Ich bin glücklich!
„Verbundenheit mit Gott“, was sagt dir das?
Im Sommer war es zu einer sehr lebendigen Begegnung mit einer 85-jährigen Frau gekommen. Jetzt schrieb sie mir über einen Besuch bei ihrer Nichte. Deren jüngster Sohn hatte sich zur Firmung angemeldet. Seine Oma war sich nicht sicher, ob sie ihm mit dem Geschenk der Logbücher, die ich verfasst hatte, eine Freude machen würde. Der Jugendliche hatte sich geweigert, einen Text in der Feier der Firmung in der Kirche vorzulesen. Dann hatte er den Text seiner Oma gezeigt. Auch ihr missfiel dieser Text. So bat der Jugendliche seine Oma, den Text gemeinsam zu überarbeiten. Die beiden investierten viel Zeit und Liebe, bis am Ende ein guter Text herauskam, den der junge Mann dann auch in der Feier vortrug. Die alte Frau schrieb: „Bei der Arbeit mit dem Text konnte ich meinen Enkel gut kennen lernen, denn er hat sich mir sehr geöffnet. Ich spürte, dass die Logbücher genau seinen Horizont treffen würden. So habe ich sie ihm geschenkt. Es war so schön, als ‚alte Oma‘ meine Glaubenserfahrungen an meinen Enkel weitergeben zu dürfen!“
Auf dem Weg zu meiner Mutter wurde ich aufgrund einer Verkehrssituation durch viele kleine Dörfer geleitet, durch die ich lange nicht mehr gefahren war. Es war nachmittags gegen 16 Uhr. Am Straßenrand in einem der Dörfer stand ein kleines Mädchen mit einem großen Schulranzen und einer Mütze, die sie sich tief ins Gesicht gezogen hatte, denn es war kalt. Ich konnte so gerade ihre Augen erblicken. Sie kam als Fahrschülerin gerade von der Schule. Obwohl weit und breit außer mir kein Auto zu erblicken war, stoppte ich und winkte die Kleine freundlich über die Straße. Sie begann ebenfalls zu winken und strahlte mich an. Auch als ich weiterfuhr sah ich im Rückspiegel, dass sie mir immer noch weiterwinkte. Der Blick und die Freude dieses Kindes hatten mein Herz tief erreicht und berührt. Meine Gedanken und meine Freude verwandelte sich in ein Gebet für diese kleine Erdenbürgerin.
Sie hatte sich entschieden, sich firmen zu lassen und kam von weit her. Sie kannte kaum jemanden aus unserer Stadt und als eine Freundschaft zerbrach, war der Entschluss klar, aufzuschieben. Eine Botschaft mit diesem Inhalt hatte sie jedoch schnell wieder gelöscht, weil sie ein Drängen spürte, nochmals darüber nachzudenken. Am nächsten Morgen war klar: „Ich will mich firmen lassen und zwar jetzt!“ Wir telefonierten. Am Ende kam ihre Frage auf: „Was ziehen denn die Mädels bei so einer Feier in eurer Gegend an?“ Ich musste schmunzeln, war ich doch mit dieser Frage überfordert. So kam mir die Idee, diese Frage an vier Mädchen aus der Schar der Firmbewerberinnen weiterzuleiten und sie wissen zu lassen, dass sie mit ihrer Antwort einem gleichaltrigen Menschen in großer Entfernung weiterhelfen konnten. Nach fünf Minuten waren alle Antworten da und ich konnte sie weiterleiten. Die Antwort: „Sehr, sehr lieb! Danke für eure Hilfe!“