Ich bin glücklich!
Ich sitze am Schreibtisch, bin ein wenig krank. Meine Seele ist im Nebel. Ich frage mich nach einem Bibelwort, was mir Licht sein kann. Mein Blick fällt auf das monatliche Wort der Freunde des Wortes: “Was ihr dem Geringsten meiner Brüder getan habt, das habt ihr mir getan.” Plötzlich tauchen verschiedenste Menschen vor meinem inneren Auge auf, ein Priester, der krank geworden ist - eine Flüchtlingsfamilie, die mit ihren kranken Kindern schwere Sorgen zu tragen hat - eine Studentin, die fernab von zu Hause nach ihrem Weg sucht.
Ich spüre, wie Gott mir diese Menschen in diesen Augenblicken ans Herz legt. Ich rufe sie alle an und nehme mir Zeit am Telefon. Nach jedem Gespräch spüre ich, wie ich Freude in das Leben der anderen hab bringen können und ich erlebe, wie sich mein eigenes Herz neu erhellt. Jedes Mal höre ich: “Danke, dass du angerufen hast!” Was für ein Geschenk ist es, lieben zu dürfen und den leisen Stimmen des Herzens folgen gelernt zu haben.
MW
Seit einigen Jahren verbindet mich eine ganz enge Brieffreundschaft mit meiner ehemaligen Französisch-Lehrerin der Schule in Frankreich. Meinere lange Briefe gehen jährlich hin und her und jeder Brief ist schon eine eigene Geschichte. Ich erzähle ihr viel aus meinem (Studenten-)Alltagsleben und sie berichtet im Gegenzug über ihre Aktivitäten und ihre langjährige Erfahrung im Lehrerdasein.
So schrieb ich ihr in meinem letzten Brief meine Erfahrungen und Begegnungen während des Camps in Vogosca/Sarajevo: Von ärmlichen Situationen in Wohnungen/Häusern von Familien und Ehepaaren, aber natürlich auch von strahlenden Gesichtern und dankbaren Blicken, die wir zurückbekamen.
so kam letzte Woche ihre Antwort auf meinen Brief. Sie schreib mir nicht nur viele Zeilen, sondern sandte mir auch einen Scheck, mit der Bitte, das Geld für die Verwendung des Jugendhauses in Sarajevo weiterzuleiten. Und nicht nur das, sie fragte, wie sie sich selber (praktisch) in dem Projekt einbringen kann.
Ich habe mich so sehr über diesen Brief gefreut, dass ich gar nicht ganz wusste, wohin mit dem ganzen überschüssigen Freude-, Glücks- und Dankbarkeitsgefühl...
Ich habe ihr noch nicht geantwortet, aber ich freue mich sehr darauf, ihr diesmal eine ganz besondere Dankespost senden zu können.
AS
Sonntagnachmittag. Fußball war angesagt. Zwei Mannschaftskolleginnen nshmrn mich mit zum nachmittäglichen Spiel. Sie informierten mich aber nicht darüber, dass sie nach unserem Spiel noch länger am Platz bleiben wollten, um sich das Spiel der 1. Mannschaft anzuschauen. Da ich in der Schule Klausurphase hab, blieb mir keine Zeit für das zweite Spiel.
Nach unserem regulären Spiel wußte ich nicht, wie ich nach Hause kommen sollte und war ein wenig sauer. Mit einer anderen Freundin entschied ich mich dann, mit dem Bus zu fahren, hatte aber für das Busticket nur 2,50 € in der Tasche. Natürlich reichte das nicht. Ich schilderte dem Busfahrer meine missliche Situation. Er hörte sich alles an und fragte, wie alt ich bin. Wäre ich noch midnerjährig gewesen, hätte mein Geld gereicht. ER schmunzelte und sagte dann zu mir: "Okay, ich hab nicht nach deinem Alter gefragt! Das Ticket kostet nur 2,30 €."
Da ich in Sportklamotten im Bus war, begann er sich zu für unser Spiel zu interessieren. Ich war echt erstaunt. Weil ich vorne im Bus geblieben war, begann er ein Gespräch, das richtig gut war. Sonst renne ich - nach dem Einsteigen in den Bus - immer sofort nach hinten und such mir einen Platz. Dieses Mal war ich durch meine missliche Situation auf den Busfahrer angewiesen und ich war vorn geblieben. Nur deshalb kam es zu diesem Gespräch. i-wie sehr cool!
LK
"Versöhne dich zuerst mit deinem Bruder, dann komm und opfere deine Gabe!"
Erst wusste ich gar nicht so recht, was ich damit anfangen sollte und wie ich es genau umsetzen sollte, dieses Wort, aber dann schenkte mir Gott gleich eine Situation, in der gleich beides eintrat.
Schon einige Tage hatten sich Kleinigkeiten bei einer Freundin und mir aufgestaut, die ich immer wieder abgetan hatte und weggeschoben hatte, weil ich sie als nichtig ansah. Immer mehr aber merkte ich, dass ich richtige Aggressionen gegen diese Freundin entwickelte und mich plötzlich alles an ihr nervte und aufregte.
Mit der Hoffnung, dass es von alleine wieder vergehen würde und mit dem Unwillen, in ein Gespräch darüber zu gehen, da es ja nichts Konkretes gab, worüber ich mit ihr hätte sprechen sollen ( es gab ja keinen direkten Konflikt!), ging ich mit ihr eher zufällig in die Messe und hoffte, dass danach Ruhe in meinem Herzen einkehrte. Es passierte aber genau das Gegenteil, sodass ich nach der Messe noch unzufriedener als vorher war und es mir richitg schlecht ging.
Am nächsten Tag fiel mir das "Wort" auf der kleinen Plastikkarte in die Hand und plötzlich verstand ich was nun angebracht war und es folgte dann ein Gespräch zwischen uns, was sehr vieles löste und uns beiden mehr Klarheit übereinander verschaffte.
Ich spürte so eine Erleichterung in mir, die ich als richtigen "Lohn" Gottes empfand und auch immer noch tue.
TR