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Ich bin glücklich!

Inmitten der jungen Leute taucht an unserem Tiny House auf dem Liborifest in Paderborn auf einmal ein alter Mann auf. Als ich kurz in das House gehe, geht er mir nach. Mit tiefgütigen Augen strahlt er mich an und spricht laut meinen Namen aus. Ich schaue ihn an. Ich kenne ihn, weiß aber seinen Namen nicht mehr. Er hilft mir mit seinem Namen. Wir sind uns vor 33 Jahren das letzte Mal in Jerusalem begegnet. „Wie gut, dass Du Deinem Herzen gefolgt bist und dran geblieben bist an dem, was da wachsen sollte. Ich habe eine ganz Zeit das bunte Treiben am Tiny House verfolgt. Hier heraus spricht das Leben eines lebendigen ehrlichen Miteinanders, für das ich auch gelebt habe. Wie gut, dass Du nicht dem Mainstream gefolgt bist und es so gemacht hast, wie es andere von dir wollten!“ Erstaunt und getroffen stehe ich da. Seine Worte treffen und bewegen mein Herz ganz tief. Ich spüre, wie sehr Gott am Werk ist. Er erzählt mir von Brüchen in seinem Leben. Er hat eine Frau, die im Rollstuhl sitzt, mitgebracht. Wir kommen über die Holzfigur des Liborius ins Gespräch, die in der Krypta des Paderborner Doms neu aufgestellt ist. Gemeinsam verstehen wir: „Nicht wer moralisch immer vorbildlich gelebt hat, ist vor Gott heilig, sondern wer am meisten vertraut hat!“

Es waren volle Tage auf dem Liborifest in Paderborn. Mit unserem Tiny House standen wir direkt am Domturm und begegneten vielen Menschen. Eine kleine Gruppe Jugendlicher Firmbewerberinnen hatte sich auf den Weg zu uns gemacht, um dabei zu sein. Sie gingen über die Kirmes, hatten Freude an dem bunten Leben und verteilten Einladungen ans Tiny House. Während der vielen spontanen Gespräche am Tiny House hatte ich einem Mädchen den Ball zugespielt. Sie erzählte, was es für sie bedeutet hatte, mit dem Logbuch „Mein Leben – windschief und glänzend“ zu arbeiten und wie persönlich sie sich in den Gesprächsgruppen vor dem Tiny House angesprochen gefühlt hatte. Abends saßen wir noch zu zehnt kurz zusammen und schauten zurück auf die Erfahrungen des Tages. Als sich alle verabschiedeten, blieb die Jugendliche noch zurück. „Wir waren in den Ferien in den Bergen und haben auch Dachau besucht. In einem kleinen Laden habe ich dort einen kleinen Engel aus Metall gefunden. Da musste ich sofort an dich denken und hab ihn für dich gekauft.“ Mit einem Strahlen in ihren Augen drückte sie mit das kleine Geschenk in die Hand. Ich war überwältigt. Ein Eng

Ich wartete auf ein Fahrzeug. Der Fahrer hatte sich in unserer Stadt verfahren. Ein großer Transport, der viel Vorbereitung gekostet hatte, stand an. Ob alles gelingen würde? Ich spürte eine gewisse Anspannung. Ich ging dem erwarteten Fahrzeug zu Fuß entgegen. Auf diesem Weg fiel mir ein noch relativ junger Mann gepflegten Aussehens auf. Ein wenig hilflos schien er mir. Ich sprach ihn an, ob ich ihm helfen könne. Schweren Herzens bat er um ein wenig Geld. Es war ihm merklich peinlich. Für einen Augenblick vergaß ich all meine Anspannung, wandte mich ihm zu und gab ihm mehr, als er erwarten konnte. Mit großen Augen schaute er mich an. „Das ist aber viel! Was für ein Geschenk! Das konnte ich gar nicht erwarten!“ Dann zögerte er und sagte: „Oft bringt uns das Leben in Schwierigkeiten, die wir uns nie ausgemalt hätten!“ In diesem Augenblick kam das erwartete Fahrzeug und ich winkte es heran. Der Beschenkte rief noch kurz: „Danke! Sie haben mir sehr geholfen. Mein Herz ist sehr bewegt!“

Nach dem Sonntagsgottesdienst warteten noch einige Menschen. Mir fiel ein hagerer junger Mann auf, den ich noch nicht kannte, er wartete bis alle anderen gegangen waren. Er stellte sich vor. Er war aus einem zentralasiatischen Land gekommen und mit seiner Frau seit einem Monat in unserer Stadt. Als Fachkraft hatte er Arbeit und Wohnung gefunden. Er wirkte sehr zuvorkommend und sympathisch. Dann begann er zu weinen. Am Vorabend hatte er bei Nachbarn angeklopft, die ihre Musik sehr laut hatten laufen lassen. Diese Nachbarn stammten aus einem orientalischen Land. Beide gehörten der gleichen Religion an. Der angefragte Nachbar war sofort ausfallend geworden und hatte sofort mit Gewalt gedroht. „Muss ich in Deutschland dann die Polizei rufen? Aber dann wird die Situation ja noch schlimmer!“ fragte mich der junge Mann. „Ich wusste nicht, was ich machen sollte, deshalb bin ich zur Kirche gekommen!“ Sofort verstand ich: Dieses junge Ehepaar braucht eine andere Wohnung. Ich betete zu Jesus: “Hilf mir, denn ich habe ganz wenig Zeit und Wohnungen zu finden ist schwer in dieser Zeit!“ Ich rief jemanden an, in dessen Nähe eine freie Wohnung gesichtet worden war. „ Davon weiß ich nichts!“ sagte er. „Aber ich begleite gerade eine Familie aus Sir Lanka, die aufgrund von zwei Kindern eine größere Wohnung gefunden haben und ihre alte aufgeben. Sie passt total gut für ein junge Ehepaar und liegt in einem ruhigen Wohngebiet! Mach dir keine Sorgen, ich kümmere mich. Schick mir nur den Namen und die Telefonnummer des jungen Mannes.“