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Monatsimpuls - 10/2019

Sei konkret!

Liebe Freunde des Wortes!

Es war Karfreitag - spät abends. Da der Tag in Frankreich kein Feiertag ist, hatte sie sich erst nach 18 Uhr auf den Weg machen können. Um 23 Uhr kam sie an. Zu zweit holten wir sie vom Bahnhof ab. Sie hatte sich auf den Weg gemacht, um bei der Firmfeier ihrer Freundin dabei sein zu können. Jetzt trafen die beiden einander nach langer Zeit wieder. Eine tiefe, ansteckende Freude war sofort zu spüren. Der folgende Tag war Rüst-Tag. Wir bereiteten das Osterfest mit einigen jungen Leuten vor. Elodie, aus einer Stadt in der Nähe von Paris, war sofort mitten drin. Sie schenkte sich, wo sie nur konnte.

Die Feier der Osternacht begann. Ihre Freundin empfing das Sakrament der Firmung. Ein bewegender Augenblick. Ich sah Elodie. Sie war tief angerührt und bewegt. Ihre Augen schienen wie ein „Tor zum Himmel“, voller Friede und Freude. Zwei Tage später war sie wieder in Paris.  Sie schrieb: „Weißt Du, ich war ein wenig traurig, weil ich lange Zeit vergessen hatte, was die Gegenwart Gottes in meinem Leben wirklich bedeutet. Und jetzt verstehe ich, dass ich ihn um alles bitten kann, weil er einfach da ist und dass ich immer eingeladen bin, auch für die anderen zu beten. Das habe ich in den Tagen entdeckt.“

Ich erinnerte mich an Madeleine Delbrêl, die in jungen Jahren entdeckt hatte, dass man „Gott lieben kann, wie man einen Menschen liebt“, das hatte ihr Leben völlig verändert. Dieses gleiche Glück hatte Elodie erlebt. Vor Freude war sie auf die Straße gegangen, um Jesus in den Menschen ihrer Stadt zu begegnen. Jeden, den sie sah, legte sie betend Gott ans Herz.

„Gebt, dann wird auch Euch gegeben werden!“ hatte Jesus seinen Freunden geraten. Und er hatte hinzugefügt: „In reichem, vollem, gehäuftem, überfließendem Maß wird man euch beschenken!“ Diese „Fülle des Lebens“ hatte ich in den Augen von Elodie sehen dürfen. Sie hatte gegeben, war hunderte von Kilometern zur Feier ihrer Freundin gekommen. Reich beschenkt kehrte sie heim. Gott hatte ihr Herz neu berühren können. Sie hatte empfangen: reichhaltig und überfließend. Sich schenkende Liebe ist immer konkret. Also: Sei konkret! – Be concrete!

für das OnWordTeam
Meinolf Wacker

Erfahrungen des Monats

Am Ende wird nur Liebe sein!

Über 80 ältere Ordensschwestern hatten mir versprochen für unser Netzwerk go4peace zu beten. Jeden Donnerstagabend taten sie es gemeinsam und in den oft langen schlaflosen Nächten verschenkte so manche der Schwestern ihre ganze Liebe – betend und wachend. Dieses Zeugnis ihres Lebens hatte mich sehr angerührt; so war ich in ihr Kloster gefahren, um ihnen von all den lebendigen Entwicklungen in den Herzen vieler Jugendlicher aus ganz Europa zu erzählen. Begeistert und voller Dankbarkeit waren sie in ihrer Aufmerksamkeit mitgegangen. „Was ist das für ein Geschenk, dass wir für all diese jungen Leute leben und beten dürfen! Ich bin so dankbar und spüre die Verbundenheit mit ihnen!“ reagierte eine über 90-Jahre alte Schwester.

Nach dem Vortrag konnte ich noch zum Mittagessen bleiben. Ich schaute im Speisesaal in das Gesicht vieler schon dementer Schwestern. Ich spürte unter allen eine große Wachsamkeit füreinander und eine echte Liebe untereinander. Und dann kam noch manche und drückte mir mit einem tiefen Strahlen im Gesicht einen kleinen Brief-Umschlag in die Hand. „Das ist für die jungen Menschen!“ hörte ich immer wieder. Als ich abends nachschaute, waren lauter kleine Geldscheine zusammen gekommen. Mir schossen Tränen in die Augen. Diese Ordensfrauen hatten fast nichts Eigenes. Und von dem wenigen, was die einzelnen besaßen, hatte sie alle etwas hergegeben. Wieder neu verstand ich: „Am Ende wird nur Liebe sein!“

Dankbarkeit

Heut hab ich über meinen Weg mit go4peace nachgedacht und mir ist klar geworden, wie bedeutsam für mich die jährlichen Sommer-Treffen in den Camps und die darin gewachsene Verbundenheit darüber hinaus sind. Während der Tage im Camp ist alles sehr intensiv, das Beten, die Verbundenheit untereinander, das Erleben der Worte Gottes… aber dieses Feuer bleibt auch während des Jahres am Brennen.
Ich bekomme in den Camps immer Energie geschenkt, die ich in mir berge und dann nach den Camps einsetze. Das gemeinsame Leben in den Camps ist so wunderbar, aber die wirklichen Herausforderungen, das Leben des Evangeliums voranzubringen, kommen dann nach der gemeinsamen Zeit in den Camps. Die geschenkte positive Energie hilft mir auf diesem Weg in meinem Alltag. Deshalb bin ich so dankbar für alles, was ihr für mich und für uns junge Leute in Europa tut. Wir brauchen das wirklich für unser Leben!

Das Motto kam zur rechten Zeit!

Wir hatten uns sehr auf das Wochenende und eine geplante Fahrradtour gefreut. So hatten wir uns früh auf den Weg gemacht und einen wunderbaren Tag verbracht. Als wir wieder bei unserem Auto waren, kam mir ein Onkel in den Sinn, der nicht weit entfernt von unserem Zielort wohnte. Er hatte uns in jungen Jahren viel geholfen und litt jetzt sehr darunter, seine Frau in ein Haus für demenzkranke Menschen abgegeben haben zu müssen. Täglich besuchte er seine Frau. Mir kam die Frage in den Sinn: Sollten wir ihn noch kurz besuchen? Zugleich spürte ich meine begrenzten Kraft-Reserven. Wir sprachen über die Idee und waren einer abschlägigen Antwort nahe. In diesem Augenblick erreichte uns per SMS das Tagesmotto: „Jetzt oder nie!“ Spontan entschieden wir: „Wir machen den Besuch!“ Beim zweiten Anlauf öffnete mein Onkel die Tür. Eine große Freude sprach vom ersten Augenblick der Begegnung aus seinem Gesicht. Wir blieben eine knappe Stunde und fanden in einen tiefen ehrlichen erfrischenden Austausch. Freude, Leid und viel Dankbarkeit hatten Platz in diesem Gespräch. Wenige Tage nach dem Besuch erreichte uns die Nachricht, dass die Frau meines Onkels gestorben war. Wie gut dass wir ihn noch besucht hatten.

Wer liebt, ist Zeuge Gottes!

Gestern war ich auf dem Rückweg von einem christlichen Jugendtreffen. Es war eine richtig schöne Zeit. Im Zug mir gegenüber saß ein älterer Mann. Er lächelte mir zu, was nicht so oft geschieht. Nach einer Weile fragte er mich nach der Bedeutung des Armbandes, das ich vom Jugendtreffen noch am Arm trug. Was mich erstaunte, war, dass er das Armband bemerkt hatte, das ich eher verborgen trug. So dachte ich: In diesem Augenblick ist Gott am Werk. ER lädt mich ein, seine Zeugin zu sein und diesem Mann etwas von unserem Treffen zu erzählen. Aber ich bin nicht der Typ, der sofort beginnt, von Gottes Liebe zu reden. So antwortete ich: „Das Armband ist eine Erinnerung an ein Jugendtreffen.“ Aber er fragte nach. So dachte ich, Gott will, dass ich mehr erzähle. So erzählte ich ein wenig mehr über das Treffen und es entspann sich ein längeres Gespräch. Mein Gegenüber zeigte sich als ein Glaubender, der aufgrund einiger Negativerfahrungen mit der Kirche im Clinch war. Daraufhin teilte ich einige positive Erfahrungen mit ihm. Mehr und mehr erzählte der Mann von seiner persönlichen Beziehung zu Gott, von seiner Art zu beten und dann srpach er von seiner Cousine, die wenige Tage zuvor gestorben war. Er betete jeden Tag für sie, die nach fünf Jahren Kampf gegen die Krankheit im Kreis ihrer Familie an Krebs gestorben war. In diesem Augenblick spürte ich, dass wir beide Zeugen des lebendigen Gottes waren und uns durch unser Leben aus dem Glauben gegenseitig bereichern durften.

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