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Monatsimpuls - 04/2020

Miteinander – wie sonst?!

Liebe Freunde des Wortes, wir hatten Obdachlose zu einem Mittagessen eingeladen. Ich setzte mich zu einem noch jungen Mann auf den Boden. Langsam fanden wir in ein Gespräch. „Dass mir einer so lange und so gut zuhört, ist mir schon lang nicht mehr passiert!“ ließ Peter mich wissen. Er hatte in leitender Position bei einer Weltfirma gearbeitet. Dann war seine Ehe zerbrochen und nichts hatte ihn mehr gehalten. Jetzt lebte er auf der Straße. „Und was sind die schönsten Augenblicke Deines jetzigen Lebens?“ fragte ich ihn. „Konzerte und Musik!“ schoss es aus ihm heraus. Ich erfuhr, dass er selber Gitarre gespielt hatte. Ich fragte ihn, ob er das auch für uns tun würde. Zögernd ging er ans Mikrophon, nahm die Gitarre und begann zu singen und spielen, zunächst leise, dann immer lauter. Bewegende Augenblicke… Als ich mich am Ende des Treffens von Peter verabschiedete, nahm er mich fest in den Arm und sagte: „Diesen Tag werde ich nie vergessen!“ Er hatte Tränen in den Augen. Niemanden draußen lassen, sondern alle beteiligen. Das war das Geheimnis Jesu! Er hatte vor allem die Leute am Rand nicht draußen gelassen. Er hatte sich um sie gesorgt und sie eingeladen zu teilen. Das hatte Schule gemacht. Immer wieder geschah das „Wunder des Teilens“ und alle wurden satt. So beteiligt Jesus seine Freunde an seiner Mission. Sie lernen das zu teilen und zu verteilen, was ihnen gegeben ist. Wirklich gelingendes Leben geht nur im Miteinander, wenn jeder beteiligt und teilt. Beteiligung schafft Miteinander, Teilen schafft Frieden. Also: Miteinander – wie sonst!? Together – what could be better!? für das go4peaceTeam Meinolf Wacker

Erfahrungen des Monats

„Maßlos!“ – „Without measure!“

Spät abends erreicht mich  noch eine Voicemail. Dort darf ich hören: In sehr herausfordernden Tagen im Krankendienst auf einer Intensivstation  haben wir immer neu mit Engpässen zu tun. Vor allem aber ist überall die Angst vor dem zu spüren, was da – durch den ungreifbaren Corona-Virus - in Zukunft noch auf uns zukommen könnte. Die Anspannung war im ganzen Team zu spüren. Ich begegnete einem Kollegen, der sich sehr einbringt. Ich sah, wie viel Kraft er in diesen Tagen und Wochen schon eingebracht hatte. So sagte ich ihm: „Wenn Du willst, ich geb  Dir meine private Nummer! Ich hab über die Feiertage keinen Dienst, bin aber natürlich im Land und ich bin bereit, jeder Zeit einzuspringen.“ Mein Gegenüber war unfassbar gerührt. Mit Tränen in den Augen wiederholte er immer wieder: „Vielen Dank! Vielen Dank!“ Nach einem Augenblick fügte er hinzu. „Ich bin so bewegt, dass Du Dich in diesen schweren Zeiten so anbietest!“

A voicemail reaches me late in the evening. I can hear there: In very challenging days in medical care in an intensive care unit, we always have to deal with bottlenecks. Above all, I felt fear - due to the intangible corona virus – what still could come in the future, and how to manage it. The tension was touchable in the whole team. I met a colleague who was very involved. I saw how much strength he had these days. So I said to him: "If you want, I'll give you my private number! I am not on duty over the holidays, but of course I am at home and I am ready to jump in at any time.” The colleague was deeply touched. Again and again with tears in his eyes he told me: “Thank you very much! Thank you so much! “After a moment he added: "I am so moved that you offered yourself in these difficult times!"

„Maßlosigkeit“ war angesagt! - "Excessiveness" was the order of the day!

Immer wieder hatten wir uns in diesen Corona-Zeiten via Internet getroffen und ausgetauscht – junge Leute aus ganz Europa. Das waren total lebendige Treffen für mich. Dieses „Beisammensein auf Entfernung“ ermutigte mich jedes Mal neu zu Schritten einer „Liebe ohne Maß“. Wir haben ja gelernt, maßvoll zu leben und zu lieben, aber dann und wann braucht es auch diese „Maßlosigkeit“. In meiner Seele hatte ich eine Unzufriedenheit gespürt, weil es mir richtig gut geht und ich in meinem Land gut aufgehoben bin und zur gleichen Zeit „brennt die Welt“. Maßlosigkeit drängt zu mehr. Ich entschied mich, eine Woche eine ältere Frau zu besuchen und ihr zu helfen. Und auf einmal war der Friede wieder in meinem Herzen.

In these Corona times, we had met and exchanged again and again via the Internet - young people from all over Europe. These were very lively meetings for me. Coming “together at a distance” always encouraged me to take steps of “love without measure”. We have learned to live and love moderately, but from time to time we need this “excess”. I had felt a dissatisfaction in my soul because I am really well and I am in good hands in my country and at the same time "the world is burning". Excessiveness pushes for more. I decided to visit an older woman for a week and help her. And suddenly peace was in my heart again.

Der Apfelpflücker mit laaaaangem Stiel! - The apple picker with a looooong stalk!

Unvermutet erreicht mich ein Anruf. Eine ältere Frau aus dem Rheinland meldet sich und reagiert auf meinen Morgenimpuls. „Ich hab auch am Karfreitag schon Ostern erlebt!“ ruft sie mir begeistert ins Telefon. Ich werde neugierig. Dann erzählt sie mir von dem vorabendlichen Anruf eines älteren Mannes, den sie nicht kannte. Er hatte ihre Telefon-Nummer herausgefunden, um seinerseits die Nummer eines älteren Priesters herauszufinden, der im Altenheim ist und zu Corona-Zeiten nicht besucht werden kann. Das Leben dieses Priesters hatte den Anrufenden sehr geprägt. Im Jahr 1960 war er in eine Jugendgruppe eingetreten, die dieser ältere Mitbruder lange begleitet hat. Es entwickelte sich ein Gespräch unter den beiden Telefonierenden, was persönlicher  und dankbarer nicht hätte sein können – zwei Stunden lang. „Und weißt Du was?“ hörte ich am  Ende die ältere Frau mich fragen. „Heute Nachmittag gehe ich mit meinem neuen Apfelpflücker, den ich mir für unseren Apfelbaum gekauft habe, zum Altenheim, in dem der Priester wohnt. Und ich hab eine kleine Flasche Eierlikör gekauft, den er immer mit meinem verstorbenen Mann getrunken hat und reich ihm dann den Eierlikör mit dem Apfelpflücker nach oben auf den Balkon. Dann ist Ostern perfekt!“ – „Und sag dem alten Mitbruder“, fügte ich schmunzelnd hinzu, „dass ich oben mit im Pflücker sitze!“ Voller Freude verabschiedeten wir uns. Es war Ostern, der Auferstandene in unserer Mitte!

A call arrives unexpectedly. An older woman answers and reacts to my morning impulse. "I already had Easter on Holy Friday!" She calls enthusiastically on the phone. I get curious. Then she tells me about the call from an older man the night before, whom she didn't know. He had found out her phone number in order to find out the number of an older priest who is in a nursing home and cannot be visited during Corona times. The life of this priest had shaped the caller very much. In 1960 he joined a youth group that this older brother had accompanied for a long time. A conversation developed between the two persons, which could not have been more personal and grateful - for two hours. " At the end of our call the older woman told me: “This afternoon I go with my new apple picker, which I bought for our apple tree, to the old people's home where the priest lives. And I bought a small bottle of Advocaat (liqueur), which he always drank with my deceased husband, and then I am going to hand him the liqueur with the apple picker up on the balcony. Then Easter is perfect! "-" And tell the old brother, "I added with a smile," that I'm sitting upstairs in the picker! " We said goodbye with joy. It was Easter, the Risen Lord among us!

der Staub der Emmaus-Jünger – the dust of the disciples of Emmaus

Es war Sonntag. Das Emmaus-Evangelium wurde gelesen. Am Tag zuvor fragte mich eine Schülerin, was ich davon halte, dass jemand im Alter von 16 Jahren sich das Leben genommen habe? Ich spürte, dieser junge Mensch fragt nicht nach einer objektiven Meinung, vielmehr sucht er die Nähe eines vertrauten Menschen, um sprechen zu können. So trafen wir uns zu einem Sonntags-Spaziergang. Behutsam begann das Gespräch. Schnell erfuhr ich, dass der verstorbene Junge ein Klassenkamerad der Jugendlichen gewesen war. Er war sehr offen, beliebt und klug. Äußerlich sehr erfolgreich, stand er unter hohem Leistungsdruck und litt sehr darunter. Mit zwei Freunden war er noch zusammen gewesen, ehe er abends seinem Leben ein Ende setzte. Niemand wusste genau warum. Diese Ungewissheit lastete auf allen. Ich ging neben der jungen Frau langsam über einen Feldweg. Auf einmal konnte sie allen Schmerz und alle Traurigkeit ins Wort bringen. Mir kam das Bild der Emmaus-Jünger. Wie Jesus es getan hatte, versuchte ich Raum für ein Gespräch zu geben und fragte nach. Als wir an einem Kreuz vorbei gingen, kamen mir ein paar trostreiche Worte über die Lippen. Ich fragte das Mädchen nach ihrem Lieblingsort. Es war genau dieser Ort unter dem Kreuz. Ich spürte, wie sie sich verstanden und geliebt fühlte. Langsam kehrten ein Friede und eine verhaltene Freude wieder in ihr Herz zurück. Als wir uns verabschiedeten, dankte sie, alles ausgesprochen und geteilt haben zu können. .“Ich fühle mich besser!" ließ sie mich wissen. Als ich zu Hause auf meine staubigen Schuhe schaute, musste ich lächeln. Es war der Staub des Emmaus-Weges. Danke Jesus, dass Du unter uns warst.

It was Sunday. The gospel of the two disciples of Emmaus has been read. The day before, a student asked me what I thought about someone who committed suicide at the age of 16 years. I felt that this young person was not asking for an objective opinion, rather she was looking for a familiar person to be able to speak. So we met for a Sunday walk. The conversation started gently. I quickly learned that the deceased boy had been a classmate of the teenager. He was very open, popular, and smart. Outwardly very successful, he was under a lot of pressure to perform and suffered a lot. He had been with two friends before he ended his life on the evening. Nobody knew exactly why. This uncertainty was a real burden on everyone. I slowly walked along a dirt road next to the young woman. Suddenly she could put all the pain and sadness into words. The picture of the Emmaus disciples came to me. As Jesus did, I tried to give space for a conversation and I asked. As we passed a cross, a few comforting words came over my lips. I asked the girl about her favorite place. It was exactly this place under the cross. I felt she felt understood and loved. Slowly, peace and restrained joy returned to her heart. When we said goodbye, she thanked being able to say and share everything. "I feel better!" She let me know. When I looked at my dusty shoes at home, I had to smile. It was the dust of the disciples of Emmaus. Thank you Jesus for being with us.

Der Wind weht, wo er will. - The wind blows where it wills.

„Und wie lange willst du das noch machen mit den Tagesimpulsen im Netz?“ werde ich gefragt. Kurz zuvor hatte sich eine Frau aus Magdeburg für den kleinen Tagesimpuls bedankt und ein paar Fotos geschickt. „Der Impuls hat mir Freude gemacht, den Tag froh zu beginnen!“ Dann kommt eine WhatsApp-Frage: „Kannst Du meine Freundin auch in die Gruppe aufnehmen? Das Leben hat sie nach Mecklenburg-Vorpommern gebracht.“ Am Vortag hatte sich ein Freund aus dem hotspot New York gemeldet, der zur Hochrisikogruppe gehört. „Danke für dieses tiefe Zeichen der Verbundenheit. Das Wort hält uns am Leben!“ Eine kirchliche Mitarbeiterin meldet sich: „Meine Schwester wohnt in Lima und hat Freude an den Impulsen gefunden. Kannst Du sie auch in die Gruppe aufnehmen?“ Eine Zahnärztin aus Ecuador, die ich von Gottesdiensten in unserer Pfarrei kannte, ließ mich wissen, wie sehr sie in ihrem Land mit diesem kleinen Impuls lebt. Über Telefon gebe ich einen Geburtstags-glückwunsch weiter. „Meine Freundin ist ganz bewegt. Sie sagte mir neulich am Telefon: ‚Und es wirkt!‘ damit meinte sie, dass ihr die kleinen Mottos im Lauf des Tages immer wieder ins Herzkommen. „Wir hören die Impulse jeden Morgen am Zaun mit einer Nachbarin, die unseren Glauben nicht teilt. Aber wir kommen darüber wunderbar ins Gespräch!“ Eine weitere WhatsApp: „Danke für den Impuls vom Kreuz heute, der hat mir sehr geholfen!“ Und vor einigen Tagen hatte ich „auf Entfernung“ das Sterben einer jungen Mutter, die ich persönlich nie kennen gelernt habe, begleiten dürfen. Bis zum letzten Augenblick hab ich betend, ihr Leid mit aushaltend und Gott hinhaltend mit ihr leben können… - Und wie lange machst Du das noch? – Der Geist weht, wo er will!

"And how long do you want to continue the daily impulses on the net?" I am asked. Some moments ago, a woman from Magdeburg thanked for the small daily impulse and sent a few photos. "The impulse gave me pleasure to start the day happily!" Then a WhatsApp question arrives: "Can you include my girlfriend in the group? Life brought her to Mecklenburg-West Pomerania. ”The previous day, a friend from the hotspot in New York, who belongs to the high-risk group, came forward: "Thank you for this deep sign of solidarity. The word keeps us alive! ”Another woman asks: “My sister is living in Lima and she found joy in the impulses. Can you also include her in the group? ”A dentist from Ecuador, whom I knew from services in our parish, let me know how much she lives in her country with this little impulse. I pass on a birthday congratulation over the phone. "My friend is very moved. The other day she said to me: 'And it works!' By that, she meant that the little motto always is coming to her heart during the day. “We hear the impulses every morning on the fence with a neighbor who doesn't share our faith. But we have a wonderful conversation about it!” Another WhatsApp: “Thanks for the impulse from the cross today, it helped me a lot!” A few days ago, I have been connected to a young mother, whom I personally didn’t know. She was dying. I remained connected to her praying to the moment of death. Now, day by day, a candle is burning for her, for her husband, her little child and her friends ... - And how long are you going to do that? - The spirit blows where it wants!

die Sprache der Liebe – the language of love

„Herzlichen Glückwunsch zum Geburtstag!“ ließ ich eine Familienmutter am Telefon wissen. Sie freute sich sehr über meinen Anruf und wir kamen ins Gespräch unter dem Horizont „Corona“. Ich ließ sie wissen, dass ich den Eindruck habe, dass Gott in dieser Zeit so viel ehrliches Leben aufbrechen ließe, wie lange nicht mehr. Ich sagte: „Ich glaube, nach dem Babel der vergangenen Jahre, in denen sich viele Menschen und Nationen in ihrem ‚immer mehr‘, ‚immer schneller‘, ‚immer höher‘ isoliert und voneinander abgekapselt haben, lehrt uns Gott neu die ‚Sprache der Liebe‘!“ „Ja, da hast Du Recht!“ hörte ich. Und dann erzählte sie eine wunderbare Erfahrung. Sie hatte in einem  Supermarkt gestanden und dort in einer langabständigen Schlange gestanden. Vor ihr war eine junge Frau eines Rettungsdienstes. Direkt an der Kasse sagte diese Frau, die nur zwei Artikel auf das Band gelegt hatte: „Oh, jetzt hab ich auch noch mein Geld vergessen! Wie soll ich denn das bezahlen?“ Sofort sagte ihr das Geburtstagskind: „Kein Problem, das mach ich für sie!“ – Als sie dann an der Reihe war, hatte ein älterer Mann, der vor der Rettungsassistentin an der Kasse gewesen war, die beiden Artikel schon bezahlt und war schon wieder aus dem Supermarkt gegangen!

"Happy birthday!" I let a family mother know on the phone. She was very happy about my call and we started talking under the horizon of "Corona". I let her know that I had the impression that God was starting so much more honest life during this time than it had been in a long time. I said: “I believe that according to the ‘experience of Babel’ of the past years, in which many people and nations have become isolated and isolated themselves in their 'ever more', 'ever faster', 'ever higher', God is teaching us a new ‘language of love’! ”-“ Yes, you are right! ”I heard. And then she shared a wonderful experience. She had been in a supermarket, standing in a long line. In front of her was a young woman from an emergency medical service. At the cash register, this woman, who had only put two items on the tape, said: "Oh, now I've forgotten my money too! How am I supposed to pay that? ” The ‘birthday-child’ immediately said to her:“ No problem, I'll do it for you! ”- When it was her turn, an older man who had been at the cash register before the young woman had already paid for both items and had already left the supermarket!

Don't stop giving!

Wir besorgten für unseren Vater alle Einkäufe. Nachdem wir alle Arbeit erledigt hatten, schlenderten wir noch einmal durch die norddeutsche Kleinstadt. In einer Straße schenken schon seit langen Jahren die Geschäftsleute zum Frühlingsanfang den Kunden und Touristen Frühlingsblumen. Auch wir bekamen kleine Narzissen in einem wunderschönen Blumentopf geschenkt. Gerne hätte ich die Blumen auf meiner Terrasse gesehen. Doch da fiel mir meine alte Tante ein. Sie würde sich sicher über die Blumen freuen. Und so war es! Einige Tage später fand ich in unserem Garten längst vergessene Frühlingsblumen, die den Winter einfach so überlebt hatten.

We did all the shopping for our father. After we had done all the work, we strolled through the small town in northern Germany again. In a street, business people have been giving spring flowers to customers and tourists for many years now. We were also given small daffodils in a beautiful flower pot. I would have loved to see the flowers on my terrace. But then I remembered my old aunt. She would be happy about the flowers. And so it was! A few days later I found long forgotten spring flowers in our garden that had just survived the winter.

Die Schüler unsere Schule erhalten zurzeit – es ist Corona-Zeit - Lernpakete. Am Ende der Woche werfen sie ihre Aufgaben in den Briefkasten unserer Grundschule. Einige Schüler legten mir ein gemaltes Bild oder eine kleine Bastelarbeit zu ihren Aufgaben. Eine dieser Arbeiten zeigte ich einer älteren Nachbarin, die mich fragte, ob sie das Bild einige Tage behalten dürfe. Diese Erfahrung schrieb ich meinen Schülern mit dem Hinweis, doch auch einfach mal etwas zu basteln oder zu malen und es einer älteren Person in den Briefkasten zu stecken. Einige Tage später erhielt ich eine selbst gemalte Osterkarte.

The students of our school are currently receiving - it is Corona time - learning packages. At the end of the week, they put their tasks in the mailbox of our primary school. Some students put a painted picture or a small handicraft for their tasks. I showed one of these works to an elderly neighbor who asked me if she could keep the picture for a few days. I wrote this experience to my students with the advice that they also simply tinkered or painted something and put it in the mailbox of an older person. A few days later I received an Easter card that I had painted myself.

Du für mich! – You for me!

Eine innere Stimme drängte mich, in Zeiten von Corona zur Kirche zu gehen, die wir jeden Tag zwei ein halb Stunden geöffnet haben. Ich sprach mit einigen Besuchenden und versuchte ihnen durch ein paar gute Worte einen hoffnungsvolleren Blick zu geben. Dann freute ich mich, selber ein paar  Augenblicke vor dem leeren Tabernakel beten zu können. Als ich die Kirche wieder verlassen wollte, sah ich eine jüngere Frau mit Tränen in den Augen. In gebührendem Abstand setzte ich mich zu ihr. Ich fragte, ob ich für etwas Beten könne. Sie bejahte und ließ mich wissen wofür. Nach eigen weiteren Minuten fragte ich, ob ich einen Kaffee für sie machen dürfe. Sie bejahte. Ich verließ die Kirche, um mich dem Kaffee zu widmen. Kurze Zeit später kam sie. Es entwickelte sich unter uns ein tiefer Austausch – fast zwei Stunden lang, wo alles Platz haben konnte, Lachen und Weinen, tiefer Schmerz und hoffnungsvolle Zukunftspläne.  Am Ende sagte sie: „Weißt du, vieles hab ich außerhalb des engsten Familienkreises noch nie erzählen können!“ Ich sah eine echte Erleichterung in ihren Augen. Als wir auseinander gingen, waren wir beide beschenkt!

An inner voice urged me to go to church in times of Corona, which we open two and a half hours every day. I spoke to some of the visitors and tried to give them a more hopeful look with a few good words. Then I was happy to be able to pray for a few moments in front of the empty tabernacle. When I tried to leave the church, I saw a younger woman with tears in her eyes. I sat at a distance from her. I asked if I could pray for something. She said yes and let me know what for. After more minutes of my own, I asked if I could make coffee for her. She said yes. I left the church to devote myself to coffee. She came a short time later. A deep exchange developed between us - for almost two hours, where everything could have space, laughter and crying, deep pain and hopeful plans for the future. In the end she said: "You know, I have never been able to tell a lot outside of the closest family circle!" I saw a real relief in her eyes. When we broke up, we were both given presents!

Einfach nur so! – Just like that.

Es war vor Ostern, als ich überlegt habe, wem ich noch einen persönlichen Ostergruß schicken könnte, jemandem, der vielleicht nicht erwartet, dass er einen Gruß bekommt. So kam mir ins Herz, dem Bruder meines lange verstorbenen Vaters und seiner Ehefrau zu schreiben. Das Verhältnis war immer schwierig, geprägt von Verletzungen und Enttäuschungen. Ich wusste über Umwege, dass es ihnen gesundheitlich nicht gut ging. Und so schrieb ich eine ehrliche Karte, ich erwähnte all diese Verletzungen, obwohl es mir schwer fiel, aber ich konnte auch sagen, dass ich keinen Groll mehr hege. Vielmehr ist jetzt alles gut, wie es ist und ich liebe die beiden als Teil meiner Groß-Familie. Gestern kam eine Antwort, auch eine Karte. Heut erst fand ich Zeit, sie richtig zu lesen. Ich traf auf viel Offenheit und den ehrlichen Wunsch, von nun an ein gutes Verhältnis zu haben. Es war plötzlich Liebe und Heilung da. Einfach so.

It was before Easter when I wondered who I could send a personal Easter greeting to, someone who might not expect to receive a greeting. It came to my heart to write to the brother of my long-deceased father and his wife. The relationship was always difficult, marked by injuries and disappointments. I knew that they were not in good health. I wrote an honest card, I mentioned all these injuries, although it was difficult for me, but I could also say that I have no resentment anymore. Rather, everything is fine the way it is and I love them as part of my extended family. An answer came yesterday, including a card. Only today did I find time to read it correctly. I encountered a lot of openness and an honest desire to have a good relationship starting now. Suddenly there was love and healing. Just like that!

Es ist die Liebe… - It’s love…

Am Anfang der Woche hatte ich die Idee, doch noch Osterkarten und -kerzen zu verschenken. Und ich wusste, dass eine geistliche Gemeinschaft solche erstellt. Da ich telefonisch niemanden dort erreichte, schrieb ich eine Mail und bekam dann rasch (telefonisch) Rückmeldung. Es sei gerade noch so viel da, wie ich mir überlegt hatte. Am Nachmittag durfte ich alles abholen, sogar schon geweiht. Vor Ort entspann sich ein schönes Gespräch darüber, wie wir mit dieser Zeit umgehen und wie wir sie -  treu im Wort - leben. Natürlich in gebührendem Abstand. Allein das war schon Segen. Heute Morgen dann (Ostersonntag) bin ich dann durchs Haus gezogen und habe meine Gaben verteilt. Bei einem älteren Ehepaar und einer alleinstehenden Dame klingelte ich an und musste jeweils lange warten bis die Tür aufging. Ich war jedes Mal fast davor zu gehen, doch dann gingen die Türen auf. Ich überreichte meine Kerze und wünschte einfach frohe Ostern. Alle fingen sie vor Freude an zu weinen. Nicht um die Kerze, sondern weil Jesus ihnen in diesem Moment offenbart hat, wie sehr sie geliebt sind. Und ich durfte Bote sein. Es ist Liebe...

At the beginning of the week I had the idea to give away Easter cards and candles. And I knew that a spiritual community created them. Since I could not reach anyone there by phone, I wrote an email and then received feedback quickly (by phone). There was just as much left as I needed. In the afternoon I was allowed to collect everything, even consecrated. There was a nice conversation on site about how we deal with this time and how we live it - true to the word. Of course, at a proper distance. That alone was a blessing. Then this morning (Easter Sunday) I went through the house and distributed my gifts. I rang the bell for an elderly couple and a single lady and had to wait a long time for the door to open. I was almost about to go each time, but then the doors opened. I handed over my candle and just wished Happy Easter. They all started to cry for joy. Not for the candle, but because at that moment Jesus revealed to them how much they are loved. And I was allowed to be a messenger. It is love...

Geht nicht – gibt’s nicht! - Nothing is impossible!

Erneut schellt mein Telefon und ich höre die Stimme einer älteren Frau, die einem Mitbruder via Apfelpflücker eine kleine  Flasche Eierlikör auf den Balkon des Altenzentrum reichen wollte: „Mit dem Apfelpflücker hat’s nicht geklappt! Aber ‚Geht nicht – gibt’s nicht!‘ ist mein Lebensmotto.“ Und dann erzählt sie, wie der Empfänger des Eierlikörs ihr am Telefon erklärt habe, dass er nun auf den Rollstuhl angewiesen sei und mit diesem nicht auf den Balkon käme. Also begann die ältere Frau über neue Zubringerdienste nachdenken, denn es galt: „Geht nicht, gibt’s nicht!“ So machte sie sich auf den Weg zum Altenzentrum, weil sie gehört habe, am Montag könne man an der Rezeption für die Bewohnenden kleine Geschenke abgeben. Als sie ankam, stand sie vor verschlossener Tür. Die Abgabe, so war zu lesen, war schon am Sonntag gewesen. Geht nicht´, gibt’s nicht! – Ich hörte weiter: „Dann hab ich mich auf eine Bank gesetzt und Jesus gesagt: Jetzt bist Du dran! Und nach einer viertel Stunde kam auf einmal eine Frau zur Eingangstür mit einem Palmstrauß. Sie begann zu erzählen, sie sei Mitarbeiterin im Altenzentrum und würde diese Palmzweige nun von dem älteren Priester im Haus segnen lassen. Ich war so platt und glücklich zugleich, dass ich sie gebeten habe, meinen kleinen Ostergruß mit dem Eierlikör gleich mitzunehmen, was sie voller Freude getan hat.“ Geht nicht – gibt’s nicht. Der Eierlikör ist angekommen!

My phone rings again and I hear the voice of an elderly woman who wanted to hand a small bottle of Advocaat (liqueur) to a priest on the balcony of the senior house via apple picker: "It didn't work with the apple picker! But: ‘Nothing is impossible!’ is the most important motto in my life. ”And then she tells how the recipient of the liqueur explained to her on the phone that he was now dependent on the wheelchair and would not come to the balcony with it. So the older woman began to think about new parcel services. Nothing is impossible!" She made by herself the way to the old people's center because she had heard that on Monday it was possible to give small gifts to the residents at the reception. When she arrived, she was standing in front of the locked door. The submission, it was to be read, had already been on Sunday. Nothing is impossible! - I continued to listen: "Then I sat on a bench and said to Jesus: Now it's your turn! And after a quarter of an hour a woman suddenly came to the front door with a bouquet of palm trees. She began to tell that she was an assistant in the old people's center and would now bring these palm branches to be blessed by the older priest in the house. I was so touched and happy at the same time that I asked her to take my little Easter greeting with the liqueur, which she did with great joy. – Nothing is impossible! The liqueur has arrived!

Gott bei den Menschen – the dwelling of God is with men

Spät abends geh ich noch an den Rechner. Dort lese ich in einer Mail: „ Ich muss Dir noch was Spannendes erzählen. Eine herausfordernde OP hatte für mich angestanden. Da für die verschiedenen Dienste viel Personal benötigt wurde, war der OP-Saal voll. Die OP war anspruchsvoll, lief aber ganz hervorragend! Zwillinge wurden geboren. Die Eltern stammten aus Afrika. Als beide Kinder bei den Eltern waren, fingen die beiden Afrikaner plötzlich an zu singen! Es war relativ schnell klar, dass es kein normales Lied war sondern ein Gebet! Das war so ergreifend. Beiden Eltern waren wirklich ganz da! Ich konnte sie in den Augenblicken nicht sehen, aber ich spürte sie so nah! Alle im Saal wurden ganz still und hörten ergriffen zu! So etwas hatten wir alle noch nicht erlebt. Ich war ganz gerührt. Nach der OP habe ich die junge Familie besucht. Wir sprachen über das Lied. Sie erzählten mir, dass es ein nicht geplantes, sondern aus der plötzlich empfundenen tiefen Dankbarkeit heraus spontan gesungenes Gebet war! Ich habe mich einfach bedankt für diese unglaublich berührende Situation! Werde ich nie vergessen!“ Mein Nachtgebet war plötzlich ebenfalls von einer tiefen Dankbarkeit für das Leben geprägt.

Late at night before switching off my computer, I read in an email: "I have to tell you something exciting. I had to face a challenging operation. Since many staff was required for the various services, the operating room was full. The operation was demanding, but went very well! Twins were born. The parents came from Africa. When both children were with their parents, the two Africans suddenly started to sing! It became clear relatively quickly that they were not singing a normal song but a prayer! It was so moving. Both parents were present! I could not see them during these moments, but I felt them so close! Everyone in the room fell silent and listened with emotion! We had never experienced anything like it. I was touched. After the operation, I visited the young family. We talked about the song. They told me that it was a prayer that was not planned, but was spontaneously sung out of sudden gratitude! I just thanked them for this incredibly touching situation! I will never forget it!” My night prayer was marked by a deep gratitude for life.

Gott ist am Werk

Der Postbote bringt mir in der Frühe ein kleines Päckchen. Ein Freund hat an mich gedacht und mir u.a. leckere Schokolade geschickt. Von einer Frau aus der Stadt, in der ich erlebe, bekomme ich telefonisch die Information, dass ein Caritas-Laden geöffnet hat, wo man unentgeltlich Lebensmittel bekommen kann.  Sie ermutigt mich, dorthin zu gehen. Nach einiger Zeit ruft sie nochmals an und fragt, ob ich da gewesen sei. Ich verneine. Einige Zeit später ist jemand an meiner Tür. Als ich später nachschaue, hängt da eine große Tasche mit vielen Lebensmitteln. Ein Anruft erreicht mich. Eine Frau erzählt mir, sie habe einer älteren Dame meiner Stadt von mir erzählt, dass es jetzt zu Zeiten von Corona für Studenten aus anderen Ländern nicht so leicht sei. Das hatte diese ältere Dame, die ich gar nicht kannte, so sehr angerührt, dass sie 50 € für mich gegeben hatte.  Die Anrufende hatte dieses Geld bereits überwiesen. – Drei göttliche Umarmungen an einem Tag. Ich war ganz gerührt! Wie sehr sich doch die Liebe in konkreten Gesten in dieser Zeit von Corona zeigt und vertieft. Es stimmt: Gott ist am Werk!

Halt an und starte neu! – Stop and start again!

Am Palmsonntag hatte ich eine Geschichte gehört: In einer Kinderstunde ging es um Judas, der sich erhängt, nachdem er die 30 Silberstücke in den Tempel geworfen hat. Ein Kind unter den Zuhörenden sagte daraufhin: “Judas hat sich an den falschen Baum gehängt.“ Die Katechetin war erstaunt und fragte nach: “Woran hätte er sich denn sonst hängen sollen?“ Das Kind antwortete: “An den Hals von Jesus!“ Das hat mich tief berührt, zumal es mich persönlich konkret betrifft. Ich bin alleinerziehende Mutter und die Umstände, die dazu geführt haben, waren und sind schwierig. Ich war maßlos enttäuscht von Gott und Jesus, ähnlich wie Judas es wahrscheinlich war. Ich habe versucht, meine Sehnsucht in der Welt zu stillen, ohne Erfolg. Immer wieder hat Jesus an mein Herz geklopft und gefragt, ob er hinein dürfe. Ich aber hatte mein Herz hart gemacht und hielt alle Türen verschlossen. Nicht nur für Gott, sondern auch all denen gegenüber, die mich lieben. Vor nicht langer Zeit habe ich den „Kampf der verschlossenen Tür“ aufgegeben und angehalten. Ich konnte einfach nicht mehr. Und ich habe mich Jesus an den Hals geworfen. Es klappt noch nicht immer, ich falle täglich, aber ich habe verstanden, dass ich immer zurückkommen darf. Und endlich beginnt ein tiefer Friede mein Leben zu erfüllen.

I had heard a story on Palm Sunday: one day, it was about Judas, who hanged himself after throwing the 30 pieces of silver into the temple. A child among the audience then said: "Judas hung on the wrong tree." The catechist was amazed and asked: "What else should he have been hanging on?" The child replied: "On the neck of Jesus!" That touched me deeply, especially since it affects me personally. I am a single mother and the circumstances that led to my situation were and are difficult. I was immeasurably disappointed with God and Jesus, much like Judas was likely. I tried to satisfy my longing in the world - without success. Jesus kept knocking at my heart and asking if he could go inside. But I had made my heart hard and kept all the doors locked. Not only for God, but also for all those who love me. Not long ago I gave up and stopped the "fight of the closed door". I just couldn't do it anymore. And I threw myself at Jesus. It still doesn't always work, I fall every day, but I understand that I can always come back. And finally a deep peace begins to fill my life.

Ich folgte der inneren Stimme! - I followed the inner voice!

Eine innere Stimme drängte mich, zur Kirche zu gehen. Ich ging hin und sah, dass eine Frau vor der Tür stand. „Wie schön, dass Sie mir aufschließen!“ empfing sie mich. So gingen wir in die Kirche. Vor dem Altar blieb sie stehen. Ich schaute sie an. Dann begann sie zu erzählen, von viel Leid, das sie in den vergangenen 15 Jahren hatte durchstehen müssen. Es wurde ein ganz kostbarer Augenblick. „Jetzt hab ich Ihnen meine ganze Geschichte erzählt!“ sagte sie am Ende. „Was Kostbareres hätten Sie mir nicht schenken können!“ ließ ich sie verstehen. Wieder einmal durfte ich erfahren: „Geteiltes Leid ist geheiltes Leid!“

An inner voice pushed me to go to church. I went and saw a woman standing at the door. "How nice of you to catch me up!" She received me. So we went to church. She stopped in front of the altar. I looked at her. Then she began to tell of the suffering she had to endure in the past 15 years. It was a very precious moment. "Now I've told you my whole story!" She said at the end. "You couldn't have given me anything more precious!" I made her understand. Once again I was able to experience: "Shared suffering is cured suffering!"

Ich für dich - Me for you

Vor einigen Wochen gab es das Motto "ich für dich“. Ich hatte morgen spontan die Idee meiner kleinen Tochter, die fünf Jahre alt ist, davon zu erzählen. Wir haben dann ein Bild mit Fäden für Luftballons gemalt. Die Luftballons stellten wir mit kleinen Klebepunkten dar. Wir haben vereinbart, jedes Mal, wenn wir etwas für jemand anders tun oder wenn wir merken, dass jemand etwas für uns getan hat, einen Luftballon auf das Blatt aufzukleben. Da der Tag zuvor von schlechter Laune geprägt gewesen war, gab uns diese gemeinsame Aufgabe neuen Schwung. Am Abend schauten wir auf eine bunte Traube von Luftballons. Alle hatten etwas füreinander getan und zugleich gespürt, dass auch die anderen für sie da waren. Ich habe mich total gefreut.

A few weeks ago we lived the motto "me for you". In the morning spontaneously I had the idea to speak to my little daughter about it. She is five years old. We agreed to make a picture with balloons and for every experience of doing something for the other we painted a balloon on our picture. After having had kind of a bad-mood-day before, this new challenge really made our day. In the evening we had a picture full of balloons and a heart full of small joyful experiences "me4you".

Ich lass Dich nicht allein! - I won't leave you alone!

In Zeiten der Quarantäne leiden viele Menschen, die vom Dienst anderer Menschen abhängig sind. Ich kenne eine 56-jährige Frau, die im Rollstuhl sitzt. Sie braucht den täglichen Dienst anderer Menschen, um aufzustehen, sich anzuziehen, zu essen und sich um ihren Körper zu kümmern. Es ist eine große Herausforderung für sie, denn sie hat nur noch zwei persönliche Assistenten, die von der Pflegeorganisation in unserem Land bezahlt werden. Sie alle leisten bereits Überstunden. Mehr und mehr wird Hilfe von anderen benötigt. Ich kenne diese Frau schon länger, sie ist meine Freundin und ich werde zu ihr gehen und ihr helfen. In Slowenien gibt es eine Einschränkungen bzgl. der Mobilität. Niemand darf ohne schwerweigenden Grund seine Region verlassen. Deshalb brauche ich auch ein spezielles Dokument, das von der Pflegeorganisation ausgestellt wurde, damit mich die Polizei nicht aufhält. Ich bin froh, dorthin zu gehen, aber ich weiß, es wird schwer. Doch das hält mich nicht davon ab. Es wird herausfordernd sein, zusammen zu leben, auch um ihren Bedürfnissen zu dienen. Vielleicht braucht sie etwas aus Geschäften, in denen es gefährlich sein kann, sich anzustecken, oder vielleicht muss ich etwas tun, an das ich nicht gewöhnt bin. Ich möchte ihr helfen und nichts schlimmer machen. Also bitte ich Gott, mir Kraft zu geben und die ganze Zeit bei uns zu sein!

In time of quarantine a lot of people who are dependent of other people's service suffer. I know a lady 56 years old, that is on wheelchairand she is a tetraplegik. She needs daily service of other people to get up, get dressed, to eat and for body care. It's quite a challenge for her, because she has now just two personal assistents (paid from care organisation) that are already working overtime and she needs help from others. I know her, she is my friend and I will go to her place and help her. In Slovenia we have a restriction that no one can pass in other area if he is not employed there. That's why I need also a special document, written from care organisation that police won't stop me. I am happy to go there but I also feel nerves. It doesn't stop me but I know it will be a challenge to live together, also to serve her needs. Maybe she will need something from shops where can be dangerous to get infected or maybe I will have to do something that I am not used to. I want to help her and not to make anything worse. So I ask God to give me strenght and to be with us all the time!

Immerwährend! – Everlasting!

Vor gut 20 Jahren hatte ich mit meinem Mann eine lang gewünschte Reise zum Nordkap gebucht. Am Tag vor unserer Abreise erhielt ich die Diagnose Brustkrebs. Wir entschlossen uns, trotzdem zu fahren und saßen tagelang schweigend und voll Sorge im Bus. Dann waren wir am Nordkap. Die Sonne schien, was ja dort oben nicht immer der Fall ist und näherte sich dem Horizont. Wir schauten schweigend zu. Und dann, als wir dachten, sie ginge jetzt unter, ging sie wieder auf und wurde von Minute zu Minute strahlender. Wir standen und staunten und die Tränen liefen. Mein Mann sagte: "Siehst Du, es gibt immer eine Hoffnung".
Von diesem Moment an wussten wir, dass alles gut wird, dass die Sonne nicht untergeht. Ich bin dann operiert worden und das Leben ging mit Höhen und Tiefen weiter. Aber diese Minuten dort am Nordkap haben mein Mann und ich nie vergessen. Sie tragen mich auch jetzt, da er schon ins andere Leben gewechselt ist. Und auch für die Zeit von Corona bin ich mir sicher: Es geht weiter. Immerwährend.

20 years ago, I had booked a long-desired trip to the North Cape with my husband. The day before we left, a cancer was diagnosed in my breast. We decided to drive anyway and sat silently and worryingly on the bus for days. Then we arrived at the North Cape. The sun was shining, which is not always the case up there, and was approaching the horizon. We watched silently. And then, when we thought the sun was going under, she was rising again and shined brighter than before. We watched the spectacle in silence. We started to cry. My husband said, "You see, there is always hope".
In this moment, I felt that everything would be fine, that the sun would not go down. Some weeks later, I was operated and life went on with ups and downs. Nevertheless, my husband and I never forgot these minutes there on the North Cape. They are giving me hope since he already passed to the other life. And even for the time of Corona, I am sure: Life will continue. Everlasting.

in der Schule des Osterhasen - in the school of the Easter Bunny

Alle Kindergottesdienste waren aufgrund von Corona abgesagt. So entschied ich mich in den Kar- und Ostertagen dieses Jahres kleine Video-Impulse für Kinder anzubieten – jeweils verknüpft mit einem kindgerechten Motto. Als sehr eingängiges Motto erwies sich  die Aussage: „ich für dich!“

Es kam eine Menge an Erfahrungen von Kindern, die mich sehr erfreut haben. Hier ein kleines Beispiel: Marlene, 5 Jahre alt, und ihr kleiner Bruder Moritz, eineinhalb Jahre alt, haben zusammen Ostereier gesucht. Als Marlene die ersten zwei Eier gefunden hatte, ist sie zu Moritz gegangen und hat ihm eins davon abgegeben. Und kleine Brüder lernen ja sehr gut von großen Geschwistern. Immer wenn Moritz danach etwas gefunden hat, hat er es aufgehoben und dann sofort seine große Schwester gesucht, um ihr etwas abzugeben.

All children's services were canceled due to Corona. So I decided for the time of Easter to offer small video impulses for children - each linked to a child-friendly motto. The statement: "me for you!" proved to be a very catchy motto. There were a lot of experiences from children that made me very happy. Here is a small example: Marlene, 5 years old, and her little brother Moritz, one and a half years old, were looking for Easter eggs together. When Marlene found the first two eggs, she went to Moritz and gave him one of them. And little brothers learns very well from big siblings. Whenever Moritz found something afterwards, he kept it and then immediately looked for his sister to give her something.

Lass Dich berühren!

Wie gewohnt schauten wir abends die Nachrichten. Auf einmal ließ uns ein Kamerateam mitten in einen Keller von Aleppo schauen. Wir sahen die Blicke von Kindern, die uns nicht wieder losließen. Irgendetwas musste geschehen. Die Idee einer ständigen „Mahnwache für den Frieden in Syrien“ in unserer Stadt wurde geboren. Wir erzählten die Idee weiter. Menschen in unserer engeren Umgebung hatten Vorbehalte und Befürchtungen… Via Email wandten wir uns an Verantwortliche und Interessierte in unserer Stadt. Innerhalb von 24 Stunden kamen Zusagen. Es war, als ob die Leute darauf gewartet hatten, dass jemand die Initiative ergreift. Seitdem stehen wir jeden ersten Donnerstag im Monat nachmittags auf dem großen Platz in der Stadtmitte unseres Ortes für den Frieden. Mal sind es mehr, mal weniger Leuten. Wir stehen da in Regen, Sturm, Eis, Hitze – für den Frieden. Wir sprechen viele Passanten an und werben, Friedensstifter zu sein.

As usual, we watched the news in the evening. Suddenly a camera team let us look into the basement of a house in the centar of Aleppo. We looked into the eyes of children. These views touched our soul. Something had to happen. The idea of ​​a permanent "vigil for peace in Syria" in our city was born. We shared the idea. People being close to us had reservations and fears ... We sent an email to some responsible and interested persons in our city. Commitments came within 24 hours. It was like people were waiting for someone to take the initiative. Since then, we are standing for peace on the large square in the center of our town every first Thursday of the month. Sometimes there are more, sometimes fewer people. We stand there in the rain, storm, ice, heat - for peace. We address many passers-by and trying to animate them to become peacemakers.

Mit Herzblut – With passion!

Ein abendlicher gemeinsamer Austausch via Internet mit jungen Leuten aus ganz Europa hatte begonnen. Es kamen viele schöne kleine Erfahrungen ans Licht. Es schellte an meiner Wohnungstür. Ich entschied – zunächst – nicht hinzugehen, da ich mit Herzblut  ganz bei den jungen Menschen sein wollte. Es schellte ein zweites und ein drittes Mal. Meine Entscheidung begann zu wanken. War da ein Notfall, so dass ich woanders gebraucht werden würde? Ich ging zur Tür. Ich traf auf ein  Ehepaar mittleren Alters, die mir eine Dose überreichten, auf der ein kleiner Post haftete: „Mit Herzblut!“ Sie strahlten mich an und sagten nur: „Wir haben den ganzen Tag mit Herzblut gelebt! Danke für die schönen Morgenimpulse im Netz!“

An evening online exchange with young people from all over Europe had started. Many beautiful little experiences came to light. It rang on my house door. I decided - at first - not to go because I wanted to be passionate about the young people. It rang a second and a third time. My decision began to waver. Was there an emergency so that I would be needed somewhere else? I went to the door. I met a middle-aged couple who handed me a box with a small post on it: "With passion!" They laughed at me and just said: "We lived with passion! Thanks for the nice morning impulses on YouTube! "

Mosaik der Brückenschläge

In den vergangenen Tagen habe ich viele Briefe geschrieben an Menschen, von denen ich weiß, dass sie allein sind. Ich bekomme jetzt Anrufe, die mir die große Vielfalt der schmerzlichen Verluste zeigen: Da ist die 91jährige Tante, die in einem Zimmer im Seniorenheim lebt. Keine Besuche, keine Treffen sind möglich. Sie ist zufrieden „ich bin doch kein Baby mehr, ich habe den 2. Weltkrieg überstanden, ich werde auch dies überstehen. Und außerdem bin ich gut aufgehoben.“.Sie wird von Pflegepersonal gut versorgt und hat überhaupt noch nichts von den vielen Todesfällen in Altenheimen gehört. -Eine 84jährige Tante, die ansonsten immer fröhlich und voller Tatendrang ist, weint bitterste Tränen. Sie hat eine Wohnung in einem Haus für Betreutes Wohnen. Tochter und Sohn dürfen sie nicht besuchen. Geben kleine Geschenke und auch Essen ab. „wie einem Hund wird das vor die Tür gestellt“. Dann kommen die erwachsenen Kinder und Enkel vor den Balkon, sie können sich zuwinken und anlächeln. Aber ein intensives Gespräch ist nicht möglich. „Sobald sie eine Stimme hören, kommen die Nachbarn auch auf den Balkon und hoffen, dass es für sie ist. Die warten ja alle.“

Meine Flurnachbarin ist traurig. Ihr Mann hatte im November einen schweren Schlaganfall, ist völlig bewegungsunfähig, muss künstlich beatmet und ernährt werden. Nachdem er 5 Monate im Krankenhaus war, ist er seit 1 Woche in einem Pflegeheim ganz in der Nähe. Aber sie kann ihn nicht besuchen. Kann nicht einmal durch die Tür schauen, um ihn zu sehen. Der 6jährige Jonas aus meiner Nachbarschaft, der traurig auf dem Balkon steht und auf den abgeriegelten Spielplatz schaut. Er vermisst den Kindergarten und seine Freunde. Die Studentin, die in Bochum studiert und ihre Mutter und ihre Oma in Bad Doberan nicht besuchen darf, weil Mecklenburg-Vorpommern die Grenzen dicht gemacht hat. Ihren Nebenjob in einem Restaurant musste sie aufgeben, und gerät deshalb in finanzielle Engpässe.

Die Eltern, beide im Homeoffice, die ihre 3 Kinder, alle Gymnasiasten, betreuen müssen. Es wird schwierig, weil den Kindern einfach Bewegung und Freunde fehlen. Andererseits berichten sie von einem ganz neuen Zusammengehörigkeitsgefühl. Die Kinder lernen kochen, es werden Gesellschaftsspiele gemacht und im Freundeskreis hat sich ein „Päckchen-Kreis“ gebildet. CDs, DVDs und Bücher werden eingepackt und einer anderen Familie mit einer kleinen Karte vor die Tür gestellt. Selbst haben sie auf diesem Weg ebenfalls CDs, Bücher, eine Tüte Mehl und ein Päckchen Trockenhefe, und sogar eine Rolle Toilettenpapier bekommen. Und dann sind da noch die drei Ordensfrauen. Sie berichten, dass sie sich in ihren Kommunitäten sehr gut aufgehoben fühlen. Überall gibt es dort noch Heilige Messen, sie beten zusammen, schreiben Briefe  und nähen teilweise Schutzmasken für Altenheime.

Viele Schicksale, viele Gespräche. Und nach jedem Gespräch fühle ich erneut die Vielfalt des Lebens, die uns in „normalen Zeiten“ so manches Mal verloren geht.

Natürlich mit Sicherheitsabstand! - Of course with a safe distance!

In diesen schwierigen Tagen konnte ich die Liebe Gottes sehr konkret spüren. Eine Freundin rief mich an und fragte, wie es mir gehe. Sie weiß, dass ich alleine lebe, also hatte sie die Idee, dass wir uns – in Zeiten von Corona - live treffen. Aber es gibt hier in meiner Region einige Einschränkungen, um Leute zu treffen, die nicht in demselben Haushalt leben, wie ich selber. Wir haben uns getroffen und den Sicherheitsabstand eingehalten, wie es empfohlen wird. Ich fühlte mich durch diese Geste gerade in dieser Zeit sehr geliebt.

Am nächsten Morgen wachte ich auf und es klopft an der Tür. Ich öffnete und es war eine Tüte voller Lebensmittel, die jemand dort für mich gelassen hatte. Zudem fand ich einen kleinen Zettel: "Wir sitzen alle im gleichen Boot!" Ich wusste, dass diese Lebensmittel von meiner Freundin kamen, die mir in diesen Tagen viel Liebe zeigte.

In these difficult days, I have been able to feel the love of God very concretely. A friend of mine called me to ask how I am doing. This friend knows that I live alone, so then she had the idea that we meet each other live. But here there are some restrictions to meeting people that are not in the same household in the country where I live. We met and we kept the safe distance as it is advised. For me this gesture of her made me feel very loved even in this times.

Next morning I wake up and there is a knock on the door. I opened and it was a bag full of groceries somebody had left. Then also a note: "we are all on the same boat!" I knew these groceries came from my friend who in these days is showing me a lot of love.

Trotz allem – eine Zeit der Gnade! Despite everything - a time of grace!

Ich habe in dieser Zeit erkannt, dass es wirklich eine Zeit des individuellen Glaubens ist, um in unserer 1: 1- Beziehung zu Gott zu wachsen. Obwohl es so aussieht, dass wir durch Zeiten der Trübsal gehen, weiß ich, dass dies eine Zeit des Segens ist, denn uns wird die Möglichkeit geschenkt, unseren Glauben zu stärken. Natürlich ist es wunderbar, zur Kirche zu gehen und dort Jesus zu finden, aber manchmal können Menschen in der „spirituellen“ Atmosphäre gefangen sein und nicht einmal über ihren individuellen Glauben nachdenken. Sie tun die Dinge einfach blind, ohne über sich selbst nachzudenken. Wenn wir diese Zeit nutzen, um selber zu wachsen, können wir, wenn wir später wieder zur Kirche gehen können, große Dinge geschehen lassen, weil wir selber stark geworden sind.
In dieser Woche sagte mir ein Priester, als ich mit ihm über Schwierigkeiten in meinem Glauben sprach, dass es gut sei, wenn der Glaube zusammenbricht, denn sobald dies der Fall ist, kann der Herr ihn besser, stärker und schöner aufbauen. Manchmal ist es gut, wenn Dinge "schief" gehen oder zusammenbrechen, denn nur dann müssen wir es besser machen. Das gleiche gilt für unseren Glauben. Dies ist die Zeit, auf eine Weise zu bauen, die den Worten des Herrn und seinem Willen entspricht.

I realized in this time, that it's truly the time of individual faith. To grow in our 1:1 relationship with God. Even though it seems we are going through the times of tribulations, I know this is a time of blessing, because we have opportunity to make our faith strong. Of course it's great to go to church and come before Jesus; but sometimes people can get caught up in the atmosphere and not even think about their individual faith, but just follow blindly without reflection on themselves. If we use this time to make ourselves, then when we return to our Churches in reality, we can make great things happen, being strong on our own first. 
As well this week my priest told me, while I talked about my difficulties in faith, that it's good for faith to crumble, because once it does, the Lord can build it better, stronger and more beautiful. Sometimes it's good for things to go "wrong" or crumble, because only then we will need to make it in a better way. The same is with our faith. This is the time to build in a way, that is according to the Lord's words and His will.

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