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Monatsimpuls - 09/2020

Fang neu an!

Liebe Freunde des Wortes, das Thermometer war weit über 40° geklettert. In einer internationalen kleinen Band wurde die Musik für ein Abschlusskonzert vorbereitet. Das musikalische Können der einzelnen war sehr verschieden, Zuverlässigkeit und Pünktlichkeit wurden auch sehr unterschiedlich gelebt. Für den hoch engagierten Leiter der Band war das eine große Herausforderung. Abends erzählte er: „In einem Augenblick des Tages war ich so fertig und auch enttäuscht, dass mir die Tränen kamen. Den ganzen Tag über hatte ich das Motto ‚Start again‘ gelebt. Ein Lied war noch nicht gut genug geübt. – Start again! Ein Band-Mitglied kam zu spät zur Probe. Und wir hatten die ersten Lieder schon geübt. – Start again. – Ein Notenständer fiel um und unterbrach die Probe. – Start again. Und jetzt, wo ich spüre, ich hab alles gegeben und weiß nicht, ob der Auftritt gelingen wird? – Start again!“ Mich nicht festbeißen an Enttäuschungen und Verurteilungen, an Verletzungen oder am Fehlverhalten anderer, das ist alles andere als leicht! Das ist Hoch-Leistungs-Sport für die Seele. Wie mag es Petrus ergangen sein. Als rauer Geselle arbeitete er im Team mit seinem Bruder Andreas, mit Jakobus und Johannes. Die letzteren beiden hatten einen Spitznamen abbekommen - „Donnersöhne“ wurden sie genannt. Wie es da bei der Arbeit auf den Booten am See Genezareth zugegangen sein mag, kann sich jeder in seiner Phantasie ausmalen. Da wird manches harte und verletzende Wort gefallen sein. Irgendwann schien’s Petrus genug gewesen zu sein und so fragte er Jesus: „Wie oft muss ich meinem Bruder vergeben? Siebenmal?“ Das wär ja schon viel! Und dann hört er die Antwort Jesu: „Nicht siebenmal, sondern siebenundsiebzigmal!“ Also: Vergebung ist bei Jesus eine „never-ending-story“! Bei ihm gilt: Hör nie auf zu vergeben! – Don’t stop forgiving! Wer so lebt, täglich neu, ist echter Bote des Friedens. Er gibt dem Frieden ständig eine Chance! Haben wir den Mut, nie aufzuhören neu anzufangen: Fang neu an! Start again! für das go4peaceTeam Meinolf Wacker

Erfahrungen des Monats

Ich blieb dran!

Beim Verlassen der Fähre trug ich noch meine Maske um den Hals. Ich ging schwer bepackt mit leeren Gläsern Richtung Parkplatz. Mein Weg führte an zwei Männern vorbei, die sich laut unterhielten. Einer sagte mit Schweizer Akzent: „Ich könnte Leute, die freiwillig eine Maske tragen, niederschlagen!“ Der Zweite antwortete: „Ja, ich hasse...“ und dann war ich schon vorbei. Ohne diese Worte auf mich persönlich zu beziehen, trafen mich diese gewalttätigen Worte. Ich versuchte diesen Schmerz in mir zuzulassen und anzunehmen.

Wenige Augenblicke heulte auf dem Parkplatz ein Motor auf und ein Ferrari mit Schweizer Kennzeichen rollte auch mich zu. Durch das geöffnete Fenster erkannte ich den Mann mit Schweizer Akzent. Der Wagen stoppte neben mir und der Fahrer sagte in vernünftigem Ton, er sei Biologe und er erläuterte, wie schädlich das Tragen einer Maske aus medizinischer Sicht sei. Um auf Augenhöhe mit ihm zu kommen, ging ich in die Hocke und fragte, warum er mit seinen Kollegen keine Aufklärungskampagne starte. Nach einem kurzen Wortwechsel sagte er: „Ich muss nun leider weiter!“ In diesem Augenblick spürte ich eine große Freude in mir, weil es gelungen war, ihn nicht zu verurteilen und abzukanzeln, sondern erneut in eine ehrliche Beziehung zu gehen. Mir war es gelungen, in ihm einen Bruder der Menschheit zu sehen und ihm mit offenem Herzen zuzuhören.

When I left the ferry I still wore my mask around my neck. I walked heavily loaded with empty glasses towards the car park. My way led past two men who were talking loudly. One of them said with a Swiss accent: "I could knock down people who voluntarily wear a mask!" The second answered: "Yes, I hate..." and then I was already past. Without these words referring to me personally, these violent words hit me. I tried to allow and accept this pain within me.

For a few moments an engine roared in the car park and a Ferrari with Swiss licence plates rolled up to me. Through the open window I recognised the man with the Swiss accent. The car stopped beside me and the driver said in a reasonable tone that he was a biologist and he explained how harmful wearing a mask was from a medical point of view. In order to be on a par with him, I squatted down and asked why he did not start an education campaign with his colleagues. After a short exchange of words, he said: "I'm afraid I have to go now! At that moment I felt a great joy inside me because it had been possible not to condemn him and give him a reprimand, but to go back into an honest relationship. I had succeeded in seeing in him a brother of humanity and in listening to him with an open heart.

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