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Ich bin glücklich!

Liebe Freunde von go4peace,

 LEBEN kannst Du nur im JETZT. Eigentlich eine Binsen-Weisheit! Denn das GESTERN ist unwiederbringlich vorbei und Du kannst es nicht mehr leben und auch nicht ändern und das MORGEN liegt noch nicht in Deiner Hand. Und doch ist das Leben im JETZT gar nicht so leicht! Wie schnell tummeln wir uns in der guten alten Zeit und sagen angesichts neuer Entwicklungen: Das hat’s noch nie gegeben! Oder wir halten an Altem fest mit der fadenscheinigen Begründung: „Das war immer so!“ Und wenn der Blick über das Heute nach vorn geht, fliehen wir in eine traumhafte Zukunft, die gar nicht unsere ist. Das Verharren in der Vergangenheit oder in der Zukunft können uns lähmen, ganz im Augenblick gegenwärtig zu sein.

„Steh auf!“ (Lk 8,54) sagt Jesus einem Mädchen, das sich zurückgezogen hat in ihre kleine Welt. Irgendetwas hat sie gelähmt und nicht ins Leben finden lassen. Es ist noch schlimmer gekommen. Das Leben hat sie verlassen. Sie ist tot. In diesem Zustand nähert sich Jesus ihr. Er spricht sie an und fordert sie ins Jetzt hinein: „Steh auf!“ Als sie das hört, kehrt Leben in sie zurück und sie steht SOFORT auf.

Ein Mann mittleren Alters hatte es schwer gehabt, in sein Leben zu finden. Schwere psychische Belastungen hatten wie Blei auf seiner Seele gelegen und ihm oft die Luft zum Atmen genommen. Immer wieder standen Aufenthalte in Fachkliniken an. Langsam hatte er sich durch den steinigen Grund seines Lebens gearbeitet. Er hatte entdeckt, dass das Glück immer im JETZT zu finden ist. Er hatte gehört, dass ukrainische Kinder bei einer Spendenaktion als Heilige Drei Könige mit dabei sein wollten. Sprache und Ortskenntnis waren für die Kinder noch ein großes Hindernis. Er bot den Eltern dieser Kinder an, an dem Aktionstag mit ihnen gemeinsam durch die Straßen zu gehen. Gern nahmen sie an. Als ich ihn später traf, ließ er mich wissen: “Das größte Geschenk an dem Aktionstag habe ich bekommen. Es war die Freude, die ich den Herzen der Kinder gespürt habe. Sie hat mein Herz tief erfüllt!“ – Leb ganz im JETZT!

für das go4peaceTeam                                   Meinolf Wacker

In unserem Netzwerkteam hatte es einen Übersetzerinnenwechsel gegeben. Der jungen Frau, die lange in Treue den Dienst getan hatte, wollte ich noch ein kleines Geschenk als Dankeschön bereiten. So fuhr ich zur Post, um es zeitnah zu erledigen. Für diesen Tag hatte ich mir vorgenommen, jeden Augenblick kostbar zu machen. Ein Obdachloser bot mir seine neue Zeitschrift der Straße an. Ich verweilte bei ihm, bevor ich zur Post ging. Als ich das Päckchen aufgegeben hatte, traf ich auf eine pakistanische Familie, die ich schon länger kannte. Der Vater teilte ein wenig seiner Schwierigkeiten mit mir. Plötzlich meldete sich einer seiner kleinen Söhne, vielleicht drei Jahre alt. Er war ganz traurig, weil Jesus am Kreuz gestorben war. Ich neigte mich ihm zu und versuchte ihm deutlich zu machen, dass Gott Jesus wieder ins Leben zurückgeholt habe und er auferstanden sei. Auf einmal strahlte mich der kleine Junge an. Aus tiefsten Herzen sagte er mir: „Thanks! I love Jesus!“ – „Danke! Ich liebe Jesus!“

Ich stand in einem Supermarkt an der Kasse. Ich spürte, wie gestresst der Kassierer war. Zunächst fand er den Preis eines Produktes nicht. Dann kam eine Frau zurück zur Kasse und ließ ihn wissen: „Sie haben 10 € zu viel von mir kassiert!“ Kurz danach kam eine weitere Einkäuferin zurück und sagte: „Sie haben mir den falschen Kassenzettel gegeben und Sie brauchen eine Unterschrift von mir!“ Mühsam suchte er den richtigen Zettel im Papierkorb. Dann fand er keinen Kugelschreiber. Ich gab ihm einen von unseren kleinen go4peace-Kugelschreibern mit einer kleinen LED-Lampe. Schmunzelnd sagte ich: „Oft sind’s die kleinen Schritte, die uns wieder ins Licht bringen!“ Dabei leuchtete die Lampe. Er schaute mich an, lächelte und sagte aus tiefster Seele: „Danke, echt Danke!“

Ich hatte zugesagt, beim Goldenen Priesterjubiläum eines Mitbruders die Predigt zu halten. Schon lange wohnte er in einem kleinen Dorf, wo er mit den Menschen sehr vertraut war. Gesundheitliche Einschränkungen machten ihm zu schaffen. Nach einem langen Anfahrtsweg erreichte ich sein Haus. Voller Freude nahm er mich auf: „Wie gut, dass Du gekommen bist!“ Schnell machte er mir noch einen Kaffee. Bei aller Freude spürte ich seine innere Anspannung. „So große Sachen kann ich eigentlich gar nicht mehr machen! Ich hab die Spannkraft nicht mehr!“ ließ er mich wissen. Im Gottesdienst versuchte ich, ihm eine lebendige Hilfe zu sein. Dann kam die Predigt. Ich teilte einige Erfahrungen, wie uns Jesus heute in den Wunden der Menschheit seine Wunden zeigt und darin geliebt sein will. Als ich mich nach der Predigt wieder neben den Jubilar setzte, beugte er sich zu mir und sagte: „Jetzt bin ich ganz ruhig und im Frieden!“