sich allein. Aber sie behielt die Kraft, dran zu bleiben und ihren Weg zu gehen. Nachdem sie heute ihr Studium erfolgreich beendet und eine gute Arbeitsstelle gefunden hat, sagt sie: „Ich bin glücklich, dass ich den Schritt nach meinem Abi gewagt habe!“
Ist eine Entscheidung getroffen, bedeutet das nicht, das alles gut gehen wird. Doch wir dürfen auf die Erfahrung des Petrus vertrauen. Als er unterzugehen droht, zieht ihn eine rettende Hand ins Boot. Wag den Schritt!
für das go4peaceTeam Meinolf Wacker
Eine Gruppe Teenies einer weiterführenden Schule unserer Stadt hatte sich im Rahmen einer Projektwoche zu einem Kennenlernens-Tag am Tiny House im Garten versammelt. Zusammen mit einer Studentin, die die Schule noch aus ihrer eigenen Schulzeit kannte, hatte ich ein buntes beteiligungsaktives Programm für die Teenies zusammengestellt. Es kam eine lebendige frohe Dynamik in die Gruppe und als kleines Leitungsteam waren die Studentin und ich bestrebt, viel Persönliches von uns den Jugendlichen mit auf den Weg zu geben. Gespannt hörten alle zu und machten mit. Im Rahmen einer Fragerunde bat mich eine 13-jährige: „Du kannst doch Französisch. Kannst du mir mal ein paar Sätze sagen. Ich höre das so gerne und möchte es auch lernen!“ So sagte ich ihr ein paar wertschätzende Worte in französischer Sprache und übersetzte sie. Am Ende des Programms kam sie ganz schüchtern und ließ uns wissen: „Das war so eine tolle Zeit mit euch. Danke!“
Mein Kalender erinnerte mich an den Geburtstag eines Freundes, dem wir vor Jahren in einer notvollen Situation für längere Zeit ein Dach über dem Kopf gewährt hatten. Während ich ihm einen Geburtstagsgruß schickte, erinnerte ich mich an die Begegnung meines Vaters mit dem damals noch jungen Mann. Meinen Vater hatte das Schicksal dieses Menschen so angerührt, dass er ihm nach einem Mittagessen noch einen größeren Geldschein zugesteckt hatte. Das war dem Hilfesuchenden sehr zu Herzen gegangen. Weit über 25 Jahre später kam mir diese Erinnerung wieder ins Herz. Mein Vater ist bereits über 10 Jahre tot: Liebe bleibt für immer.
Vor Jahren waren sie als Flüchtlinge in unser Land gekommen. Als junges Ehepaar waren sie in verschiedenen Religionen beheimatet. Anfangs hatten wir sie sehr unterstützt – einfach nur so. Dieses Tun hatte ihre Herzen tief berührt, bewegt und verwandelt. Waren sie anfangs bestrebt, ihr eigenes Leben in die Hände zu bekommen, wurde es für sie immer wichtiger, die empfangene Liebe weiter zu schenken, egal was es sie auch koste. Mit ihren Kindern lebten sie in einer kleinen Wohnung. Sie erfuhren von einer Flüchtlingsfamilie aus ihrem eigenen Land. Ohne zu zögern räumten sie ein Zimmer in ihrer kleinen Wohnung und nahmen die Flüchtlinge für eine Zeit des Übergangs auf. „Wir sind selber so beschenkt worden, als wir nicht wussten, wie es weiter gehen sollte. Wie könnten wir jetzt ein hartes Herz denen gegenüber zeigen, die unsere Hilfe brauchen!“