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Ich bin glücklich!

Ein Treffen leitender Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Bistums war angesagt. Es ging um die Digitalisierung der Welt. Ich war angefragt zu erzählen, wie wir mit Hilfe digitaler Technik die Wortes Jesu zu den Herzen vieler zu bringen versuchten. Für mich hatte das bedeutet, eine andere Veranstaltung, die ich gern bis zum Ende besucht hätte, früher zu verlassen. Ich hatte mich entschieden, es zu tun. Ich traf auf viele Mitarbeiter, die ich nicht kannte. An Stehtischen wurden nach einem Vortrag Praxisbeispiele in kurzen Zeitfenstern dargestellt. Würden sich Menschen für die Worte Jesu im Netz überhaupt interessieren, fragte ich mich? 70 Mitarbeitende waren im Raum.

Zum ersten Kurzmeeting an meinem Stehtisch kamen drei, zum zweiten zwei und zum dritten abermals zwei. Mit Freude und Feuer erzählte ich von der wandelnden Kraft der Worte Jesu. Bei jedem Meeting downloadete mindestens einer der Teilnehmer sofort die beiden Apps onword24 und onword. Wir kamen zum Ende der Veranstaltung. Die Leitende lud zu einem geistlichen Abschluss ein. Sie las das Motto des Tages aus der onword24 App. Es verdichtete die Erzählung über das Weinen Jesu angesichts der Stadt Jerusalem. „Ich will Deine Tränen trocknen!“ lautete das Motto. Dann las die Leiterin das Evangelium des Tages aus der App und wiederholte das Motto. Im Anschluss sagte sie: „Ich weiß von den go4peace-Camps, dass die Jugendlichen am Ende des Tages immer eingeladen sind, ihre Erfahrungen mit dem gelebten Wort, eben den Mottos, auszutauschen. So lade ich Sie heut Abend ebenfalls ein, sich in kleinen Gruppen über die Erfahrungen ihres Tages auszutauschen.“ Ich traute meinen Augen nicht. Nach anfänglichem Zögern erlebte ich die eben noch so stummen Menschen im lebendigen Austausch über die Erfahrungen ihres Tages.

Das Jahr mit Arbeit lag hinter uns und der Urlaub stand vor der Tür! Wir freuten uns riesig und wir meinten sogar, wir hätten ihn verdient. Dann kam der Anruf, dass die Schwiegermutter mit Lungenentzündung ins Krankenhaus musste. Eigentlich meinten wir, wir hätten keine Kraft mehr, das zu meistern. Aber wir gingen unserer Aufgabe nach, besuchten sie, machten Besorgungen, erledigten Schriftverkehr, gingen also all die Dinge an, die anstehen, wenn jemand aus Familie oder Freundeskreis im Krankenhaus liegt.

Aber immer wieder merkten wir auch, wir dürfen nicht nur geben, sondern werden auch unendlich geliebt. So ergaben sich viele wertvolle Gespräche zwischen der Kranken und uns. Außerdem gab ein Musiker ein großes Konzert in jener Stadt. Wir hatten uns um keine Karten kümmern können. Aber irgendwie dachten wir an dem Abend ganz spontan, ob wir noch in das Konzert hineinkommen könnten. Kurz nach Beginn des Konzertes standen wir mit dem Rest des aufgewärmten Essens für die Kranke im Foyer des Konzertsaals. ‚Haben sie noch Karten?‘ wagten wir zu fragen. Dann sagte der Ticketverkäufer: Ja, diese zwei Karten sind für sie! Ihnen einen erholsamen Abend.‘ Voller Freude und mit der Gewissheit im Herzen ‚Gott vergisst uns nicht‘ konnten wir diese Stunden genießen und unseren weiteren Aufgaben nachgehen.

Das Motto "Don't stop giving!" begleitet mich Tag für Tag. Ein Verwandter war schwer krank geworden. Bei uns zu Hause im Szekler Land konnten ihm die Ärzte nicht helfen. Deshalb kam er nach Cluc Napoca (Klausenburg), wo ich lebe. Er war schon nach zwei Wochen im Krankenhaus, doch niemand hatte ihm geholfen, weil er den Ärzten kein Geld gegeben hatte – leider ist das bei uns so! Er war sehr frustriert, denn er hatte den Eindruck, vergeblich gekommen zu sein. Ich selber war in diesen Tagen beruflich sehr beschäftigt, hatte nur wenig Zeit. Das Motto gab mir dennoch den Anstoß, ihn zu besuchen. Es wurde ein langes Gespräch. Fast vier Stunden haben wir geredet. Ihm tat es richtig gut, sich jemanden anvertrauen zu können. Auch wenn ich ihm fachlich nicht weiterhelfen konnte, war mein Dasein ein großes Geschenk für ihn. Die Topfblume, die ich ihm mitgebracht hatte, wird diese Augenblicke in seinem Herzen lebendig halten.

Die Schule hatte wieder begonnen und so galt es in unserer Klasse einen Kurssprecher zu wählen. Eine Mitschülerin hatte mich für dieses Amt vorgeschlagen. Anfangs war ich mir alles andere als sicher, ob ich tatsächlich zusagen sollte. Dann fiel mir ein Motto aus unserem go4peace-Camp ein: "Sei offen im Augenblick!“ Das hat mich total ermutigt und so habe ich zugesagt. Und dann spürte ich wieder diese tiefe Freude, die ich oft im Camp erlebt hatte.