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Monatsimpuls -01/2020

Öffne Dein Herz!

Liebe Freunde des Wortes,

seit vielen Jahren kannte ich sie und schätzte sie. Sie hatte sich entschieden zu heiraten. Immer wieder hatte ich die Liebe zwischen ihr und ihrem Freund erleben dürfen, eine reine und ehrliche Zuneigung. Nun stand die Hochzeit bevor. Wenige Tage vor der Feier rief ich sie an. “Darf ich eine Erfahrung mit Dir teilen?” fragte sie. Und dann erzählte sie: “Seit Beginn dieser Woche ist eine solche Dunkelheit in mir. Es ist ganz viel Streit in meiner Familie und auch zu meinem Freund aufgebrochen. Das war noch nie so. Ich weiß gar nicht, warum das jetzt so ist. Irgendetwas Zerstörerisches ist da am Werk! Mein Herz ist nicht mehr im Frieden.”

Einige Minuten sprachen wir miteinander. Dann sagte ich ihr: “Weißt Du, Mihaela, wenn Gott große Dinge tun will, dann gibt es immer auch Kräfte, die das verhindern wollen. Wenn Du jetzt kurz vor der Hochzeit so sehr im Dunkel bist, dann ist das letztlich ein Zeichen dafür, dass Du auf dem richtigen Weg bist!” Am Ende des Gespräches hörte ich: “Oh, jetzt ist mein Herz wieder im Frieden!” Und es wurde eine wunderbare Hochzeit.

So wie die unbekannte Sünderin in der Erzählung des Evangelisten Lukas Jesus ihr Herz geöffnet und sich ihm geschenkt hatte und von Jesus hört: “Geh in Frieden!”, hatte auch Mihaela ihr Herz geöffnet. Im geschützten Raum hatte sie alles, was sie belastete und bewegte, sagen können. Das hatte ihr geholfen, in ihrem Herzen wieder Frieden zu finden.

Frieden mit dir selbst findest du, wenn du negative und zerstörerische Gedanken und Gefühle nicht Macht über dich gewinnen lässt. Nimm dir immer wieder Augenblicke der Stille.  Horch, was in dir los ist. Sag es und gib es Gott. Und wenn du magst, sag es einem vertrauten Menschen. Damit Frieden in Dir wird, gilt: Öffne Dein Herz! – Open your heart!

für das go4peace-Team
Meinolf Wacker

Erfahrungen des Monats

Gott ist am Werk!

Unser go4peace-Camp würde dieses Jahr nicht so groß sein können, wie in den vergangenen Jahren. Wir saßen am Feuer und dachten über ein neues Format nach. Eine neue Etappe schien uns anzubrechen. Fragen nach einem gelingenden Leben hatten uns viele junge Leute gestellt. Wir verstanden im Zusammenspiel: Es braucht Zeiträume der Vertiefung.
Die Idee wurde geboren, aus jedem der beteiligten europäischen Länder zwei Leute einzuladen, um mit ihnen in die Tiefe zu gehen. Diese Erfahrung würden die beiden Protagonisten dann in ihre Länder zurückbringen. Und in den Ländern – auch das wurde deutlich – sollte es parallele Sommer-Weekends geben, um Zeichen für den Frieden „à la go4peace“ in den verschiedenen Ländern zu setzen. Vernetzt sein würden wir über die Morgen-Impulse, über das mittägliche Time-out und den abendlichen Austausch, der via lifestream übertragen werden sollte.
Aber wie würde diese Idee bei den Jugendlichen ankommen, die sich schon auf ein großes neues Camp wie in den vergangenen Jahren gefreut hatten? – Mit dieser Frage im Herzen erreichte mich eine Mail aus Slowenien. Mihalea, jung verheiratet, schrieb mir: „In den vergangenen Tagen war auf einmal eine Idee in meinem Herzen, die mich nicht wieder losgelassen hat. Ich hatte den Impuls, ein kleines go4peace-Camp mit meinem Mann hier in Slowenien zu organisieren. Und dann kam Deine Mail. Sofort war mir klar: In all dem spricht Gott zu uns!“

Herzliche Gastfreundschaft

Unerwartet standen wir vor der Tür eines albanischen Ehepaares mit ihren zwei Kindern. Untergebracht waren sie in einer städtischen Flüchtlingsunterkunft. Wir kamen zu dritt. Ein wenig scherzhaft stellte ich uns als die „heiligen drei Könige aus dem Morgenland“ vor. Ohne zu zögern baten sie uns in ihre ärmlichen Räumlichkeiten. Vom ersten Augenblick an fanden wir eine herzliche Beziehung zueinander. Wir lachten und scherzten. Schnell öffnete diese Familie ihr Herz und erzählte sehr persönliche Dinge. Sie waren mit ihrem älteren Kind in unser Land gekommen, da eine dringend benötigte Operation in ihrem Heimatland nicht möglich war. Nun hofften sie bleiben zu dürfen. Der Vater hatte bereits eine Wohnung gefunden, in die er mit seiner Familie bald würde umziehen können. Es war Heilig Abend. Aus diesem Anlass hatte die Familie einen italienischen „panetone“ (Kuchen für festliche Angelegenheiten) gekauft. Sie stellten ihn auf den Tisch. Tee, Kaffee, Coca-Cola, Plätzchen und Kuchen. Sie teilten alles. Himmlische Gastfreundschaft. Der Himmel öffnete sich. Es war Weihnachten. Wir, die mit kleinen Geschenken gekommen waren, waren nun die reich Beschenkten.

Mehr als nur eine Idee

Nach der Messe kam mir heut die Idee, mich mit ein paar Leuten zu treffen, die mir ganz besonders wichtig sind und mich einfach zu freuen, dass es sie gibt! Als ich dann mit ihnen zusammen war, kehrte eine solche tiefe Freude in mich ein und ich spürte: Gott ist mit uns. Ich kann IHN überall und zu jeder Zeit finden – IHN unter uns!

Noch kurz ein Blick in die App

Heute war in einem neuen Krankenhaus meine erste größere OP geplant. Ich war nervös und relativ unruhig. Bevor ich losfuhr, ein Blick in die App zum Tagesevangelium und Tagesmotto. Dort las ich: „Fürchte dich nicht. ER geht mit Dir.“ Da musste ich fast lachen, denn sofort kam mein Selbstvertrauen zurück, natürlich, ich bin ja nicht alleine!!! Deutlich entspannter bin ich dann gefahren, und was soll ich sagen: die OP war echt eine Herausforderung, aber alles lief super! Es war auch schnell eine gute Atmosphäre im Saal. Und ich wusste, dass mir alle auf „die Finger“ schauen, aber die Gewissheit, nicht allein zu sein, hat „Berge versetzt“. Ich war so glücklich, als ich wieder gefahren bin, die Patientin war schon wieder wach und fühlte sich gut. Die Kraft des Evangeliums ist einfach ungeheuer!

Öffne Dein Herz!

Open your heart. -  Montagsabends halte ich seit Jahren in der kleinen Kapelle unserer Kirche eine Messe. 10-15 regelmäßige Gottesdienstbesucher versammeln sich wöchentlich. Mittlerweile sind sie zu einer kleinen Gemeinschaft geworden, die sich kennt, einander begegnet und Anteil am Leben des anderen nimmt. - Open your heart.

Ein altes Ehepaar – vor über zwanzig Jahren als „Russland-Deutsche“ zu uns gekommen – ist jedes Mal mit dabei. Sie hatten Eiserne Hochzeit (65 Jahre!!!) gefeiert. Nun hatten sie die Idee, auch die Teilnehmer der Montagsmesse, denen sie sich verbunden fühlen, zu einem Kaffee einzuladen. Sie hatten diesen Wunsch an eine Caritasmitarbeiterin, die ebenfalls immer zur Messe kommt, herangetragen mit der Bitte, doch die Leute einzuladen. Ihnen selbst fällt es schwer, so vor die Gemeinde zu treten und zu sprechen. Die Anwesenden freuten sich sehr über die Einladung, wenngleich nicht alle zu dem Zeitpunkt Zeit hatten. - Open your heart.

Die Caritasmitarbeiterin hatte sich schnell mit einer anderen abgesprochen. Sie hatten Kuchen gebacken und Kaffee gekocht. Sie hatten den beiden alten Leuten alles abgenommen, und eine schöne Kaffeerunde im Gemeindezentrum organisiert. - Open your heart.

Bei dem Kaffeetrinken fühlten sich die beiden alten Eheleute sehr geliebt. Sie begannen, auch etwas über sich zu erzählen. Beide waren in der Ukraine geboren, dann während des Zweiten Weltkrieges nach Kasachstan gebracht worden; er hatte nur ein Jahr, seine Frau überhaupt nicht die Schule besuchen können. Aber immer hatten sie den Glauben bewahrt, sich zum Gebet in den Häusern getroffen und daraus Kraft gewonnen für ihren  schweren Lebensweg. Vor über zwanzig Jahren waren sie nach Deutschland übergesiedelt. Sie waren und sind sehr dankbar dafür, wie gut es ihnen hier geht, besonders auch für die medizinische Versorgung und dafür, dass sie hier die Kirche so nah bei ihrer Wohnung haben… Sie fühlen sich wirklich von Gott geführt und gesegnet. - Open your heart.

So haben sie durch ihre Idee, alle einzuladen, die Herzen vieler geöffnet, Freude geschenkt und ein Zeugnis ihres Glaubens gegeben.

Open your heart - Weihnachten pur

Am Heiligen Abend waren wir unterwegs, um Flüchtlings-Kindern ein Geschenk zu bringen. Wir klopften an eine Tür. Wir erwarteten eine Familie aus Nigeria. Sie war nicht mehr da. Hingegen schauten wir in die Augen eines verängstigten jungen Paares. Ein kleines Kind weinte auf den Armen seiner Mutter. Der Raum - nackt und kahl: zwei Betten aus Stahlrohr, zwei Stühle, ein kleiner Tisch, ein Kühlschrank und ein Schrank. Die Verständigung gelang nur mit Hilfe eines Dolmetschers. Sie kamen aus Georgien. Ohne Worte fragte uns hier "jemand": Kannst Du mir helfen? - Kurz vor dem Weihnachts-Gottesdienst konnten wir noch ein Kinderbett, Spielzeug, Bekleidung, einen Teppich und etwas zu Essen besorgen. Als wir zum zweiten Mal in die Flüchtlings-Herberge kamen, mit allen nützlichen Dingen beladen und der Familie neben den Dingen unser Lächeln schenkten, kehrte ein tiefer Friede in das kleine Zimmer ein. Es war Weihnachten.

Open your heart!

Heute Morgen in der Frühe kam mein Vater von seiner Arbeitsschicht nach Hause. Er hat mir Süßigkeiten mitgebracht, worüber ich mich sehr gefreut habe. Ich hab dann diese Süßigkeiten mit in die Schule genommen – aber ich hab sie nicht gegessen, weil ich an meine ältere Schwester denken musste, die eine schwere Zeit hinter sich hat und die zum Wochenende nach Hause kommen würde.. Als sie ankam und ich ihr die Bonbons gegeben habe, war sie ganz glücklich. Ihre Freude hat meine Freude noch größer gemacht.

Unverhoffter Besuch

Der letzte Tag des Jahres war angebrochen. Ein kleines Zeitfenster wurde plötzlich frei. Zwei Stunden unverfügte Zeit. Mir fiel ein älteres Ehepaar ein. Ich kannte sie und ihre Kinder schon seit über 30 Jahren und war manchen Leidensweg mit ihnen gegangen. Ich rief sie an. Ein befreundeter Priester aus Ost-Europa und ich fuhren sie besuchen. Wir hatten genau eine Stunde Zeit und brachten einen Christ-Stollen mit. Ein Kaffee war schnell gemacht. Nach wenigen Augenblicken waren wir in einem tiefen Austausch und vertrauten viel Erlebtes aus dem vergangenen Jahr an. „Wie schön, dass Ihr da seid!“ entfuhr es der Frau immer wieder. „Wenn wir zusammen sein können, dann ist Weihnachten!“ sagte sie. Der verborgene Jesus – in der Mitte der Seinen.

Was in der Liebe zählt ist zu lieben!

„Wir brauchen dringend noch einen Kinderwagen für eine Asylsuchende junge Mutter mit ihrem zweimonatigen Kind!“ war mir zu Ohren gekommen. Eine Familie, ebenfalls aus einem fernen Land kommend, hatte mir einen Kinderwagen zur Verfügung gestellt. Als ich ihn abholte, merkte ich, dass auf allen vier luftbereiften Rädern Luft fehlte. „Sie müssen das nur aufpumpen!“ hörte ich. Zuhause angekommen war ich glücklich, dass drei Reifen schnell aufgepumpt waren, der vierte aber war defekt und nicht mehr zu gebrauchen. Ich stellte den Kinderwagen mit einem kleinen Hinweis-Zettel an den Ort, wo er abgeholt werden sollte.
Das Motto kam mir: „Was in der Liebe zählt, ist zu lieben!“ So holte ich mir den defekten Reifen und zog den Mantel ab. Am nächsten Morgen fuhr ich in aller Frühe zu einem Fahrradladen und zu meiner Freude fand ich dort einen entsprechenden Schlauch, den ich sofort aufzog. Als ich nachmittags im Beratungsbüro für Flüchtlinge unserer Stadt nochmals vorbeischaute, sagte mir die Beraterin: „Die junge Frau war schon da! Ist ganz glücklich mit dem wunderschönen Kinderwagen von dannen gezogen!“

Wie kostbar ist doch ein Lächeln!

Ich arbeite in einem kleinen Team, in dem wir uns für benachteiligte Kinder einsetzen. Wir versuchen Brücken zu bauen zwischen Kindern, Erzieherinnen und Eltern. Wir bringen ein Lächeln in Alltage, die oft durch hohe Belastungen sehr grau ausschauen. Oft springen Funken von Freude, Respekt und Wertschätzung zwischen fremden Welten über.

Vergangene Woche hab ich mich vorrangig um ein ungarisch-stämmiges Kind gekümmert. Zuhause spricht das Kind, in der Kita ist es bisher stumm. Seiner jungen Mutter – Mutter von vier Kindern – hab ich durch Bilder, die das Kind gemalt hatte, zeigen können, was ihre kleine Tochter schon alles kann und dass sie dringend zum HNO-Arzt mit der Kleinen gehen müsse… In gebrochenem Deutsch sagte die junge Frau am Ende: „Danke – für alles!“

Zögere nicht!

Ich hatte es pünktlich geschafft, zu einem Termin, der mir bedeutsam war, in der Gesamtschule zu sein. Vor der Eingangstür stand eine fremdländisch erscheinende Frau mit einem kleinen verängstigten Kind im Kinderwagen. Ob ich ihr helfen könne, fragte ich sie. Im gebrochenen Deutsch ließ sie mich verstehen, dass sie den Raum suche, in dem ein Sprachkurs stattfinden würde. Meine Zeit war begrenzt. Ich wollte pünktlich bei meinem Gesprächstermin sein. Mir kam das Motto "Zögere nicht! - Öffne dein Herz!" Konkrete Liebe war gefragt. Ich machte mich mit der Frau und dem Kind auf die Suche in dem riesigen Gebäude. Wir fragten ungezählte Schüler und Lehrer nach dem Raum. Alles blieb vage. Der vermeintlich richtige Raum war leer. Niemand war da. Am Ende ging ich mit der Suchenden zum Chef der Schule. Auch er zögerte nicht, sofort mit uns auf Suche zu gehen. Erneut standen wir vor dem richtigen Raum, in dem aber heut kein Kursangebot statt fand. Wir konnten nicht weiter helfen. Ich verabschiedete mich von der Asylsuchenden. "Danke, dass Ihr mir so geholfen habt!" hörte ich. Sie hatte ehrliche Hilfe erfahren und gespürt. Mein anschließender Gesprächstermin entwickelte sich als Raum voller Kreativität und Dynamik. Auch ER zögerte nicht!
 

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