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Ich bin glücklich!

Einem Patienten, bei dem ich seit 2 Jahren täglich - außer am Wochenende - bin, ging es überhaupt nicht gut. Ich begleitete ihn zum Arzt. Dieser wies ihn sofort ins Krankenhaus ein.. Er war sehr ängstlich. Er fragte mich, ob ich bei ihm bleiben könne? So habe ich ihn begleitet und bin während derUntersuchungen bei ihm geblieben. Danach habe ihn auf dem Zimmer "bettfertig " gemacht und bin dann erst nach Hause gefahren.

Als ich später nochmals in seine Wohnung musste, um ein paar Dinge zu richten, sprach mich eine Nachbarin an. Sie war sehr sauer, weil der Flur nicht gereinigt worden war. Ich versuchte ihr zu erklären, dass ich ihren Nachbarn am Freitag ins Krankenhaus gebracht habe und ich vorgehabt habe, die Reinigung  "nachzuholen". Die Frau aber ließ mich überhaupt nicht  zu Wort kommen und ließ ihrem Frust freien Lauf. In den Monaten danach blieb sie mir bei allen flüchtigen Begegnungen kurz angebunden!

Vor wenigen Tagen war ich auf dem Weg in den Keller und begegnete ihr. In diesem Augenblick schoß mir das Motto des Tages durch den Kopf : "Bekehr dich und mach ernst mit dem Leben des Wortes!", das ich eine halbe Stunde vorher auf mein Handi bekommen hatte. Es traf mich echt. und ich verweilte. Ich blieb dann stehen, und wünschte ihr einen freundlichen  'Guten Morgen!' . Dann hab ich sie gefragt, wie es ihr gehe? Eigentlich hatte ich damit gerechnet, dass sie allerhöchstens ein "Morgen" zurückbrummelt...Das Gegenteil ist passiert. Sie sagte, es ginge ihr gut und sie wolle sich eigentlich schon lange bei mir für ihr Benehmen letztens entschuldigen. Sie erkundigte sich, wie es ihrem Nachbarn ginge und ich habe ihr erzählt, wie es damals gewesen ist und dass es ihm seit der damals nötigen Operation viel besser ginge. Daraufhin sagte sie: "Wissen Sie, für mich ist es kein Problem, den Flur für meinen Nachbarn mit zu säubern. Ich finde es sehr beeindruckend, mit welcher Fürsorge und Geduld Sie ihn betreuen!"

“Kann ich vor unserem nächsten Gruppentreffen nochmals zu dir kommen?” las ich in einer sms. “Na klar!” Am nächsten Tag schon sassen wir bei einem Kaffee zusammen. “Weißt du, es fällt mir gar nicht so leicht zu sagen, aber ich leide an Depressionen! Und gleichzeitig bin ich Weltmeisterin im Verdrängen. Alle, die mich gut kennen und denen ich das gesagt habe, sind  aus allen Wolken gefallen. Aber ich spüre unter all meinem Aktiv-Sein und hinter all dem Stress, den ich mir oft selbst mache und hinter dem ich mich verberge und zerstreue, ist irgendetwas für mich nicht Fassbares. Und das macht mir unsicher und traurig. Oft lähmt es mich sogar!” Voller Hochachtung sass ich einem jungen Menschen gegenüber, der sein Leben mit Entschiedenheit in die Hand nahm. “Und ich kann das nicht anders, als diese Phase mit Gott zu leben!” Lange redeten wir zusammen und am Ende die frohe Botschaft: “Egal, was meine Seele hervorbringen wird, egal, mit welchen auch schweren Brocken ich vielleicht leben lernen muss, es stimmt wirklich, ich kann immer sagen: “Du, Herr, kennst mich!” In aller Unsicherheit und Angewiesenheit gibt mir das eine tiefe Zuversicht!

“Kann ich vor unserem nächsten Gruppentreffen nochmals zu dir kommen?” las ich in einer sms. “Na klar!” Am nächsten Tag schon sassen wir bei einem Kaffee zusammen. “Weißt du, es fällt mir gar nicht so leicht zu sagen, aber ich leide an Depressionen! Und gleichzeitig bin ich Weltmeisterin im Verdrängen. Alle, die mich gut kennen und denen ich das gesagt habe, sind  aus allen Wolken gefallen. Aber ich spüre unter all meinem Aktiv-Sein und hinter all dem Stress, den ich mir oft selbst mache und hinter dem ich mich verberge und zerstreue, ist irgendetwas für mich nicht Fassbares. Und das macht mir unsicher und traurig. Oft lähmt es mich sogar!” Voller Hochachtung sass ich einem jungen Menschen gegenüber, der sein Leben mit Entschiedenheit in die Hand nahm. “Und ich kann das nicht anders, als diese Phase mit Gott zu leben!” Lange redeten wir zusammen und am Ende die frohe Botschaft: “Egal, was meine Seele hervorbringen wird, egal, mit welchen auch schweren Brocken ich vielleicht leben lernen muss, es stimmt wirklich, ich kann immer sagen: “Du, Herr, kennst mich!” In aller Unsicherheit und Angewiesenheit gibt mir das eine tiefe Zuversicht!

Neulich traf ich mich sonntags mit meiner Freundin, einer Studentin, die sich zurzeit in einer Psychatrie helfen läßt,  in der Stadt. Wir sind durch die Straßen zu einem See gegangen,  einmal um den See gelaufen und haben ihrer alten Schule besucht. Sie erzählte mir von ihrem Aufenthalt in der Psychatrie. Strahlend berichtete sie, dass sie dort jetzt als einziges Mädchen mit den Jungs Fußball spielt, schwimmen geht und dass es dort ganz viele junge Leute gibt denen es viel schlechter geht als ihr. Mittlerweile hat sie sich mit einigen auch schon angefreundet. Wir standen dann an einer Pommesbude. Dort sprachen uns ein paar Hannover96fans an. Nachdem sie merkten, dass wir die totalen Fernsehfußballbanausen sind, haben sie uns erstmal ‘aufgeklärt’. Das war sehr amüsant, wir haben viel gelacht. Am Abend sind wir dann zusammen zum Hochschulgottesdienst und gemütlichem Beisammensein in die KHG gegangen. Ohne unser Motto aus dem Sarajevo-Begegnungscamp "Stinknormal- aber total", das ich mir vorgenommen hatte, hätte ich gewiss nicht einfach normal sein können! Ja, Herr, Du kennst mich! Mit diesem Gebet bin ich fast schmunzelnd -  aber glücklich abends eingeschlafen.