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Ich bin glücklich!

Liebe Freunde von go4peace,

Als das jüdische Volk aus dem babylonischen Exil ins heimische Israel zurückkehrte, machte es sich ans Werk, den zerstörten Tempel in schlichter Form wieder aufzubauen. Herodes der Große gestaltete ihn später prachtvoll aus. Für die Juden war der Tempel der Ort Gottes. Der Gott ihrer Väter, Jahweh, der dem Mose im brennenden Dornbusch erschienen war, wohnte hier hinter dem großen Vorhang im Allerheiligsten. Auch Jesus ging immer wieder zum Gebet zum Tempel hinauf. Doch verlor dieses Bauwerk in all seiner Größe, Schönheit und Pracht für ihn seine absolute Bedeutung. Zu der samaritanischen Frau am Jakobsbrunnen, die ihrer Tradition gemäß Gott auf dem Berg Garizim anbetete, sagte er, dass die wahren Beter den Vater im Himmel weniger an einem Ort, als vielmehr „im Geist und in der Wahrheit“ anbeten (vgl. Joh 4,23). Damit ließ Jesus seine Jünger, die von dem imposanten Bauwerk des Tempels sehr beeindruckt waren, verstehen, dass Gott dem Menschen immer nahe sein will, wie ein Vater oder eine Mutter den eigenen Kindern.

Der Gott Jesu – sein Vater – hat Sehnsucht nach seinen Kindern. Er will schon heute bei ihnen wohnen. Am Ende der Zeit, so beschreibt es der Seher Johannes in seiner Apokalypse, wird Gott für immer in der Mitte seines Volkes – im himmlischen Jerusalem - wohnen. Er wird bei ihnen sein. Dieser Ort wird so schön sein, „wie eine Braut, die sich für ihren Mann geschmückt hat!“ (Apk 21,2) Doch will diese Schönheit und Lebendigkeit, die im Himmel sein wird, schon heute aufstrahlen. Gott will ab sofort bei Dir und den Deinen sein! Er will unter Euch sein!

Tomáš erzählt: „So wie sich das jüdische Volk gefühlt haben muss, als im Jahr 70 ihr Tempel zerstört wurde, so hab ich mich auch schon gefühlt. Auf einmal wurde alles schwer und perspektivlos. Dann ist der Diabolos, der Durcheinanderbringer am Werk. Was mir dann bleibt, ist nur der Augenblick. Immer neu der jeweilige Augenblick. Vor einiger Zeit war ich in so einer Dunkelheit. Ich hatte ein paar Stunden frei und mir kam die Frage: Was machst Du jetzt? In diesem Augenblick fiel mir mein Vater ein. Spontan habe ich ihn angerufen und wir haben uns zum Mittagessen verabredet. Es wurde eine so schöne und tiefe Begegnung. Als wir uns verabschiedeten spürte ich, wie meine Seele wieder in Frieden war. Jesus unter uns hatte das bewirkt. Es sind kleine Augenblicke, in denen sich der Himmel öffnet: Es beginnt im Kleinen! It’s starts very small!“

für das go4peaceTeam                                   Meinolf Wacker

Miteinander

Begegnungszentrum für Flüchtlinge und Einheimische in Dunaivtsi

Flyer Download

Früchte der Begegnung

Eine zweite Chance im Leben

"Ich habe eine zweite Chance im Leben bekommen", teilt eine Klientin der Psychologie- und Erholungsdienste mit. Überwältigt von den Strapazen der Vertreibung fand sie Trost innerhalb der Mauern des Zentrums. "Danke, dass ihr mir geholfen habt, mein Licht zu finden und hell zu leuchten", drückt sie mit Dankbarkeit aus. Das Zentrum bot ihr nicht nur psychologische Unterstützung, sondern ermächtigte sie auch, ihre Bestrebungen zu verfolgen. Heute lebt sie ihre Träume und teilt ihre erneuerte Hoffnung mit anderen, was die tiefgreifenden persönlichen Veränderungen symbolisiert, die durch das Projekt ermöglicht wurden.

Eine warme Mahlzeit, ein wärmeres Herz

"Sie tun das alles aus Liebe", bemerkt ein Begünstigter des Programms für Seniorenernährung. Das Zentrum ist für viele einkommensschwache Personen eine Lebensader geworden, für die die bereitgestellten Mahlzeiten möglicherweise die einzige nahrhafte Nahrung sind, die sie erhalten. Dieses Gefühl findet in der Gemeinschaft Widerhall, wo die heißen Mahlzeiten mehr als nur Essen darstellen - sie sind eine Geste der Fürsorge und des Mitgefühls. "Wenn es Sie nicht gäbe, wüssten viele Leute nicht, was sie tun sollten", fügt er hinzu und unterstreicht die kritische Rolle, die das Zentrum spielt, um nicht nur den Körper, sondern auch den Geist zu nähren.

Neu gewonnenens Selbstvertrauen

Eine Geschichte der Selbstgenügsamkeit Maria. Eine alleinerziehende Mutter, die durch den Konflikt vertrieben wurde, fand im Zentrum mehr als nur einen Unterschlupf. Sie schrieb sich in die Lebenskompetenzkurse ein und wurde schnell zur Stammteilnehmerin in den Sprachkursen. "Diese Fähigkeiten haben mein Leben verändert", sagt Maria. Mit neu gewonnenem Selbstvertrauen navigierte sie auf dem lokalen Arbeitsmarkt und sicherte sich einen Job. Die Auswirkung der Arbeit des Zentrums auf Maria geht über die sofortige Hilfe hinaus. Maria fand neues Selbstvertrauen und geht einer helleren Zukunft mit ihrer Familie entgegen.

Kulturen verbinden

Andrei, einst ein Fremder in seinem eigenen Land, fand ein Zugehörigkeitsgefühl in den interkulturellen Aktivitäten des Zentrums. "Hier sind wir keine Binnenflüchtlinge oder Einheimische; wir sind einfach Nachbarn", reflektiert er. Die gemeinsame Verantwortung und das Verständnis, die im Zentrum gefördert werden, haben Barrieren aufgelöst und ein Gewebe aus vielfältigen, harmonischen Gemeinschaftsbeziehungen geknüpft. Andreis Geschichte ist ein Zeugnis für den Erfolg des Zentrums bei der Kultivierung sozialen Zusammenhalts und eines gemeinsamen Identitätsgefühls.

Situation in der Stadt Dunaiytsi (Oblast Khmelnytskyi)

Seit dem 24.02.2022 herrscht Krieg in der Ukraine. Immer mehr Binnenflüchtlinge suchen Sicherheit im Westen ihres Landes. 300.000 Ukrainerinnen und Ukrainer sind als Binnenvertriebene im Gebiet Khmelnytskyi (Diözese Kamianets-Podilskyi) registriert. Die meisten von ihnen sind Kinder und Jugendliche. Viele der geflüchteten Familien sind extrem arm. Die ukrainischen Behörden stehen vor der Herausforderung, öffentliche Dienstleistungen, Gesundheitsversorgung und Bildungsangebote für die Neuankömmlinge bereitzustellen.

In den aufnehmenden Gemeinden leben Teile der Bevölkerung ebenfalls unterhalb der Armutsgrenze. Sie konkurrieren mit den Flüchtlingen um Jobs im Niedriglohnsektor. Das birgt ein großes Konfliktpotential.

Die Schulen in der Westukraine schaffen es nicht, die vielen Flüchtlingskinder in den regulären Unterricht einzubeziehen. Aus Platzmangel bieten viele staatliche Schulen inzwischen vormittags Unterricht für die lokalen Kinder und am Nachmittag für die geflüchtete Kindern an. Die Anzahl der Unterrichtsstunden für die einzelnen Kinder sinkt. Aus Sicht der Eltern kann dieser Zustand keine Dauerlösung sein, da die Qualität der Ausbildung leidet.

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Begegnungszentrum für Flüchtlinge und Einheimische

Aktion erfolgreich abgeschlossen!

Gespendet: 14.169 €

Mehr

Begegnungszentrum in Dunaiytsi

In der Stadt Dunaivtsi wurde in den vergangenen Monaten mit Reparaturarbeiten zum Umbau des Pfarrgemeindezentrums begonnen. Das Mehrzweckzentrum wird gemeinsam von der lokalen Pfarrgemeinde und Nichtregierungsorganisationen betrieben. Ukrainische Flüchtlinge finden dort rechtliche Beratung und psychosoziale Unterstützung. Für Kinder und Jugendliche gibt es dort außerschulische Bildungsangebote. Binnenflüchtlingen und der ansässigen Bevölkerung wird in der aufnehmenden Gemeinde ein erweitertes, bedarfsgerechtes Angebot in den Räumlichkeiten des Gemeindezentrums gemacht.

Angebote im Begegnungszentrum

  • Kurse zur beruflichen Qualifizierung.
    Sie erleichtern den Flüchtlingen und der armen Bevölkerung die Arbeitssuche.

  • Englischkurse.
    Sie steigern die Chancen für Flüchtlinge und die Bevölkerung, in den Aufnahmegemeinden, einen Job zu finden.

  • Gemeinsame Sport- und Kulturveranstaltungen für Flüchtlinge und Einheimische
    Sie steigern die Chancen für die beiden Zielgruppen, in den Aufnahmegemeinden, einen Job zu finden.

  • Zusätzlicher Förderunterricht an den Gemeindezentrum
    Geflüchteten Kindern und Jugendlichen wird es leichter gemacht, den Bildungsstoff versäumter Schuljahre nachzuarbeiten.

  • Theater-, Tanz- und Sportveranstaltungen sowie gemeinsame Feste
    Diese Angebote bieten die Möglichkeit des gegenseitigen Kennenlernens. Die soziale Interaktion sowie der kulturelle und zwischenmenschliche Austausch zwischen Flüchtlingen und der Bevölkerung in den Aufnahmegemeinden werden sich auf diese Weise intensivieren.

  • Rechtliche und soziale Beratung
    Vorrangig Frauen werden durch rechtliche und soziale Beratung, Mediation in familiären Konflikten und berufsorientierter Grundausbildung gestärkt, um besser mit den zahlreichen Schwierigkeiten umgehen zu lernen, denen sie in ihren Familien und Gemeinschaften ausgesetzt sind. So besteht die Chance, dass sie unabhängiger und eigenständiger werden.

Ein Blick in die nahe Zukunft

Mehr als 3.400 Flüchtlinge verbessern bis Ende 2023 mit Englischkursen und Jobtrainings ihre Integrationschancen. Sie kommen im Rahmen gemeinsamer Freizeitaktivitäten mit der Bevölkerung in den Aufnahmegemeinden in näheren Kontakt.

Das gut ausgestattete Gemeindezentrum erhöht die Motivation der Kinder und sorgt dafür, dass sie sich in der schulischen Umgebung wohl fühlen. Insgesamt werden bis 2023 rund 500 Kinder von den besseren Unterrichtsbedingungen profitieren.

Kosten und Finanzierung

Die Innenarbeiten im Gemeindezentrum sind größtenteils fertig gestellt. Es braucht nun Unterstützung bei der Fertigstellung des Baus in Bezug auf die Außenanlagen und die Außenfassade.

Kostenaufstellung

  • 1. Wärmedämmung der Fassade

    10.000,00 EUR
  • 2. Ausstattung und Außenanlagen

    4.116,00 EUR
  • 3. Arbeiten an der Gestaltung des Kinderspielplatzes

    5.053,00 EUR
  • 4. Kauf von Ausrüstung für einen Kinderspielplatz

    10.000,00 EUR
  • Summe

    29.169,00 EUR

Finanzierungsplan

  • 1. Eigenleistung

    15.000,00 EUR

  • 2. go4peace Spenden

    14.169,00 EUR

  • Summe

    29.169,00 EUR

Update: 01.08.2023

von Dr. Michael Melnyk lesen wir:

"Mit großer Freude und Dankbarkeit wende ich mich heute an Euch, meine Freunde in Deutschland, denn wir stehen kurz vor dem Abschluss der Renovierung und Adaptierung des Gebäudes für unser Kinderdorf – und das ist alles dank Euer großzügigen Unterstützung möglich geworden.

Unsere Vision, ein Zentrum zu schaffen, das vormittags eine vierstündige Betreuung für Kinder zwischen 6 und 12 Jahren und nachmittags eine zweistündige Betreuung für Kinder zwischen 13 und 17 Jahren anbietet, ist nun Realität geworden. Die Zahl der Kinder, die das Zentrum besucht haben, schwankte zwischen 65 und 170 – und das ist nur der Anfang. Wir sind erfüllt von Stolz und Dankbarkeit, dass wir nicht nur Kindern und Jugendlichen aus Städten wie Cherson, Charkiw, Dnipro, Mykolajiw und anderen Regionen, die weiterhin unter Beschuss stehen, eine sichere Zuflucht bieten konnten, sondern auch einheimischen Kindern und Binnenflüchtlingen die Chance auf eine hoffnungsvollere Zukunft geben können.

Wir legen großen Wert auf die ganzheitliche Entwicklung der Kinder und Jugendlichen und ebenfalls setzen wir auf die Unterstützung der Eltern. Wir setzen uns dafür ein, das Leben dieser Kinder zum Besseren zu verändern. Die Auswirkungen sind bereits spürbar. Eure großzügige Spende hat dazu beigetragen, die negativen Folgen des Krieges für ukrainische Kinder zu mildern und ihnen die Möglichkeit zu geben, ihre Träume zu verwirklichen.

Ich möchte auch die finanzielle Transparenz sicherstellen und Euch mitteilen, dass wir die Gesamtkosten des Projekts, einschließlich aller Phasen der Renovierung, mit 210.247,50 € (7.861.288,55 UAH) beziffert haben. Eure Unterstützung hat einen entscheidenden Beitrag dazu geleistet, dass wir dieses Ziel erreicht haben.
Mit einer großen Dankbarkeit im Herzen grüße ich Euch alle!"

 Hier ein paar aktuelle Fotos:

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Update: 07.12.2022

von Dr. Michael Melnyk lesen wir:

"Die größte Herausforderung der letzten Wochen war die Bombardierung der ukrainischen Energieinfrastruktur durch russische Raketen. Das Gebiet der Diözese selbst steht unter ständigem Beschuss, da es sich im Zentrum der Ukraine befindet. Aus diesem Grund gab es oft keinen Strom, sodass Geschäfte und Banken nicht funktionierten. Die Arbeiter selbst konnten nicht zur Arbeit gehen. Manchmal dauerten die Alarme 3-4 Stunden, was zu einer Verzögerung bei der Ausführung der Arbeiten führte. Darüber hinaus dauert die Lieferung bestimmter Baumaterialien länger als gewöhnlich. Aber wir sind guter Hoffnung, dass wir das Kinderdorfprojekt zügig voranbringen und bald abschließen können."

Hier ein paar aktuelle Fotos:

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Gute Nachricht: Die Stadt Kamianets-Podilskyi unterstützt die Idee des Kinderdorfes mit einer Immobilie und laufenden Personalkosten. Damit ist die ursprüngliche Lösung, ein Kinderdorf mit Containern zu errichten, weiter entwickelt und die Aufnahmekapazitäten sind deutlich erhöht worden. Die jetzt benötigte Kosten belaufen sich auf 258.330 €. Davon sind bereits 45.000 € durch Eigenmittel und "Kirche in Not" abgedeckt. Die verbleibende Summe von 213.330 € ist dank Ihrer großzügigen Spendenbereitschaft erreicht worden. Herzlichen Dank!

Zukunft für Waisenkinder in der Ukraine

Die Situation in der Ukraine

Der Krieg in der Ukraine löste die schnellst wachsende Flüchtlingsbewegung seit dem Zweiten Weltkrieg aus. Millionen Menschen sind innerhalb des Landes auf der Flucht. Immer mehr zivile Opfer sind zu beklagen. Die Menschen inmitten des Krieges sind dringend auf Hilfe angewiesen. Die Geschäfte sind häufig geschlossen, der Zugang zu Wasser, Nahrung, medizinischer oder Stromversorgung ist an vielen Orten nicht gegeben.

Rund 300.000 Ukrainerinnen und Ukrainer sind als Binnenvertriebene im Gebiet Khmelnytskyi (Diözese Kamianets-Podilskyi) registriert. Die dortigen Gemeinden sind mit der Aufnahme, Versorgung und Integration der Zugezogenen überfordert. Die bestehende soziale Infrastruktur ist stark überlastet: In Kindergärten und Schulen fehlt es an Raumangebot für zusätzliche Kinder und Jugendliche. Auch Krankenhäuser und Seniorenheime verfügen nicht über ausreichende Kapazitäten, um alle Bedürftigen aufzunehmen. Die Kommunen haben nur sehr begrenzte eigene Mittel, um die Räumlichkeiten zu sanieren und auszubauen.

Die Leidtragenden sind nicht nur die Vertriebenen – auch die lokale Bevölkerung ist darauf angewiesen, die soziale Infrastruktur zu nutzen. Die bestehenden Möglichkeiten reichen nicht aus, um allen Kindern gerecht zu werden. Die   zunehmende Anzahl an verwaisten Kindern verschärft zusätzlich die Situation vor Ort.

Download Flyer

Download Broschüre

Benötigte Summe von go4peace für den Bau eines Kinderdorfes: 213.330 €

Spendenaktion abgeschlossen

Die Situation der Kinder

Der Krieg in der Ukraine bringt Millionen Kinder in Gefahr. Lebensmittel, Wasser und Medikamente werden immer knapper. Bei den Kämpfen werden immer wieder Wohnhäuser und Krankenhäuser beschossen. Viele Kinder wurden bereits verletzt oder getötet.

Mehr als die Hälfte aller ukrainischen Kinder sind auf der Flucht. Ihre Situation wird von Tag zu Tag dramatischer.

Der Krieg betrifft alle Kinder. Psychologen vor Ort stellen fest, dass viele Kinder plötzlich bettnässen oder angefangen haben zu stottern. Selbst ältere Kinder weigern sich, das Zimmer ohne ihre Pflegemutter zu verlassen und nachts allein zur Toilette zu gehen, weil sie befürchten, von den anderen getrennt zu werden. Viele Kinder versuchen, nachts so lange wie sie können, wach zu bleiben um sicher zu sein, dass ihre Bezugsperson auch wirklich da ist. Sie haben Angst, dass sie selbst oder diese Person ums Leben kommen könnten.

Unsere kurzfristige Antwort in der Diözese Kamianets-Podilskyi

Seit Kriegsbeginn haben wir 55 Waisenkinder und rund 100 Kinder mit ihren Müttern aus kriegszerstörten Städten in diözesanen Strukturen der griechisch-katholischen Kirche aufgenommen. In unserer Pfarrgemeinde in der Stadt Kamianets-Podilskyi haben wir zusammen mit den Ordenschwestern der Heiligen Familie einen "Child Friendly Space" eingerichtet.

In diesem "Child Friendly Space" werden derzeit täglich von Montag bis Freitag von 8 - 17 Uhr 60 Kinder im Alter von 3 bis 14 Jahren von den Schwestern betreut. Der Raum befindet sich im Untergeschoss der Kirche und die Kantine im Kloster der Schwestern.

Die Räumlichkeiten entsprechen weder den baulichen noch den hygienischen Anforderungen: die Kinder aller Altersgruppen spielen, schlafen und essen in einem einzigen Raum. Aus Wohlwollen gegenüber den Schwestern wurde der Betrieb dieser „Kindertagesstätte“ von den Behörden bislang toleriert, auch weil sich die Gebäude der staatlichen Kindergärten oftmals in einem äußerst beklagenswerten Zustand befinden.  So besteht Handungsbedarf.

Bedeutung des Projektes für das Stadtviertel in Kamianets-Podilskyi

Im Areal des Kinderdorfes werden neben dem „Child Friendly Space“ für die Kinder (Kindergarten, Wohnhaus für die Kinder und Cafeteria) eine Kirche und das Haus der Schwestern verortet sein.

Die Stadt Kamianets-Podilskyi kooperiert mit der Diözese und hat sich entschieden, die Löhne der Mitarbeitenden in diesem Projekt zu finanzieren. Das geplante Gesamtprojekt „Child Friendly Space“ wird eine funktionstüchtige soziale Infrastruktur sowohl für die Binnenvertriebenen als auch für die  aufnehmenden Gemeinden bieten. Die  prekäre Lage der Kinder und Familien im Stadtviertel wird sich dadurch deutlich verbessern.

Das Gebäude für die Kinder genügt den aktuellen Bauvorschriften. Im Keller kann ohne großen Aufwand ein - nach neuster Gesetzeslage geforderter - Luftschutzbunker eingerichtet werden.

Das gesamte Ambiente liegt in einem beliebten Stadtteil, in dem eine Cafeteria ein wichtiger Begegnungsort sein kann. Dort werden mehrere Arbeitsplätze für alleinerziehende Mütter geschaffen, die ihre Kinder im nahe gelegenen „Child Friendly Space“ unterbringen können.

Child Friendly Space

Die gesamte Raumnutzfläche des Gebäudes beträgt 339,1 m2, davon 127,4 m2 im Erdgeschoss und 211,7 m2 im Obergeschoss.

Im Erdgeschoss sind u.a. folgende Räume vorgesehen: ein großes Spielzimmer (mit jeweils räumlich abgetrenntem Schlafbereich), eine Cafeteria mit Speisesaal für die Kinder, Garderoben sowie Toilettenanlage und Sanitärräume.

Im Obergeschoss sind folgende Räume geplant: ein großes Spielzimmer (mit entsprechend abgetrenntem Schlafbereich), ein Gesprächsraum, eine Garderobe, eine kleine Teeküche,  ein Büro, ein Raum für die Betreuung von Kindern und Eltern, ein Pädagogenzimmer, Garderoben sowie Toiletten- und Sanitärräume.

Projektziele

Mit diesem Projekt wird die Anzahl der Kindergartenplätze von 50 auf 150 erhöht. Damit wird eine räumlich voneinander getrennte parallele Betreuung der verschiedenen Altersgruppen erreicht.

Außerdem wird bedürftigen Kindern in ihrer frühkindlichen Phase eine altersgerechte Entwicklung ermöglicht. Besondere Aufmerksamkeit gilt den Kindern, deren Eltern aus finanziellen Gründen nicht in der Lage sind, einen Kindergartenplatz im bestehenden staatlichen Erziehungssystem zu bezahlen. Das sind vorrangig Kinder aus kinderreichen armen Familien, Kinder aus sog. Problem-Familien, Kinder von Alleinerziehenden oder Halbwaisen (z.B. aus Familien, wo die Väter in den letzten Monaten als Soldaten in der Ostukraine gefallen sind.) All diesen Kindern wäre sonst der Zugang zu einer adäquaten Bildung und Erziehung aus materiellen Gründen verwehrt. Ebenso wendet sich der Kindergarten an sog. Sozialwaisen, deren Eltern als Arbeitsmigranten monatelang im Ausland leben, so dass die Kinder zwar materiell abgesichert sind, aber meist ohne Eltern bei Verwandten aufwachsen. Sie bleiben deshalb häufig sich selbst überlassen und drohen zu verwahrlosen. Wie in vielen Bereichen der Westukraine ist auch in Kamianets-Podislkyi der Anteil von Arbeitsmigranten sehr hoch.

150 Kinder erhalten in Zukunft eine fundierte vorschulische Bildung und christliche Wertevermittlung.

Vernachlässigten Kindern wird in dem Projekt durch schulunterstützende Maßnahmen  eine bessere Bildungschance gegeben.

Das Katholische Kinderdorf stellt im Bereich der Kindererziehung ein Angebot dar, welches sich in einem bislang ausschließlich vom Staat dominierten und meist autoritären Bildungs- und Erziehungswesen sowjetischer Prägung abhebt. Wurde in früheren Zeiten eine umfassende pädagogische Erziehung und Bildung und eine angemessene Gesundheitsvorsorge bereitgestellt, so gab es doch für die Kinder wenig Raum für individuelle Förderung und Kreativität. Das Team des Kinderdorfes hat es sich zur Aufgabe gemacht, mit zeitgemäßen pädagogischen Massnahmen hier Abhilfe zu schaffen.

Kostenaufstellung

Für den Aufbau des Kinderdorfes ist die Finanzierung folgender Einzelposten notwendig:

  • 1.

    50.000,00 €

    Thermo- und Hydroisolation: Fundamente, Schutzbunker, Regenwasserableitung

  • 2.

    77.000,00 €

    Umbau und Renovierung: Innenausbau und Außenarbeiten

  • 3.

    12.000,00  €

    Erneuerung Brandschutzvorrichtung: Blitzableiter und elektrische Erdung

  • 4.

    88.500,00  €

    Technische Anlagen: Heizung/ Lüftung, Sanitär- und Elektroanlagen

  • 5.

    30.830,00  €

    Innenausstattung mit Möbeln und technische Geräteausstattung

Finanzierungsplan

Folgende Institutionen und Vereine unterstützen finanziell bereits das Projekt:

  • 1.

    25.000,00 €

    Eigenmittel der griechisch-katholischen Kirche in der Ukraine

  • 2.

    20.000,00 €

    Kirche in Not (zugesagt)

  • 3.

    213.330,00 €

    go4peace Netzwerk

Für die Kinder in der Ukraine ist die aktuelle Lage besonders menschenunwürdig. Dank Ihrer großzügigen Spende sind wir jetzt in der Lage, ein Zeichen der Solidarität mit den Kindern und ihren Betreuer*innen in der Ukraine zu setzen und das Kinderdorf aufzubauen.
Sobald der fehlende Betrag für das Kinderdorf zusammen gekommen ist, werden wir uns dem nächsten Projekt widmen. Das wird die Herrichtung von Unterkünften für Binnenflüchtlinge in der Ukraine sein. Wir sind dankbar für weitere Unterstützung. So helfen Sie Menschen, die alles verloren haben, aber in ihrem Land bleiben wollen.

Vielen Dank!

Dr. Michael Melnyk (Leiter der Ukrainischen Sozialakademie)

Bernhard Nake (Pfarrei Heilig Kreuz Kamen)

Meinolf Wacker (go4peace Netzwerk)

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Begeistert waren die Schüler*innen der Fridtjof-Nansen-Realschule Kamen im Mai dieses Jahres bei ihrem Benefizlauf für die Ukraine unterwegs gewesen. Bis zu 25 Runden hatten sie an einem Samstag auf dem angrenzenden Sportplatz zurückgelegt. Eltern, Bekannte, Verwandte, Nachbarn und Freunde hatten dieses Engagement der Jugendlichen finanziell unterstützt. Stattliche 2.800,- € waren dabei zusammen gekommen. Jetzt freuten sich die Schülersprecher*innen im Rahmen einer Informations-Veranstaltung das Geld dem go4peace-Netzwerk, das in verschiedenen Projekten in der Ukraine engagiert ist, zu übergeben. Das Geld der Gesamtschule kommt Kinder und Jugendlichen der vielen Binnenflüchtlingsfamilien in der Ukraine zugute.