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Monatsimpuls - 09/2018

Du in mir – ich in Dir!

Liebe Freunde des Wortes,

sie kam aus dem serbischen Teil Bosniens und studierte außerhalb ihres Landes. Ihren Eltern war es wichtig gewesen, sie und ihre Geschwister in echter Achtung und Wertschätzung vor jeder menschlichen Person zu erziehen. „Hautfarbe, Ethnie und Herkunft eines Menschen sind unwichtig. Wichtig ist, dass es ein Mensch ist! Und jeder Mensch will geliebt werden!“ hatte sie von ihrer Mutter immer wieder gehört. Das hatte sich ihr tief eingeprägt. Vor wenigen Monaten war ihre Mutter schwer erkrankt und da man ihr in ihrem Land nicht helfen konnte, war sie gestorben. Dieser plötzliche Tod lastete schwer auf der Seele der jungen Frau.

Zur Ausarbeitung einer Studienarbeit war sie mit einer anderen Studentin zusammen gewürfelt worden. Diese Mitstudentin hatte sich sehr für die junge Bosnierin eingesetzt und ihr geholfen. Die Präsentation der Arbeit gelang zur Freude beider äußerst gut. Durch die Zusammenarbeit war Vertrauen zwischen den beiden jungen Frauen entstanden. Ohne jemals über Glauben gesprochen zu haben, fragte die junge Bosnierin ihre Kollegin unvermittelt: „Glaubst Du, dass meine Mutter jetzt auf mich schaut?“ Diese antwortete: „Weißt Du, unser Weg hier auf Erden ist ein Pilgerweg. Letztlich sind wir für die Ewigkeit gemacht. Irgendwie ist diese Welt eine Schuhnummer zu klein geraten für unsere Seele. Aber die Ewigkeit fängt nicht erst nach unserem Tod an. Sie beginnt immer dann, wenn wir echt lieben, wie das Deine Mutter auch getan hat. Und ich glaube, dass sie jetzt in dieser Liebe für immer zu Hause ist.“ -  „Oh, wie schön, dass ich Dich das gefragt habe“, erwiderte die Bosnierin. Ich hab den Eindruck, dass meine Mutter jetzt an einem guten Ort ist und dass sie auf mich schaut! Wir sind in der Liebe verbunden.“

Liebe Freunde des Wortes, die Liebe ihrer Mutter hatte der jungen Frau geholfen, selber lieben zu lernen und zu lieben. Und diese sich-schenkende Liebe entdeckte sie auf einmal als gelebte Verbundenheit mit ihrer Mutter. Jesus hatte den Seinen in ähnlicher Weise seine Liebe gezeigt. Kurz vor seinem Tod, bot er ihnen diese Liebe als „Bleibe“ an. „Bleibt in meiner Liebe!“ hatte er sie eingeladen. Sie ist die Brücke zueinander, zu Gott und zu unseren Verstorbenen. Wer liebt, ist verbunden: Du in mir – ich in Dir!  -  You within me  - me within you!“

für das OnWordTeam
Meinolf Wacker 

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