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Monatsimpuls - 07/2020

Mach Mut!

Liebe Freunde des Wortes, unsicher und zögernd war er auf sie zugekommen. Er – ein Student mit fremdländischem Aussehen – sie eine Studentin, schon lange in ihrer Studienstadt beheimatet. Er suchte eine Adresse und fragte, ob sie helfen könne. Auch sie kannte die Strasse nicht, zog aber sofort ihr Handy aus der Tasche und begann mit google-Maps zu suchen. Schnell fand sie die Adresse. Sie nahm ein Stück Papier und schrieb dem jungen Mann, der nur sehr gebrochen Englisch sprach, den genauen Weg auf. Dankbar und fast gerührt nahm er die Weg-Beschreibung entgegen und ließ die junge Frau verstehen: “So viel Zeit und konkrete Hilfe hat mir noch nie jemand in diesem Land geschenkt!” Jemanden spüren lassen: Du bist nicht allein! Das war der Weg Jesu. “Wenn Dich einer zwingt, eine Meile mit ihm zu gehen, dann geh zwei mit!” hatte Jesus seinen Freunden gesagt. Wenn also einer den Weg nicht kannte, dann bring ihn bis an den Ort, wo er hin will. Und als Jesus nach seiner Auferstehung heimkehrte zu seinem Vater, da spürte er, dass seine Jünger ihn weiter brauchen würden. So gab er ihnen für alle Zeit das Versprechen: “Seid gewiss, ich bin mit Euch alle Tage bis zum Ende der Welt!” (Mt 28,20) Papst Franziskus sagte am 27. März 2020 vor dem leeren Petersplatz stehend: “Im zwischenmenschlichen Bereich, in unseren Familien ist es eine der Erfahrungen, die am meisten weh tun, wenn einer den anderen fragt: “Bin ich Dir egal?” Das ist ein Satz, der uns zutiefst erschüttert. Die Erfahrung, bedeutsam zu sein und nicht allein zu sein, schenkt Hoffnung und Frieden. Lassen wir einander nicht allein! Helfen wir dem Nächsten mit dem, was er gerade jetzt braucht! – Mach Mut! Encourage! für das go4peaceTeam Meinolf Wacker

Erfahrungen des Monats

"Mit den Augen der Liebe sehen" - "Look through the eyes of love"

Ich habe heute auf den Bus gewartet und war auch ein bisschen verzweifelt, weil mir für einen Workshop, den wir im Rahmen unseres Camps go4peace geplant haben, zwei Leute abgesagt haben und ich nicht mehr wusste, wen ich noch fragen sollte. Während ich wartete kam ein junger Mann (aus Tschechien) auf mich zu. Er brauchte Hilfe bei der online Reservierung eines Flixbus-Tickets. Er hatte keine Euro und war mit der Online-Bezahlung total überfordert.

Er sagte mir, er wolle heute nur reservieren und am nächsten Tag bezahlen. Da dieses Vorgehen nicht möglich ist und nur noch ein Ticket für diesen Bus verfügbar war, hab ich mich entschlossen, das Ticket für ihn zu kaufen und zu bezahlen. Er war schon vorher positiv überrascht, dass ich ihm überhaupt helfen wollte. Während ich bei der Online-Nummer anrief, stand er auf, um mir ein Getränk zu kaufen. Er vertraute mir so sehr, dass er seine wenigen Sachen bei mir ließ, nur um sich bei mir zu bedanken.

Als ich mich von ihm verabschiedete, spürte ich eine so tiefe Verbundenheit unter uns, wie mir das vorher noch nie begegnet war. Das war wirklich erstaunlich... Und dann ergab sich noch ein wunderschönes Gespräch mit meiner Oma, die mich spontan zum Mittagessen einlud… Wer mit den Augen der Liebe schaut, dem eröffnen sich ganz neue Blickwinkel!

I was waiting for the bus today and I was also a bit desperate because two people cancelled me for a workshop we were planning as part of our camp go4peace and I didn't know whom else to ask. While I was waiting a young man (from Czech Republic) came up to me. He needed help with the online reservation of a Flixbus ticket. He had no Euros and was totally overstrained with the online payment.

He told me that he just wanted to reserve today and pay the next day. Since this is not possible and only one ticket was available for this bus, I decided to buy and pay the ticket for him. He was already positively surprised that I wanted to help him at all. While I called the online number, he got up to buy me a drink. He trusted me so much that he left his few things with me just to thank me.

When I said goodbye to him, I felt such a deep connection between us as I had never felt before. It was truly amazing... Then there was a wonderful conversation with my grandmother, who spontaneously invited me to lunch... - If you look with the eyes of love, you will see things from a whole new perspective!

Begegnung wagen! – Dare to meet!

Auf meinem Handi leuchtet der Namen einer Frau auf, deren Mutter und Schwester vor 6 Jahren beim Kentern eines Flüchtlingsbootes im Mittelmeer umgekommen waren. Der Jahrestag dieses Unglücks nahte. Ich wusste um ihre Not und hatte einen kleinen Kartengruß geschickt. Nun rief sie an. Ich verließ eine Konferenz, um den Anruf anzunehmen. Es wurde ein langes Gespräch. Viele Brüche und Verletzungen, die sie in ihrer Familie hatte erleben müssen, kamen ins Wort. „Was für ein Geschenk, dass Du Dir Zeit genommen und mir zugehört hast!“ hörte ich am Ende des Gespräches. „Jetzt kann ich in diesen Tag hinein gehen und er wird bestimmt gut!“

I saw the name of a woman on my mobile whose mother and sister died 6 years ago when a refugee boat capsized in the Mediterranean. The anniversary of that accident was approaching. I knew about her plight and had sent a little postcard to her. Now she called. I left a conference to take the call. It turned into a long conversation. Many of the fractures and injuries she had experienced in her family came out. "What a gift that you took the time to listen to me" I heard at the end of the conversation. "Now I can go into this day and it will be good!"

Betet um Frieden! - Pray for peace!

Ein Elternpaar hatte uns in unserem Kindergarten wissen lassen, dass ihre Familie eine Erzieherin hassen würde. Ich spürte, dieses Vorurteil schnellstens aus der Welt schaffen zu wollen und lud deshalb die Eltern und die Kollegin sofort zu einem Gespräch ein. Was sagen? Ich wusste es nicht! Ich wusste nur, dass ich Gott um seinen Beistand bitten wollte und so tat ich es auch. Fassungslos hörten wir uns die Vorurteile an. Ich blieb ruhig und sachlich und plötzlich kam mir eine zielführende Idee, die ich allen vorstellen konnte. Das Gespräch nahm eine positive Wende. Als die Mutter das Gespräch beendete, sagte sie, nun keinen Hass mehr gegen die Kollegin zu verspüren.

A couple of parents had let us know in our kindergarten that they would hate a teacher. I felt that I wanted to get rid of this prejudice as quickly as possible and therefore I immediately invited the parents and the colleague to a conversation. What to say? I did not know! I only knew that I wanted to ask God for His help and so I did. Stunned we listened to the prejudices. I remained calm and matter-of-fact and suddenly a purposeful idea came to me which I could present to everyone. The conversation took a positive turn. When the mother ended the conversation, she said that now she no longer felt any hatred for the colleague.

Ihre Treue rührte mich! – I was moved by her loyalty.

Ich hatte einer älteren Ordensschwester von der Taufe einer jungen Frau aus einem orientalischen Land erzählt und sie um ihr Gebet gebeten. Sie rief zurück und ließ mich wissen, dass sie die Gebets-Bitte sofort an all ihre Mitschwestern weiteregegeben hatte. Zwei Tage später war eine 93-jährige Schwester gekommen und hatte ihr anvertraut, dass sie nun jeden Abend für die neugetaufte junge Frau beten würde, damit sie in unserem Land ihren Weg aus dem Geist Jesu gehen könne. Und ein wöchentliches Rosenkranzgebet, für das die alte Schwester in einer kleinen Gruppe Verantwortung trug, wollte sie auch in diesem Anliegen beten.

I had told an elderly nun about the baptism of a young woman from an oriental country and asked her for her prayer. She called back and let me know that she had immediately passed on the prayer request to all her fellow sisters. Two days later, a 93-year-old sister had come and confided to her that she would now pray for the newly baptized young woman every evening so that she could go her way in our country from the Spirit of Jesus. And a weekly rosary prayer, for which the old sister was responsible in a small group, she wanted to pray for this request as well.

Mein Herz war blockiert! – My heart was blocked!

In den Sommerferien hatten wir ein Enkelkind zu Gast. In einer lustigen Unterhaltung warf mir das 11-jährige Kind auf einmal den Satz: „Du bist doch dumm!“ an den Kopf. Verletzt zog ich mich aus dem Spiel zurück. Die Enkeltochter ging in ihr Zimmer. Für mich war ein Spaziergang dran, um erstmal wieder durchzuatmen. Wie sollte ich reagieren? Plötzlich wurde mir klar, dass ich dem Kind sagen wollte, wie gern ich es hatte, dass ich zugleich aber traurig war über ihre Aussage: Du bist dumm! Dieser Schritt gelang und dennoch blieb die Zeit mit dem Kind herausfordernd.

Als sie wieder nach Hause fuhr, blieb mir so manches negative Gefühl im Herzen. Eines Morgens lag ich schon um 4 Uhr wach im Bett und grübelte. Irgendwie war ich blockiert. Später dann hörte ich den go4peace Tagesimpuls, der sich in dem Motto „loslassen und Jesus folgen“ verdichtete. Das war genau der Anstoß, den ich brauche. Es gelang mir, meine Enttäuschung, meine menschliche Begrenztheit und meine Traurigkeit Jesus zu geben. Auf einmal war ich frei für den neuen Tag.

During the summer holidays we had a grandchild as a guest. In a funny conversation, the 11-year-old child suddenly threw the sentence: "You're stupid!" at my head. Injured, I withdrew from the game. The granddaughter went into her room. It was time for me to take a walk, to take a deep breath. How should I react? Suddenly I realized that I wanted to tell the child how much I liked her, but at the same time I was sad about her statement: "You are stupid! This step was successful and yet the time with the child remained challenging.

When she went home again, many a negative feeling remained in my heart. One morning I was already lying awake at 4 o'clock in bed. I was brooding. Somehow, I was blocked. Later on I heard the go4peace daily impulse that condensed into the motto "let go and follow Jesus". That was exactly the push I needed. I managed to give my disappointment, my human limitations and my sadness to Jesus. Suddenly I was free for the new day.

Wag Begegnung! - Dare to meet people!

“Kauf noch für Deine Mutter ein Stück Kuchen!“ kam mir in den Sinn. So stoppte ich an einer Bäckerei und wollte gerade eintreten – natürlich mit Mundschutz in Korona-Zeiten - als ein älterer Mann sich noch an mir vorbei drängte. Ich ließ es geschehen. Er kaufte 10 Brötchen. Diese waren im Verlauf des letzten Monats 10 Cent teurer geworden. Wegen dieser 10 Cent beschimpfte er die junge Verkäuferin. Sie hatte die Preise nicht gemacht und konnte sich kaum wehren. Als der Mann den Laden verlassen hatte und ich an der Reihe war, sagte ich zu ihr: „Oh, jetzt erstmal tief Luft holen! Ist ja gar nicht so leicht, was Sie sich da anhören müssen.“ Sie schaute mich an und sagte: „Wegen dieser 10 Cent hab ich heut Morgen schon 20 solcher Reaktionen bekommen. Ich versteh die Leute einfach nicht!“ Dann erzählte sie noch ein wenig. Mein Kuchen kostete 4,80 €. Ich gab ihr einen 5-€-Schein und sagte: „Stimmt so!“ Sie schaute auf und strahlte mich an und sagte dann schmunzelnd: „Das sind ja zwei mal 10 Cent!“ Lächelnd erwiderte ich: „Na klar, so geht Leben!“

"Buy a piece of cake for your mother!" came to my mind. So I stopped at a bakery and was about to enter - with a mouth mask in corona times, of course - when an older man pushed his way past me. I let it happen. He bought 10 buns (bread rolls). These had become 10 cents more expensive over the last month. He called the young sales assistant names for those 10 cents. She hadn't made the prices and could hardly defend herself. When the man had left the shop and it was my turn, I said to her: "Oh, now take a deep breath! It's not so easy, what you're listening to." She looked at me and said: "Because of those 10 cents I already got 20 such reactions this morning. I just don't understand people!" Then she talked a little bit more. My cake cost 4.80 €. I gave her a five-€ bill and said, "Keep the change!" She looked up and smiled at me and said, "That's two times 10 cents!" I smiled and said: "Sure, that's life!"

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