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Ich bin glücklich!

Liebe Freunde des Wortes,

es klingt noch immer in meinen Ohren, was uns Papst Franziskus im Juni 2015 in Sarajevo mit auf den Weg gegeben hat: „Frieden ist der Traum Gottes, Gottes Plan für die Menschheit, für die Geschichte und mit der ganzen Schöpfung. (…) Jesus sagt: ‚Selig, die Frieden stiften‘; das heißt, die ihn herstellen. Frieden herzustellen ist eine ‚handwerkliche‘ Tätigkeit, die Leidenschaft, Geduld, Erfahrung und Ausdauer erfordert.“

Diese Leidenschaft für den Frieden und die EINE Menschheitsfamilie kenn- zeichnet Papst Franziskus. Er sucht engagierte Mit-Täter und Mit-Täterinnen. So sagte er beim Weltjugendtag in Krakau: „Meine Freunde, Jesus ist der Herr des Risikos. Jesus ist nicht der Herr des Komforts, der Sicherheit und der Bequemlichkeit. Um Jesus zu folgen, muss man eine gewisse Dosis an Mut besitzen, muss man sich entscheiden, das Sofa gegen ein Paar Schuhe auszutauschen, die dir helfen, Wege zu gehen, die du dir nie erträumt hast. (…) Auf Wegen gehen und dem ‚Irrsinn‘ unseres Gottes folgen, der uns lehrt, ihm zu begegnen im Hungrigen, im Durstigen, im Nackten, im Kranken; im Freund, mit dem es schlecht ausgegangen ist, im Gefangenen, im Flüchtling und im Migranten, im einsamen Nachbarn. Die Liebe Gottes fordert uns auf, in alle Bereiche, in denen ihr euch befindet, die Frohe Botschaft zu tragen und das eigene Leben zu einem Geschenk an Gott und an die anderen zu machen. Und das bedeutet, mutig zu sein, das bedeutet, frei zu sein!“

Liebe Freunde des Wortes, erbitten wir uns täglich neu diese Leidenschaft für den Frieden von Gott. Bitten wir Jesus – auf dem Sofa! - um ein Herz, das für den Frieden brennt! Springen wir dann - vom Sofa – auf, hinein in die Schuhe, die uns zu den Nächsten tragen, in denen Jesus nach unserer Liebe fragt. Bringen wir ihnen unser Lächeln und unsere konkrete Liebe – jetzt in der Zeit vor Weihnachten und dann im neuen Jahr. Du Freund des Wortes, Du Freundin des Wortes: Sei Feuer und Flamme für den Frieden! – Be on fire for peace!

Für das OnWordTeam
Meinolf Wacker

pdf7 stations of the way of the cross in Europe

„Gib mir zu trinken!“ bittet Jesus die Samariterin am Jakobsbrunnen (Joh 4)„Mich dürstet!“ schreit er am Kreuz (Joh 19). Jesus ist als Dürstender auf diese Erde gekommen und auf ihr unterwegs gewesen. Ihn dürstet nach (unserer) Liebe und nach unserer Geschwisterlichkeit.

So haben sich Jugendliche aus den Friedensnetzwerk go4peace entschieden, in diesem Jahr durch die ganze Fastenzeit hindurch einen „europäischen Kreuzweg“ zu gehen. Jeden Samstagabend in der Fastenzeit treffen sie sich zu sieben Kreuzwegstationen für eine halbe Stunde zu einem Internet-meeting, um diese Zeit gemeinsam mit Jesus zu leben. (Ausnahme Karsamstag, da findet das Treffen schon am Abend des Karfreitags statt.) Die erste Station, die „Geißelung Jesu“ (1), wird von der Gruppe aus Bosnien und Herzegowina vorbereitet und durchgeführt, die zweite Station, die „Dornenkrönung“ (2) von einer Gruppe aus Deutschland. Die „Verurteilung Jesu“ (3) liegt als Thema in der Verantwortung der Slowenen und das Thema „Veronika“ (4) beschäftigt die Albaner. In der fünften Woche bedenken die polnischen Jugendlichen mit uns allen die Person „Simon von Zyrene“ (5) und eine Studentin aus dem Vereinten Königreich bereitet „die Kreuztragung“ (6) vor. Die „Kreuzigung“ (7), die uns am Karfreitag in der Karwoche beschäftigen wird, wird von der ukrainischen Gruppe vorbereitet und am Samstag der Osterwoche (23.04.2022) teilen alle miteinander ihre persönlichen Ostererfahrungen. Neben biblischen Texten und Gebeten wird es um aktuelle Leidsituationen im jeweiligen Land gehen. So freuen wir uns, mit all unseren Erfahrungen Jesus gemeinsam nachfolgen zu können.

 

Download (Plakat)

2022 kreuzweg plakat

go4peace - European Way of the Cross during Lent 2022

"Give me to drink!" Jesus asks the Samaritan woman at Jacob's well (Jn 4) "I am thirsty!" he cries on the cross (Jn 19). Jesus came to this earth as a thirsty man and walked on it. He thirsts for (our) love and for our brotherhood.

Thus, young people from the peace network go4peace have decided to walk a "European Way of the Cross" throughout Lent this year. Every Saturday evening during Lent, they will meet at seven Stations of the Cross for half an hour in an internet meeting to live this time together with Jesus. (The exception is Holy Saturday, when the meeting takes place on the evening of Good Friday). The first station, the " Flagellation of Jesus" (1), is prepared and carried out by the group from Bosnia and Herzegovina, the second station, the "Crowning with Thorns" (2) by a group from Germany. The "Sentencing of Jesus" (3) is the responsibility of the Slovenians and the topic "Veronica" (4) is the concern of the Albanians. In the fifth week, the Polish young people reflect with all of us on the person of "Simon of Cyrene" (5) and a student from the United Kingdom prepares "the carrying of the cross" (6). The "Crucifixion" (7), which will occupy us on Good Friday in Holy Week, will be prepared by the Ukrainian group and on Saturday of Easter Week (23.04.2022) everyone will share with each other their personal Easter experiences. In addition to biblical texts and prayers, the focus will be on current situations of suffering in the respective countries. So we are looking forward to following Jesus together with all our experiences.

2022 kreuzweg plakat english klein

 

Liebe Freunde von go4peace,

jeden Weg musste er zu Fuß gehen. An Autos war vor 2000 Jahren noch nicht zu denken. Viel Zeit würde er nicht auf der Erde verbringen können, Jesus von Nazareth. So überlegte er sich, wie er die vielen Menschen, die ihm am Herzen lagen, erreichen konnte. Für ihn war’s unmöglich, selber in alle Dörfer zu gehen. So entsprang seiner göttlichen Phantasie eine Idee.

Er, der aus der göttlichen Liebe kam, würde überall dort gegenwärtig sein, wo Menschen einander in dieser Liebe begegneten. So gab er seinen Freunden das Versprechen, bei ihnen zu sein, wenn sie in seinem Namen, der Liebe ist, zusammen kämen.“ (Mt 18,20) Es braucht wenigstens zwei Menschen, damit zwischen ihnen dieser Raum für Jesus entstehen kann. Diese Erfahrung machten die Jünger nach der Auferstehung Jesu. Und im Licht dieser Erfahrung verstanden sie, warum Jesus sie immer zu zweit in die vielen Dörfer geschickt hatte. Auch wenn er mit den Augen nicht zu sehen war, war er doch als Person da.

Hast Du Lust, diese Erfahrung, die eine tiefe Freude mit sich bringt, zu machen? Dann such Dir ein oder zwei Leute, die den gleichen Wunsch im Herzen haben. Versucht total offen und ehrlich füreinander da zu sein und helft einander in den Dingen, die das Leben von Euch fordert. Trefft Euch immer wieder und hört einander gut zu. Dann wird Jesus bei Euch sein und das Licht und die Freude schenken, die ihr in Euren Lebenssituationen braucht. Ist Dir schon jemand eingefallen, mit dem Du diesen Weg gehen möchtest?

Und hier die Erfahrung von Tomáš. „Nach Weihnachten war ich zu Freunden gefahren, um ein paar Tage mit ihnen zu sein. Wir hatten viel Zeit füreinander. Wir machten lange Spaziergänge, planten gemeinsam das go4peace-Jahr und saßen immer wieder am Kamin. Meine Seele war voller Freude. Eine Leichtigkeit und tiefer Friede erfüllten mich. Als ich wieder im Bus nach Tschechien saß, wurde mir klar, dass Jesus die ganze Zeit bei uns war. Ihm wollte ich folgen. Ich entschloss mich, diese lebendigen Beziehungen zu den Freunden weiter zu leben. So hören wir uns immer wieder am Telefon und leben -  auf Entfernung - mit Jesus unter uns. Seither gilt für mich: „Miteinander – wie sonst?! – Together, what could be better?!

für das go4peaceTeam
Meinolf Wacker

Liebe Freunde von go4peace,

Unfassbares war geschehen. Die Freunde Jesu hatten ihn als Messias erkannt. Für sie war klar, dass dieser sie von der Fremdherrschaft der Römer befreien würde. Einer von ihnen, Judas, hatte Jesus sogar an die Römer ausgeliefert. Das sollte -  nach seiner Auffassung - den Augenblick beschleunigen, in dem Jesus seine Macht als Messias zeigen und die Römer vernichten würde. Und dann kam alles ganz anders. Jesus zeigte seine Macht in der Ohnmacht der Liebe. Er ließ sich kreuzigen, starb elendig wie ein Verbrecher. So zeigte er, wie weit Liebe gehen kann. Sie geht alle Wege bis ins Dunkel menschlicher Verlassenheit mit.

Da standen sie nun. Hatten sie auf die falsche Karte gesetzt? Vor ihren Freunden und ihren Familien waren sie totale Verlierer. In dieser Verzweiflung und Aussichtslosigkeit machten sich zwei von ihnen auf den Weg nach Emmaus. Sie redeten sich alles von der Seele. Das brachte ein wenig Erleichterung. Ein Unbekannter gesellte sich auf einmal aus dem Nichts zu ihnen. Er fragte behutsam nach und brachte alles Geschehene in ein neues Licht. In Emmaus blieb er noch bei ihnen. Ihre Herzen brannten. Beim gemeinsamen Mahl entdeckten sie, es Jesus war. Er hatte ihnen unerkannt Licht, Frieden, Klarheit und ein brennendes Herz geschenkt. Dann sahen sie ihn nicht mehr. Sofort war klar: Diese Erfahrung mussten sie teilen. Noch in der Nacht gingen sie zurück nach Jerusalem, um ihren Freunden alles zu erzählen.

Hast Du auch schon mal eine solche Erfahrung gemacht, in der Dein Herz brannte, weil es von Jesus berührt worden ist - bei einem Gespräch, bei einer Entdeckung, beim Zuhören einer Predigt, in einer gemeinsamen Erfahrung…? Nimm Dir ein wenig Zeit, um darüber nachzudenken. Wenn Du ein oder zwei Freund*innen gefunden hast, mit denen Du gemeinsam durch dieses Jahr gehen willst, dann teil diese Erfahrung in diesem Monat mit ihnen. Auch Tomáš‘ Herz hat einmal gebrannt:

 „Ich bin viele Jahre in die Begegnungscamps von go4peace nach Sarajevo mitgefahren. Immer wenn wir zusammen waren und in vielen Workshops gemeinsam für andere gearbeitet haben, spürte ich eine Freude im Herzen, die ich sonst so nicht kannte. Ich freute mich jeweils das ganze Jahr auf das nächste Camp. Später fuhr ich einmal für ein paar Tage zu Meinolf nach Kamen. Ich erzählte ihm von dieser brennenden Freude in meinem Herzen. Wir saßen auf einer Bank in der Sonne. Meinolf ließ mich behutsam verstehen: ‚Weißt Du, diese Freude in Deinem Herzen ist die Spur Jesu zwischen uns. Du hast Dich aus Liebe ganz verschenkt in den Camps. Und die anderen Teilnehmer*innen haben das genauso getan. Und dann ist auf einmal Jesus da – als echte Person. Mit unseren menschlichen Augen ist er nicht zu sehen, aber Du spürst seine Gegenwart an der Freude, dem Frieden, der Geduld und an Deinem brennenden Herzen.‘ Ich hörte zu und ich weiß noch, wie sich meine Augen mit Tränen füllten. Es waren Freuden-Tränen. Ich bin mir sicher: Auch Du hast schon solche Erfahrungen gemacht.“  Teil Deine Erfahrung! – Share your experience!

für das go4peaceTeam
Meinolf Wacker