Ich bin glücklich!
Es ist die Liebe! - It's love!
Unvermutet erreicht mich ein Anruf. Eine ältere Frau aus dem Rheinland meldet sich und reagiert auf meinen Morgenimpuls. „Ich hab auch am Karfreitag schon Ostern erlebt!“ ruft sie mir begeistert ins Telefon. Ich werde neugierig. Dann erzählt sie mir von dem vorabendlichen Anruf eines älteren Mannes, den sie nicht kannte. Er hatte ihre Telefon-Nummer herausgefunden, um seinerseits die Nummer eines älteren Priesters herauszufinden, der im Altenheim ist und zu Corona-Zeiten nicht besucht werden kann. Das Leben dieses Priesters hatte den Anrufenden sehr geprägt. Im Jahr 1960 war er in eine Jugendgruppe eingetreten, die dieser ältere Mitbruder lange begleitet hat. Es entwickelte sich ein Gespräch unter den beiden Telefonierenden, was persönlicher und dankbarer nicht hätte sein können – zwei Stunden lang. „Und weißt Du was?“ hörte ich am Ende die ältere Frau mich fragen. „Heute Nachmittag gehe ich mit meinem neuen Apfelpflücker, den ich mir für unseren Apfelbaum gekauft habe, zum Altenheim, in dem der Priester wohnt. Und ich hab eine kleine Flasche Eierlikör gekauft, den er immer mit meinem verstorbenen Mann getrunken hat und reich ihm dann den Eierlikör mit dem Apfelpflücker nach oben auf den Balkon. Dann ist Ostern perfekt!“ – „Und sag dem alten Mitbruder“, fügte ich schmunzelnd hinzu, „dass ich oben mit im Pflücker sitze!“ Voller Freude verabschiedeten wir uns. Es war Ostern, der Auferstandene in unserer Mitte!
A call arrives unexpectedly. An older woman answers and reacts to my morning impulse. "I already had Easter on Holy Friday!" She calls enthusiastically on the phone. I get curious. Then she tells me about the call from an older man the night before, whom she didn't know. He had found out her phone number in order to find out the number of an older priest who is in a nursing home and cannot be visited during Corona times. The life of this priest had shaped the caller very much. In 1960 he joined a youth group that this older brother had accompanied for a long time. A conversation developed between the two persons, which could not have been more personal and grateful - for two hours. " At the end of our call the older woman told me: “This afternoon I go with my new apple picker, which I bought for our apple tree, to the old people's home where the priest lives. And I bought a small bottle of Advocaat (liqueur), which he always drank with my deceased husband, and then I am going to hand him the liqueur with the apple picker up on the balcony. Then Easter is perfect! "-" And tell the old brother, "I added with a smile," that I'm sitting upstairs in the picker! " We said goodbye with joy. It was Easter, the Risen Lord among us!
Geh nach Galiläa! - Go to Galilee!
Eine innere Stimme drängte mich, in Zeiten von Corona zur Kirche zu gehen, die wir jeden Tag zwei ein halb Stunden geöffnet haben. Ich sprach mit einigen Besuchenden und versuchte ihnen durch ein paar gute Worte einen hoffnungsvolleren Blick zu geben. Dann freute ich mich, selber ein paar Augenblicke vor dem leeren Tabernakel beten zu können. Als ich die Kirche wieder verlassen wollte, sah ich eine jüngere Frau mit Tränen in den Augen. In gebührendem Abstand setzte ich mich zu ihr. Ich fragte, ob ich für etwas Beten könne. Sie bejahte und ließ mich wissen wofür. Nach eigen weiteren Minuten fragte ich, ob ich einen Kaffee für sie machen dürfe. Sie bejahte. Ich verließ die Kirche, um mich dem Kaffee zu widmen. Kurze Zeit später kam sie. Es entwickelte sich unter uns ein tiefer Austausch – fast zwei Stunden lang, wo alles Platz haben konnte, Lachen und Weinen, tiefer Schmerz und hoffnungsvolle Zukunftspläne. Am Ende sagte sie: „Weißt du, vieles hab ich außerhalb des engsten Familienkreises noch nie erzählen können!“ Ich sah eine echte Erleichterung in ihren Augen. Als wir auseinander gingen, waren wir beide beschenkt!
An inner voice urged me to go to church in times of Corona, which we open two and a half hours every day. I spoke to some of the visitors and tried to give them a more hopeful look with a few good words. Then I was happy to be able to pray for a few moments in front of the empty tabernacle. When I tried to leave the church, I saw a younger woman with tears in her eyes. I sat at a distance from her. I asked if I could pray for something. She said yes and let me know what for. After more minutes of my own, I asked if I could make coffee for her. She said yes. I left the church to devote myself to coffee. She came a short time later. A deep exchange developed between us - for almost two hours, where everything could have space, laughter and crying, deep pain and hopeful plans for the future. In the end she said: "You know, I have never been able to tell a lot outside of the closest family circle!" I saw a real relief in her eyes. When we broke up, we were both given presents!