Ich bin glücklich!
Darf ich noch schnell eine Erfahrung teilen? fragte mich eine Frau nach dem Gottesdienst. Sie erzählte von einem älteren Mann, der mit seiner Frau in einem Seniorenzentrum gelebt hatte. Unvermutet hatte er am Vortag einen Schlaganfall bekommen und war daraufhin ins Krankenhaus eingeliefert worden, wo er nach wenigen Stunden verstarb. Seine Frau, die ihn seit Kindertagen kannte, war völlig halt- und fassungslos. Im Altenzentrum kümmerte sich die Erzählende als Seelsorgerin mit hoher Empathie um die Trauernde. Abends schaute sie nochmals vorbei und saß dann mit einer weiteren Mitarbeiterin am Bett der alten Frau. „Dürfen wir noch mit ihnen beten?“ fragten sie die Trauernde. Gern willigte die Witwe ein. Als Text schlug sie selber Psalm 90 vor, ein Psalm in dem die Härte des Lebens und des Todes zum Klingen kommt. Vers für Vers beteten die drei dieses uralte Gebet. Es wurde ein tiefer, ehrlicher Augenblick – eine Zeit großer Nähe in tiefem Schmerz. Die Zeit stand still, Anbruch der Ewigkeit.
Liebe Freunde von go4peace,
Lass Dich beschenken! - Oft spielt uns das Leben eine ungeahnte, tiefe Freude zu, die wir nicht erwartet hatten. Eben noch warst du in dein ganz alltägliches Tun eingewoben und auf einmal umarmt dich das Leben und dein Blick wird durch irgendein Ereignis wo anders hin gelenkt. Dein Herz, was du eben noch kaum bemerkt hattest, ist voller Freude. In solchen Augenblicken lädt uns das Leben ein, diese Freude tief in uns aufzunehmen und unser Herz von ihr füllen zu lassen. Denn wir sind dafür geschaffen, glücklich zu werden. Das lag auch Jesus am Herzen. Er hatte seine Freunde gelehrt, wie ehrliche Liebe geht, eine Liebe, die für den anderen durchs Feuer geht und dann fügt er hinzu: “Dies habe ich euch gesagt, damit meine Freude in euch ist!“ (Joh 15,11)
Seit Jahrzehnten hatten sie auf dem Marktplatz unserer Stadt ihre Produkte angeboten und waren dazu jedes Mal von weither angereist, einfache, dem Leben zugewandte ältere Leute. Jetzt hatten sie Eiserne Hochzeit gefeiert. Am Tag nach ihrem Fest kamen sie noch zur Messe in unsere Kirche, bevor sie sich mit dem Zug wieder auf den langen Heimweg machten. Es war Christkönigs-Sonntag. Ich hatte über das Königtum der Liebe Jesu gepredigt, der uns am Kreuz – dornengekrönt – zeigt, dass echte Liebe „bis ans Ende“ geht. „Diese Liebe haben Sie einander 65 Jahre zeigen dürfen!“ schlug ich am Ende der Predigt die Brücke zu den Jubilaren. Sie freuten sich sichtlich. Die alte Frau strahlte mich an und sagte zu mir: „Ich habe ja für meinen Mann noch ein Lied gedichtet und ich hab’s ihm gestern im Gottesdienst vorgesungen!“ Spontan fragte ich, ob sie es nochmals tun würde. Sie stand auf – mit ihren 91 Jahren, stellte sich vor ihren Mann und sang auswendig – ohne Mikrofon - ihr persönliches Danklied. Ihr 93-jähriger Gatte saß voller Freude in der Bank und bekam während des Liedes immer wieder einen Kuss von seiner Frau auf den Scheitel. - Lass dich beschenken!
für das go4peaceTeam Meinolf Wacker
Sie hat ihr Abi geschafft! Herzlichen Glückwunsch dazu. Aber noch mehr grat - uliere ich zu dem vertrauensvollen Schritt am Vorabend. In einer Mail durfte ich da lesen: „Obwohl ich das Gefühl habe gut vorbereitet zu sein, macht sich so langsam doch eine ganz schöne Aufregung in mir breit. Deshalb habe ich mir eben nochmal das Monatsvideo „Leb ganz im Jetzt!“ angeschaut, welches Sie mir vor einigen Wochen zugesendet haben, um mich daran zu erinnern, dass der Stress von morgen nicht meinen heutigen Abend ausmachen soll. Nachdem ich erneut die Botschaft des Videos gehört habe, fühlte ich mich etwas beruhigter und beschloss, die Lernsachen beiseite zu schieben und den Abend zu genießen. Es ist unfassbar, wie viel Mut und Kraft ein Mensch durch eine Botschaft erhalten kann und dafür wollte ich mich bei Ihnen herzlich bedanken!“
Schon früh sind wir mit dem navi4life-Mobil unterwegs zu einer Schule. Nachdem alles aufgebaut ist, gibt es Frühstück. Erste Kontakte zu den 28 Schüler*innen entstehen. Unser Programm beginnt. Alle Jugendlichen bekommen das Logbuch „Mein Leben – windschief und glänzend“. Sie beginnen damit zu arbeiten, lachen, hören gut zu, tauschen sich aus. Das Thema „Entscheidung“ kommt in den Fokus. Wie fühlt es sich an, sich richtig und sich falsch zu entscheiden oder entschieden zu haben. Die beiden begleitenden Lehrerinnen – beide kurz vor der Rente - erklären sich zu einem Kurz-Interview bereit. „Ich hatte eine Menge Talente in mir, die ich gern stärker ausgebildet hätte. Aber ich habe immer auf den sicheren Weg gesetzt. Ich bin gut durch gekommen, aber irgendwie tut es mir im Rückblick auch leid, nichts gewagt zu haben!“ sagt eine der Pädagoginnen. „Ich hatte zunächst einen anderen Beruf, beladen mit hohen Idealen. Aber ich habe schnell gespürt, dass die Settings, in denen ich arbeiten musste, mich nicht glücklich machen würden. So habe ich mich nach längerem Nachdenken umentschieden. Das war nicht leicht! Aber es war gut so!“ erzählte die zweite. „Es war richtig toll“, hören wir in der abschließenden Reflexionsrunde, „dass unsere Lehrerinnen so ehrlich von sich und ihrem Leben erzählt haben. Danke dafür!“ – Kostbare Momente auf dem Weg ins Leben.