Ich bin glücklich!
In der vergangenen Woche sind zwei junge Menschen aus meinem Heimatland bei mir aufgekreuzt. Sie wollen nun in dem für sie fremden Deutschland Fuß fassen. Meine Familie und ich haben sie in unsere Wohnung aufgenommen. Da unsere Wohnung nicht viel Platz bietet, machte ich mir bis kurz vor ihrer Ankunft Gedanken, wo wir alle ihre Sachen deponieren sollten. Während ich noch darüber nachdachte, rief eine Freundin an und sagte: “Meine Kinder möchten einen Kleiderschrank abgeben. Weißt Du jemanden, der den gebrauchen kann?” - “Dich läßt der Himmel anrufen!” sagte ich meiner Freundin. Wenige Minuten später bin ich mit einer anderen Freundin schon auf dem Weg, um den Schrank abzuholen. Sie hilft mir auch ihn aufzubauen. Kurze Zeit nachdem er steht, kommen auch schon die beiden Jugendlichen - und alles, was sie mitbringen, passt in den Schrank.
Auf einmal war er da, der Impuls zur Kirche zu gehen. Und so hab ich mich nach einem Spaziergang mit meiner Familie auf den Weg zur Kirche gemacht. Irgendwie war ich wieder neu auf der Suche nach Gott. Während der Messe, bekam ich den Friedensgruss gereicht. Ich gab diesen Gruß weiter und wollte ihn auch noch einer älteren Dame bringen, die ein paar reihen vor mir saß. Dazu mußte ich an einer anderen Frau vorbei. Als diese verstand, dass ich der Älteren den Frieden wünschen wollte, winkte sie ab mit der Bemerkung, die ältere Frau sei ein wenig wirre. “Ja gerade deswegen will ich doch gehen!” entfuhr es mir. Als ich der älteren Frau dann meine Hand reichte, strahlte sie - und dieses Strahlen kam ebenso aus meinem eigenen Herzen. In diesem Augenblick spürte ich Gott so nahe, wie schon lange nicht mehr. Aber mit meinem Beten war ich vor allem bei der ersten Frau. Möge auch sie neu die Kraft der Liebe und des weitergeschenkten Lebens entdecken.
“Kennst Du wohl noch Leute, die uns an unserer Schule helfen können, zwei Kindern, die aus Afrika angekommen sind, Sprachunterricht zu geben? Wir haben leider - aufgrund von Lehrermangel - nicht die Möglichkeit, den Kindern die Hilfe zu geben, die sie brauchen!” Diese Botschaft höre ich auf meinem Anrufbeantworter. Ich bitte Gott leise. “Schick du mir die Menschen, die diesen Dienst tun können!”, denn ich weiß, wie schwer es ist dafür interessierte und engagierte Menschen zu finden. - In Gottesdiensten frage ich nach und sende einige Mails. Niemand findet sich, der für diesen Dienst Fähigkeiten und Zeitkontingente einspielen kann. Morgen für morgen nehme ich es in mein Gebet, um den Kindern wirklich zu helfen, in unser Land hinein zu finden.
Nach einer Woche eine sms. “Bitte rufen Sie mich zurück!” Als ich das tue, höre ich am anderen Ende die frohe Stimme eines Mitarbeiters unserer Pfarrei. “Wissen Sie was, eben hat sich bei mir ein junger Mann aus Sri Lanka gemeldet, der gerade sein Studium beendet hat. Er hat mir erzählt, ihm sei so viel Hilfe in seiner ersten Zeit hier in Deutschland geschenkt worden und nun wolle er - da er freie Zeitfenster habe - von dieser Hilfe etwas zurück schenken. Er wolle kein Geld dafür, er wolle einfach mit diesem Dienst DANKE sagen für das, was ihm geschenkt worden ist!” - Bittet und euch wird gegeben werden!
Samstag morgen. Wir haben alle länger geschlafen. Mein Mann ist schon im Esszimmer bei einer Tasse Kaffee, als ich nach unten komme. Ich genieße auch die erste Tasse Kaffee des Tages. “Ich fange schon mal an das Müsli zu zubereiten, ok?” frage ich meinen Mann. “Ach” sagt er, “eigentlich möchte ich heute kein Müsli. Ich würde lieber ein Brötchen essen.”- “ Ja gut, dann mache ich nur eine Portion fertig” antworte ich. Mehr passiert auch nicht...
Als ich mit meiner Schüssel wieder zum Tisch kam , sagte mein Mann:”Ich habe einfach keine Lust, jetzt Brötchen zu holen. Erst noch rasieren und so..!” Welche Chance für mich! ”Kein Problem, dann fahre ich schnell.” ließ ich meinen Mann wissen. “Nein”, antwortet er, “das geht doch nicht, Du möchtest doch gar keine Brötchen.” - “Aber ich hole sie gerne für dich! Nimm es einfach an!” Also habe ich mich schnell frisch gemacht und die Brötchen geholt. Mittlerweile waren auch die Kinder aufgetaucht. “Cool, Mama hat Brötchen geholt!” freute sich unser Sohn. “Möchtet ihr Kakao?” wollte ich noch wissen. Einer warm, die andere kalten Kakao. “Mache ich.” Die Kinder vertieften sich sofort in die Zeitung. Als ich die Getränke zum Tisch brachte, sah mich meine Tochter fragend an. “Motto?” fragte sie. “Ja, Motto” antwortete ich ihr glücklich lächelnd. Ihrem Bruder flüsterte sie zu “Eigentlich ganz gut, diese Sache mit dem Motto.....”