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Juli 2021

Hab Mut!

Liebe Freunde des Wortes,

es war ein bewegender Augenblick am Ende der Performance „pieces4peace“ im vergangenen Jahr hier in Kamen, als Fajir, die 13-jährige Hauptdarstellerin, ausrief: „George, das ist die Lösung: Wir sind Brüder! Wir sind Geschwister! Es gibt keine Grenzen!“ Fajir und George hatten eine Reise um die ganze Welt unternommen und nach dem Schlüssel für den Frieden gesucht. Den fanden sie in gelebter Geschwisterlichkeit. Im Drehbuch war weiter zu lesen: „Fajir fliegt George um den Hals!“ Doch diese Szene war eine große Herausforderung! Das Vorbereitungsteam hatte sie unzählige Male üben müssen. Fajir ist ein muslimisches Mädchen und George ein christlicher Junge. Beide waren als Geflüchtete in unser Land gekommen. Sie sollten einander als Hauptdarsteller umarmen, schafften das aber in den ersten Wochen nicht. Geduld war angesagt – „Eselsgeduld“ vielleicht besser noch: „Engelsgeduld“! Umso bewegender war die Szene in der Uraufführung für alle anzuschauen, die monatelang an dieser Performance gearbeitet hatten.

Liebe Freunde des Wortes, wie schwer ist es, geduldig zu sein mit uns selbst und mit anderen. Wie schnell reißt uns der „Gedulds-Faden“, wenn etwas nicht gelingt. Diese Redensart aus der Textil- Herstellung verweist uns auf eine Balance, die es zu halten gilt: Der Faden, der beim Abwickeln von einer Spule zu sehr gespannt ist, der also überanstrengt und zu sehr strapaziert wird, dieser Faden reißt! Es braucht die rechte Lebens-Spannung: weder zu laff noch zu straff. – Aber wie finden wir zu solch ausgewogener Geduld? Wie können wir erlernen, geduldig zu sein?

Gut ist es, mir klar zu machen, dass Gott mit mir unendliche Geduld hat, Engelsgeduld! Ich kann mich 1000-mal verlaufen, ER gibt mir auch zum 1001-mal die Chance, wieder neu anzufangen. Sein Gedulds-Faden mit mir reißt nie! So wie der Bauer im Herbst geduldig auf die Frucht der Erde wartet (vgl. Jak 5,7), so wartet Gott mit unendlicher Geduld auf mich, wenn ich mich verirrt habe. Seine Botschaft ist: Komm zurück und fang wieder neu an!

Um Geduld zu lernen, helfen drei Schritte: (1) Hab Mut, in Deinem Galopp kurz anzuhalten! (2) Mach Dir klar, dass Gott mit Dir die Geduld schon hat, die Du gerade mit Dir selber nicht hast. – Das wird dich entspannen. (3) Starte dann neu in dem, was gerade jetzt zu tun ist!

Liebe Freunde des Wortes, lernen wir neu die Geduld im Umgang mit uns und miteinander. „Der Geduldige hält aus bis zur rechten Zeit, doch dann erfährt er Freude“, ist im Alten Testament (Sir 1,23) zu lesen. Um der Freude willen lohnt es sich, Geduld zu üben. Gott verliert nie die Geduld mit dir, so darfst du dir auch sagen: Verlier nicht die Geduld! – Don’t lose your patience!

Für das OnWordTeam  Meinolf Wacker

Hab Mut!

Video des Monats

Youtube Vorschau - Video ID 40t9p2axjqY

Hún þerraði fætur hans með höfuðhári sínu, kyssti þá og smurði með smyrslunum.

Erfahrungen des Monats

Darf’s ein bisschen mehr sein?

Bevor sie in ihr Heimatland aufbrach, wollte ich ihr noch ein Geschenk für ihre Familie vorbei bringen. Auf dem Weg dorthin traf ich im Stadtkern einen übergroßen LKW, der sich verfahren hatte. Der Fahrer wirkte sehr verzweifelt. Ich half ihm das 20 Meter lange Gefährt rückwärts aus einer Sackgasse zu lancieren und fuhr dann mit meinem Fahrrad zwei Kilometer vor ihm her, bis er den Weg allein finden konnte. Winkend dankte der. Ich fuhr weiter zur Wohnung der Studentin. Trotz telefonischer Absprache traf ich sie nicht an. Ich entschied mich, nicht enttäuscht zu reagieren und radelte betend zurück zu meiner Wohnung. „Zufällig“ traf ich dabei eine ältere Frau, die ich lange nicht gesehen hatte und die mir dringend etwas erzählen wollte. Geduldig hörte ich zu. Ich fuhr weiter und traf einen Priester, dem ich auch schon lange nicht begegnet war. Wir fanden ein paar Augenblicke des Austausches. Während dieses Gesprächs kam die Meldung, dass ich das Geschenk jetzt vorbei bringen könne. So fuhr ich erneut zu der Studentin. Ich übergab das Geschenk und traf vor ihrem Haus einen jüngeren Mann, der mich fragte, wer ich sei. Ich sei Priester, ließ ich ihn wissen. Er fragte nach meiner Karte und sagte: „Toll, dass ich Ihnen begegnet bin! Ich schicke Ihnen noch etwas zu!“ Wieder zu Hause war alles erledigt Gott hatte noch so viel dazu gegeben.

Entdeck die Früchte!

Seit März bin ich Teil eines „Rote Kreuz Teams“ und helfe bei ihrer Tätigkeit, Menschen im Impfzentrum in Pristina, der Hauptstadt des Kosovo, zu versorgen. Der erste Tag, an dem ich dort war, war beeindruckend! Und es ist es jetzt, nachdem ich vier Monate schon dort arbeite, immer noch! Es hat mir so viel Spaß gemacht, den Menschen zu helfen, besonders den älteren! Sie sind so freundlich und voller Leben, sie sind wie lebendige Edelsteine. Sie wissen so viel. Wenn ich nur 5 Minuten mit ihnen rede, lerne ich immer etwas Neues über das Leben und sie freuen sich, dass jemand sich Zeit nimmt und mit ihnen redet! Und wer kann dir besser etwas über das Leben beibringen als diejenigen, die es durchgemacht haben! Und auch die anderen Mitglieder der Gruppe sind toll! Auch wenn wir nicht bezahlt werden, haben wir immer noch die beste Zeit dort, wir lachen, wir machen Witze, wir sind so müde, dass wir bald nicht mehr auf unseren eigenen zwei Füßen stehen können, aber wir finden immer noch den Mut, Witze zu machen! Es ist wunderbar. Da das heutige Motto "Entdecke die Früchte" lautet, teile ich mit euch allen die Früchte dieser wunderbaren Erfahrung, die Gott mir geschenkt hat!

Liebe bleibt!

Vor wenigen Tagen haben wir eine Kollegin in den Ruhestand verabschiedet. Sie hat in den letzten Wochen noch ein quirliges erstes Schuljahr übernehmen müssen, weil die Klassenlehrerin krank wurde. Einer unserer wildesten Jungen konnte sich noch gar nicht an die Schule gewöhnen. Er hat mit seinen äußerst abenteuerlichen Ideen für eine Menge Aufregung und Stress gesorgt. (Er fand zum Beispiel eine offene Tüte Mehl im Klassenschrank und dachte, dass es auch im Sommer in der Klasse mal kräftig schneien sollte, während sein Zwillingsbruder das Mehl am Boden noch mit viel Wasser in eine schöne Schlammschicht verwandelte.) Meine Kollegin hat aber nie die Nerven verloren und hat ihm mit Liebe und Geduld Halt gegeben. Als die ganze Schulgemeinschaft Abschied nahm rannte der Kleine plötzlich aus der Menge heraus zu ihr und ließ sie die ganze Zeit nicht mehr los. Es hat uns das Herz gebrochen, denn der Kleine hat genau das ausgedrückt, was wir alle sagen wollten: „Du kannst doch nach 30 Jahren nicht wirklich gehen!“ Es war traurig, aber in diesen Momenten war Gott ganz nahe.

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