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Monatsimpuls - 08/2020

Heb’s auf!

Liebe Freunde des Wortes, kurz vor dem Rückflug blieb noch ein wenig Zeit, einen kleinen Ausflug zu machen. Ich fuhr mit zwei jungen Leuten auf einen kleinen Hügel, von wo aus wir einen wunderbaren Blick genießen konnten. Als wir zurückgingen, lagen eine weggeworfene Glas- und eine Plastikflasche vor uns. Ganz selbstverständlich hob die junge Frau sie auf und trug sie über einen Kilometer mit sich, um sie am Parkplatz in verschiedenen Abfallbehältnissen zu entsorgen. Diese unaufdringliche zärtliche Geste ging mir sehr zu Herzen. Wie oft habe ich seither selber Müll aufgesammelt und in naheliegenden Abfalleimern entsorgt. Jedes Mal denke ich dann an Maruška, die mir geholfen hat, ein Wort von Papst Franziskus tiefer zu verstehen: “Wenn wir uns allem, was existiert, innerlich verbunden fühlen, werden Genügsamkeit und Fürsorge von selbst aufkommen.” Jesus selber hat sich immer wieder auf diese Erde gekniet und von ihr gelebt. Er hat beim Tode seines Freundes Lazarus auf sie seine Tränen vergossen. Kurz vor seinem Leiden hat er sich auf sie niedergeworfen und um den Willen des Vaters gerungen. Drei Tage lang hat er schließlich in dieser Erde geruht. Diese Erde ist heilig! Wie viele Tränen verzweifelter Menschen hat unsere Erde schon in ihren Boden aufgenommen? Wie viele Tränen hat sie, die ausgebeutet, verschmutzt und vergiftet wird, selber schon vergossen? – Lernen wir neu, ihren Ruf zu verstehen. Lernen wir - als Geschöpfe - sie als Geschöpf zu entdecken und zu behandeln. Wer sich zärtlich um die Erde sorgt, wird Frieden finden mit ihr und mit sich selber. Beginnen wir - täglich neu mit kleinen Gesten. Stehen wir in diesem Monat mit Maruška auf gegen den vielen Müll, der unsere Erde belastet und beschmutzt. Heb’s auf! – Pick it up! für das go4peaceTeam Meinolf Wacker

Erfahrungen des Monats

„Heute bist es du!“ - "Today it's you!"

Seit 5 Monaten hatten sie in Corona-Zeiten keinen Besuch mehr empfangen, hörte ich am Telefon. So entschloss ich mich, sie zu besuchen. Sie lebt mit über 80 anderen älteren Ordensfrauen in einem Haus ihres Ordens. Durch eine Plexiglaswand getrennt begegneten wir uns. Sie hatte noch eine zweite Schwester mitgebracht, die schon an Demenz litt. Wir erzählten viel, lachten und scherzten. nach zwei Stunden verabschiedete ich mich. Ein paar Tage später erhielt ich einen Brief. Darin der Text eines Mannes, der oft auf dem Berg Athos gewesen war. An einem Abend hatte dieser Mann den Mönchen des Berges Athos die Frage gestellt: „Wie sieht denn das Göttliche, dem ihr euer Leben widmet – das große DU – für Euch aus?“ Die Mönche wurden still. Nach geraumer Zeit sagte einer in die Stille: „Heute bist es du!“ – Weiter durfte ich in dem Brief lesen: „Am letzten Donnerstag warst es Du! Durch alle Grenzen der Corona-Distanz-Einhaltung kam uns Gott besuchen. Unfassbar… und doch wahr. Was bleibt? – Staunen, Freude, Ewigkeitsgeschmack, Sehnsucht zu leben und einfach da zu sein für unseren Gott!“ Schweigend spürte ich: ER ist da!

She hadn't had visitors in Corona times for 5 months, I heard on the phone. So I decided to visit her. She lives in a house of her order with over 80 other elderly nuns. Separated by a Plexiglas wall we met. She had brought with her a second sister who was already suffering from dementia. We talked a lot, laughed and joked. After two hours I said goodbye. A few days later, I received a letter. A text of a man who had often been on Mount Athos was added. One evening this man had asked the monks of Mount Athos the question: "What does the divine to which you dedicate your life - the great YOU - look like to you?" The monks became silent. After some time one of them said into the silence: "Today it is you!" - Then I was allowed to read in the letter: "Last Thursday it was you! Through all the borders of the Corona distance God came to visit us. Unbelievable... and yet true. What remains? - Astonishment, joy, eternal taste, longing to live and just be there for our God!" In silence I felt: HE is there!

Die Ewigkeit wird Frieden sein!

Die letzten Wegmeter seines Lebens hatte ich mit ihm gehen dürfen. Immer wieder besuchte ich ihn und seine Familie und brachte ihm Jesus in der Eucharistie. Es waren jedes Mal neu tief bewegende Augenblicke zwischen Himmel und Erde.  Ohne viele Worte war eine Nähe gewachsen, in der Frieden herrschte. Wir teilten die Zeit und waren betend verbunden. Bei meinem vorletzten Besuch bei ihm war er noch bei Bewusstsein. Sprechen war nur noch schwer möglich. Ich setzte mich an sein Bett. Seine Familie sorgte sich vorbildlich um ihn. Sprechen fiel ihm schwer. Ich nahm seine Hand und streichelte sie. Seine Augen – weit geöffnet – ruhten in den meinen und die meinen in den Seinen. Ein tiefer Friede verband uns. Er hielt meine Hand fest in der Seinen und dann, ganz leise, ließ er mich sein Mit-Sein nochmals wissen und flüsterte: „Danke, Danke für alles!“ – Beim nächsten Besuch hatte er schon das Bewusstsein verloren. Ich betete für ihn, der sich schon auf den Weg gemacht hatte. Wenige Stunden später starb er – in tiefem Frieden. Als ich erneut bei ihm war, gab mir seine Frau einen Stein aus seiner Tasche. Ein lebendiges Andenken und ein Ansporn zum Frieden – jetzt in meiner Tasche.

Entscheide dich! - Make a decision!

 

Die letzten Tage brachten eine Menge Unsicherheit mit sich. Ich warte immer noch auf den Ausgang einer Aufnahmeprüfung, die ich in einer anderen Stadt gemacht habe.
Die erste Entscheidung, die ich vor einigen Tagen getroffen habe, war, trotzdem in dieser Stadt zu bleiben. Auch wenn ich die Prüfung nicht bestehe, habe ich beschlossen, etwas anderes "Ähnliches" zu studieren. Außerdem hab‘ ich, nachdem ich heute ein Zimmer besichtigt hatte, den Mut gefasst, innerhalb der nächsten zehn Tage in diese neue Stadt umzuziehen. Der Ort, an dem ich leben werde, ist nicht der schönste und irgendwie klein, aber er ist sauber und es reicht und ich kann etwas Geld für ein "Sozialprojekt" sparen, das ich eines Tages umsetzen möchte. Ich erinnerte mich an ein Motto von vor einigen Tagen: Habt Mut zur Armut! Also traf ich die Entscheidung, zu vertrauen, meinen eigenen Weg zu gehen und auf eine einfache Art zu leben, die meine Unsicherheitsgefühle verschwinden ließ und mich neugierig auf das machte, was noch kommen wird!

The last days brought a lot of uncertainty with them. I am still waiting for the out coming of an entrance-exam, which I took in another city.
The first decision I took some days ago was to stay here anyway, even if I do not pass the exam, I decided to study something else "similar". Moreover, after I was visiting a room today, I took the courage to move within the next ten days to this new city. The place where I'm going to live is not the most beautiful one and kind of small, but it's clean and it's enough and I can save some money for a "social-project" I want to implement one day. I was remembering of a motto from some days ago: Have courage for poverty! So I took the decision to trust, go my own way and live in a simple way which let my feelings of uncertainty disappear and made me curious for what's to come!

Er hat es gut mit mir gemeint! - He guided me well through life.

Sie hatte gerade ihren 89. Geburtstag begangen. Ich hörte, dass einer ihrer Söhne gestorben war. In diesem Augenblick fragte ich mich nach dem Tagesmotto. „Du für mich – ich für Dich!“ Sofort war mir klar, sie besuchen zu wollen. Ich rief an. Sie freute sich sehr. Ich setzte mich aufs Fahrrad und fuhr hin. Ich blieb über eine Stunde. Wir lachten und scherzten. Mir kam eine riesengroße Dankbarkeit entgegen. „Wenn ich abends so im Bett liege, dann ist mein Herz so voller Erinnerungen. Gott hat mir ein so reichhaltiges Leben geschenkt. Alle Phasen waren gut. ER hat es gut mit mir und uns gemeint!“ Ich schaute in die Augen einer lebenssatten alten Dame. Irgendwie war der Himmel schon angebrochen – ER unter den Seinen.

She had just celebrated her 89th birthday. I heard that one of her sons had died. At that moment I wondered what the motto of the day was. "You for me - me for you!" I was clear for me:  I wanted to visit her. So I called her. She was very happy. I got on my bike and went there. I stayed over an hour. We laughed and joked. I saw an immense gratitude in her eyes. "When I lie in bed at night, my heart is so full of memories. God has given me such a rich life. All phases were good. He meant it well for me and for us!" I looked into the eyes of an old lady who was full of life. Somehow heaven had already opened up - HE among his own.

go4peace - online

„Am Anfang war ich ein wenig besorgt darüber, wie das diesjährige Camp funktionieren würde. Es war ein neues Modell – eben "online". Kurz vor dem Start erhielten wir die kleinen Booklets. Sie sind wunderschön. Ich war überrascht, wie schön und ansprechend der "go4peace"-Lebensstil darin dargestellt ist. Er ist eine große Hilfe. Das Büchlein hilft uns besser zu verstehen, was es wirklich bedeutet "go4peace" zu leben. Grundlage sind das gelebte Evangelium und der Erfahrungsaustausch.

Das diesjährige "online"-Camp überraschte mich mit der sorgfältigen Vorbereitung, die die Organisatoren für uns geleistet hatten. Das Studio war wunderschön. Das angebotene Programm war genau richtig. Es war eine echte Unterstützung am Anfang und am Ende eines jeden Tages. So konnten wir alle jeden Tag neu mit der gleichen Botschaft, der gleichen Idee beginnen. Im Verlauf des Tages erlebte dann jeder von uns etwas anderes. Und abends konnten wir diesen Reichtum miteinander teilen.

Es tat mir ein wenig leid, dass es uns in diesem Jahr nicht gelungen ist, bei uns in Tschechien eine Gruppe junger Menschen für die go4peace-Aktivitäten zu finden. So haben mehrere von uns an den täglichen Zoom-Meetings als Einzelpersonen mitgemacht. Bei jedem Meeting neu war ich begeistert von all den vielen Gesichtern und Gruppen aus vielen Ländern, die auf der großen Leinwand auftauchten. Einige kannte ich, und einige waren neu. Es war mitreißend, die Freude vieler Teilnehmer zu erleben. Auch wenn jeder von uns an einem anderen Ort und unter anderen Bedingungen war, spürte ich dennoch eine starke Verbundenheit, etwas, das schwer zu sagen aber eben erlebt werden kann. Ich spürte, dass Jesus unter uns war. Wir waren in der gegenseitige Liebe verbunden. Ich erlebte wieder neu eine Gemeinschaft, in der jeder und jede ohne Unterschied akzeptiert wird. Jeder kann dazugehören. Jesus ist derjenige, der unsere Herzen auf diese Weise verbindet und uns zu wunderbaren Erfahrungen in unserem Leben führt. Als ob sich während des Lagers das Leben eines jeden von uns vertieft und mehr erfüllt hätte. Wir hatten den Mut dazu. Wir haben uns gegenseitig motiviert.

Diese Gemeinschaft basiert nicht auf einigen wenigen Einzelpersonen oder einem bestimmten Land, sondern auf einem wirklichen Leben mit Jesus. Und jeder kann diesen Lebensstil in seinem Herzen und dort, wo er ist, leben. Auch wenn ich nicht die ganze Zeit beim Camp online dabei sein konnte, so bin ich doch froh, dass wir gemeinsam etwas geschafft haben, das seinesgleichen sucht. Wo Barrieren brechen und Brücken gebaut werden. Das gibt mir die feste Überzeugung, dass alle Menschen einen Weg zueinander finden können. Und eine Familie zu werden, in der Brüder und Schwestern zusammen sind. Ich möchte allen Organisatoren und allen Beteiligten danken. Ganz besonders Meinolf, Bernhard und Heinrich, die bei der größten Arbeit unauffällig im Hintergrund geblieben sind. Ich freue mich darauf, mit mehr Freude zu lernen, mit dem Wort des Evangeliums jeden Tag im gegenwärtigen Augenblick zu leben und Gemeinschaft mit anderen zu bilden, um Erfahrungen auszutauschen und uns gegenseitig zu stärken.

Und mindestens eine persönliche Erfahrung während des Lagers möchte ich noch hinzufügen. Ein Tag stand unter dem Motto: „Halt fest an Jesu Wort!“ Dieses Motto begleitete mich während des Tages. Ich dachte über verschiedene Worte Jesu nach, die mir in den Sinn kamen. Ich spürte, dass Jesus mich mehr zu sich rief. Ich musste mein Herz reinigen, damit sein Wort in gutem Boden wirken konnte. Ich ging zur Beichte. Ich war allein in einer stillen Kirche, um zu beichten. Nach einer Weile kam eine ältere Dame zur Beichte. Sie bemerkte mich, sagte aber nichts. Eine Zeitlang beteten wir leise und warteten auf den Beichtvater. Aber er kam nicht. Irgendwann stand die ältere Dame auf und verließ die Kirche. Einen Augenblick später kehrte sie zurück, kam zu mir und sagte: "Heute ist Beichte in einer Kapelle nicht weit von hier – diese Information habe ich gerade am Schwarzen Brett gelesen. "Ich weiß aber nicht, wo diese Kapelle ist." erwiderte ich.  "Kommen Sie mit mir, ich bringe Sie hin." Wir verließen die Kirche. Ich ging mit der älteren Dame und ließ mich führen. In diesem Moment dachte ich: "Sie ist heute mein Engel." Sie kam zu mir zurück, ohne zu wissen, dass ich auch zur Beichte gehen wollte. Sie bemerkte mich und dachte nicht nur an sich selbst. Sie wollte einem anderen helfen. Wir kamen zu der kleinen Kapelle, in der gerade Anbetung war. Im „Brot der Eucharistie“ rief Jesus uns zu sich. Es waren einige Leute gekommen um zu beichten, also warteten wir, bis wir an der Reihe waren. Die ältere Dame wollte nach mir gehen, aber ich sagte ihr, sie solle zuerst gehen. Die Liebe weckt die Liebe. Nach einem schönen Beichtgespräch wollte ich der älteren Dame für ihre Hilfe danken. Sie war verschwunden. Ich dachte: Eine Kleinigkeit mitten im  Alltag, aber eine große Berührung der Liebe Gottes. Ich blieb eine Zeit lang vor Jesus und betete für unsere go4peace-Gemeinschaft und auch für den "Engel", dem ich heute begegnet war. In diesem Moment fühlte ich mich von Jesus direkt angesprochen: „Halt fest an meinem Wort!“ Das Wort Jesu bringt uns Gott und einander wirklich näher. Es ist echte Nahrung für uns.“

Ich versuchte zu verstehen. – I tried to understand.

Wir hatten Besuch von einem Verwandten, der ganz negativ gegen Ausländer eingestellt ist. Stellt sich jemand gegen seine Ansicht, antwortet er mit einem immensen Wortschwall. An diesem Tag war der Impuls: „Hab Mut, die Wahrheit zu sagen!“ Eine direkte Konfrontation machte keinen Sinn. So setzte ich mich nach dem Besuch hin und drückte meine Gedanken in einer Geschichte aus. Es ging um Johannes, weißer Hautfarbe und um seinen Werdegang und es ging um den farbigen John, der unter Todesgefahr als Flüchtling in unser Land gekommen war.

Der Brief kam nach wenigen Tagen zurück, denn ich hatte in der Adresse die Straße vergessen. Da schon einige Zeit vergangen war, kam mir die Frage: Sollte ich den Brief lieber nicht nochmals auf die Post geben? Während ich darüber nachdachte, kam das Motto des neuen Tages. Es lautete: „Zieh die Vertrauenskarte!“ Also machte ich mich ein zweites Mal auf den Weg zur Post.

We had a visit from a relative who has a very negative attitude towards foreigners. If someone stands up against his opinion, he answers with an immense flood of words. That day the impulse was: "Have the courage to tell the truth!" A direct confrontation made no sense. So I sat down after the visit and expressed my thoughts in a story. It was about John, white skin colour and about his career and it was about the coloured John, who had come to our country as a refugee under danger of death.

The letter came back after a few days, because I had forgotten the street in the address. Since some time had passed, I asked myself: Would it be better not to send the letter to the post office again? While I was thinking about it, the motto of the new day came up. It read, "Pick the card of trust." So I went to the post office a second time.

Sei konkret! – Be concrete!

Vor meiner Haustür begegnete ich einem älteren Ehepaar, das ich vom Sehen her kannte. Die Frau war ein wenig erschöpft. Sie hatte sich auf ihren Rollator gesetzt. Scherzhaft fragte ich sie. „Ist das ein Renault oder ein Mercedes?“ Sie musste herzlich lachen, so entwickelte sich ein schönes Gespräch. Aus Oberschlesien stammend hatten sie ihre Heimat verlassen müssen und wohnten nun in einem betreuten Wohnen. Ich erfuhr, dass sie den Pfarrbrief unserer Kirche in Zeiten von Corona postalisch nicht zugestellt bekommen hatten. Diesen Dienst hatten wir seit Beginn der Krise allen angeboten, die das wollten. So bat ich sie um ihre Adresse. Als wir uns verabschiedeten, fiel mir auf, dass der nächste Pfarrbrief noch zwei Wochen auf sich warten lassen würde. „Sei konkret!“ kam mir in den Sinn. Ich ging zur Kirche, holte einen Pfarrbrief, steckte ihn mit einem lieben Gruß in einen Briefumschlag, setzte mich aufs Fahrrad und, da ich ihre Adresse nun kannte, brachte ihn schnell bei ihnen vorbei noch ehe sie wieder zu Hause waren. Nun warte ich auf unsere nächste Begegnung.

On my doorstep I met an older couple I knew by sight. The woman was a little exhausted. She had sat down on her walker. Jokingly, I asked her, "Is that a Renault or a Mercedes?" She had to laugh heartily, and a nice conversation ensued. Coming from Upper Silesia, they had had to leave their home and were now living in assisted living in our town. I learned that in times of Corona they had not received the parish letter from our church by post. Since the beginning of the crisis we had offered this service to all who wanted it. So I asked them for their address. When we said goodbye, I noticed that the next parish letter would be two weeks away. "Be concrete!" came to my mind. I went to the church, got a parish letter, put it in an envelope with a kind greeting, got on my bicycle and, knowing their address, quickly brought it to them before they were back home. Now I am waiting for our next meeting.

Teil Deine Erfahrung

Es ergab sich die Gelegenheit bei meiner Arbeit im Pflegeheim über meinen Glauben zu sprechen. Eine Mitarbeiterin fragte, wie ich es schaffe, immer wieder so geduldig zu sein mit den Menschen die an Demenz leiden? Oft erscheinen sie nur noch wie eine Hülle und werden zum Teil  sehr unruhig und aggressiv. Mir kam das Motto „Zeugnis geben“ in den Sinn .und so begann ich von der Liebe Gottes zu erzählen. Alle Zuhörenden waren der Kirche fern, hörten aber aufmerksam zu. Ich spürte, wie unser ehrliches Miteinander zum „Ort Gottes“ wurde.

Als an dem Tag eine Bewohnerin unerwartet starb, konnte ich mit allen noch einen Abschieds-gottesdienst spontan im Zimmer feiern, mit der Verstorbenen, ihren Töchtern und allen, die Dienst hatten. Obwohl ich nicht vorbereitet war, hatte ich den Mut hatte spontan zu beten… Es wurde ein kostbarer und tiefer Augenblick. Danach sagte eine Kollegin, vielleicht sollte ich auch mal wieder eine Kirche besuchen und beten.

Was ist die größere Liebe?

Heute bin ich im Religionsunterricht von der tiefen Liebe eines kleinen Mädchens zu ihrer Mutter sehr berührt worden. Während die anderen Kinder an einer Aufgabe arbeiteten, stand sie plötzlich mit Tränen in den Augen vor mir. Sie erzählte mir von ihrer Geburtstagsfeier, die ihre Mutter liebevoll für sie vorbereitet hatte. Dann war es zu einem heftigen Streit unter einigen Gästen gekommen. Das Mädchen hatte eine tiefe Enttäuschung in den traurigen Augen ihrer Mutter gesehen, die sogar in Tränen ausgebrochen war. Jetzt fühlte sich das Mädchen schuldig und war verzweifelt, weil sie die Traurigkeit ihrer Mutter so stark mitfühlte. Wir fanden Zeit, um in Ruhe darüber zu sprechen Zum Schluss war die Kleine erleichtert. Sie hatte verstanden, dass sie überhaupt nichts falsch gemacht hatte. Ihr Satz hatte die Mutter nicht verletzt, sondern der unnötige Streit, der das schöne Fest für ihre Tochter erschwert hatte. Auch war ihr aufgegangen, dass Tränen für Erwachsene nichts Schlimmes sind. Die Kleine nahm sich vor, ihre Mama zu Hause fest zu umarmen und ihr alles zu erklären. Ich bin sicher, dass beide die traurige Erfahrung durch ihre Liebe und Nähe zueinander in etwas Schönes verwandeln.

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