Zum Hauptinhalt springen

Ich bin glücklich!

Liebe Freunde des Wortes, 

seine Mutter starb an einem Schlangenbiss, als er 4 Jahre alt war. Sein Vater wurde von einem Nachbarstamm umgebracht, als er 18 Jahre alt war. Er musste fliehen, zunächst in ein Nachbarland, dann durch die Wüste nach Nordafrika. Viele seiner Freunde starben auf dieser Reise in unerbittlicher Hitze. Er kam für mehrere Monate in ein Gefängnis, weil er fremd war. Man verlangte Geld von ihm, was er nicht hatte. Ein Kollege kaufte ihn frei. Er wurde von randalierenden und rechtlosen boys aufgrund seiner Religion unter Druck gesetzt und malträtiert. Wieder musste er fliehen. Seit über zwei Jahren war er unterwegs, als er in ein kleines völlig überladenes Schlauchboot mit 145 Flüchtlingen stieg. Auf dem Meer fiel der Motor aus, die Flüchtlinge verloren die Orientierung. Er erzählte: „Es war schrecklich. Wir hatten auf dem Boot überhaupt keinen Platz. Alle weinten. Das Boot füllte sich mit Wasser in dieser Wüste des Meeres. Kein Schiff zu sehen. Es waren die schrecklichsten Stunden meines Lebens. Ich sah den Tod! Mit Tränen in den Augen habe ich gebetet. ‚Jesus, wenn ich jetzt sterben soll, dann bin ich bereit. Aber wenn du mir helfen kannst, bitte rette uns!‘“ – Am Horizont tauchte ein Schiff der italienischen Küstenwache auf. Die Besatzung hatte das Flüchtlingsboot entdeckt. „Sie haben uns nach Sizilien gebracht, wo ich am 20. September 2015 an Land gegangen und medizinisch behandelt worden bin. Jetzt bin ich hier bei Euch und darf wieder nicht bleiben!“ - „Herr verlass mich nicht, bleib nicht fern, mein Gott!“

Liebe Freunde des Wortes, es gibt Momente in unserem Leben, wo wir nichts mehr haben, was uns trägt und weiter hoffen lässt. Nichts geht mehr! Alles scheint aussichtlos. Es besteht die Gefahr, dass wir ganz in uns versinken, stumm werden, resignieren und aufgeben. Unser Blick, der lange in die Weite gegangen war und uns Orientierung ermöglicht hatte, wird kurzsichtig und geht verloren. Du siehst keinen Weg mehr für Dich!  

In solchen Augenblicken hilft das Psalmwort „Herr, verlass mich nicht, bleib nicht fern, mein Gott!“, nicht stumm zu werden, sondern unsere Not heraus zu schreien und zu weinen. In solchen Zeiten, die schnell über uns alle hereinbrechen können durch Krankheiten und Unfälle, durch menschliche Verluste und Schock-Erfahrungen, tut es gut, dieses Wort in unserem Erinnerungsschatz zu haben. Wiederholen wir es immer wieder: „Herr verlass mich nicht, bleib nicht fern, mein Gott!“  Oder kurz: Komm und hilf mir! – Come and help me!

für das OnWordTeam
Meinolf Wacker

Liebe Freunde des Wortes,

Du wirst wach. Dir fällt ein, dass Du nicht zu Hause bist. Es ist stockdunkel. Du siehst nichts. Du weißt auch nicht, wo der Lichtschalter zu finden ist. Vorsichtig stehst Du auf und tastest Dich mit Händen und Füßen durch den Raum. „Ach hätte ich doch Licht!“ kommt Dir immer wieder in den Sinn. Endlich findest Du die Tür. Du öffnest sie. Von draußen fällt Licht ins Zimmer. Gott sei Dank! In diesem Licht findest Du sofort Deinen Weg.

„Ich denke an Dich!“ Dieses Wort, das uns Menschen zusagen, ist wie ein Licht für uns. In dunklen Stunden leben wir aus solchen Worten. Wir wissen, wir sind nicht allein! Die gleiche Zusage hat uns Gott gemacht. Wer bist Du? hatte ihn Moses gefragt: Seine Antwort: „Ich bin der: Ich-bin-da!“ Ich bin da – für Dich, wenn Du vor Freude platzen könntest, wenn Du traurig bist, wenn Du Dich vor Angst verkriechen möchtest, wenn Dir alles aus den Händen gleitet, wenn Du Dich schämst, wenn Du leidest, wenn Du nicht mehr weiter weißt… Ich bin da – für Dich, weil ich dich liebe.

Ein junger Mann schellte an meiner Tür, total verzweifelt. Er hatte sein Kind verloren. Seine Frau kam, ebenfalls total verweint. Dunkelheit pur! Die Liebe ließ mich verstehen: Lass all Deine Arbeit liegen und sei ganz da für sie. Nach langem Bangen und Warten fanden wir mit Hilfe der Polizei das Kind wieder. Langsam löste sich die Spannung in den Herzen der jungen Eltern. „Danke, dass Du da warst!“ sagten sie zum Abschied.

Liebe "reunde des Wortes, jedes Wort Gottes schenkt uns Liebe und  ruft uns zur Liebe, denn Gott ist die Liebe. Jedes seiner Worte sagt uns: Ich bin da – für Dich, gerade dann, wenn’s dunkel ist! Machen wir neu die Entdeckung: Dein Wort – Licht für mich! Your words – light for me!

für das OnWordTeam
Meinolf Wacker

Liebe Freunde des Wortes,

ich beobachtete einen kleinen Jungen beim Spielen. Er spielte mit anderen Kindern zusammen Fußball, war oft aber nicht fair. Auf einmal begannen seine Spielkameraden ihn auszugrenzen und gaben ihm den Ball nicht mehr ab. Er wurde richtig wütend, begann zu weinen und zu schreien und lief schließlich vom Spielfeld weg. Seine Mutter saß am Rand auf einer Bank. Der Kleine setze sich wütend und schluchzend auf ihren Schoß. Seine Mutter nahm ihn in die Arme. Sie war einfach da für ihn und hielt ihn. Ganz langsam wurde er ruhig und fand seinen Frieden wieder.

Liebe Freunde des Wortes, nichts gibt uns größeren Halt, als die Gegenwart eines Menschen, der uns liebt und für uns da ist. Sind wir mit solchen Menschen zusammen, ordnen sich Fragen, Nöte und Sorgen in uns – im gemeinsamen Gespräch oder im Schweigen. Emotionen, die eben noch brodelten wie ein Wildbach, verlieren ihre zerstörerische Kraft. Unsere Seele findet in ihre Balance zurück. Sie wird wie ein stiller See, bei dem wir auf den Grund schauen können.

Diese Erfahrung machen Menschen seit langer Zeit in ihrer Beziehung mit Gott. Ein Betender schreibt vor 2500 Jahren: „Ich ließ meine Seele ruhig werden und still, wie ein kleines Kind bei der Mutter ist meine Seele still in mir.“ Such in diesem Monat immer neu solche Augenblicke der Stille, in denen Du einfach da bist – ganz da. Vielleicht morgens unter der Bettdecke, wenn der Tag noch vor Dir liegt – vielleicht an einem Lieblingsplatz in Deinem Zimmer – vielleicht in einer Kirche – vielleicht auch an einem Platz in der Natur. Wichtig ist nur, dass es ein Ort ist, wo Dich nichts ablenkt und Du ganz auf Deine Seele merken kannst. Wenn Du ihr Raum gibst vor Gott, ordnet sich vieles in dir. Du findest neu Deinen Frieden. Und kannst ihn weitergeben an viele. – Ich suche Stille!

für das OnWordTeam
Meinolf Wacker

Liebe Freunde des Wortes,

ein Sprichwort lehrt uns: „Dass die Vögel der Sorge und des Kummers über Deinem Haupt fliegen, kannst Du nicht ändern. Aber dass sie Nester in Deinem Haar bauen, das kannst Du verhindern.“ – Aber wie können wir lernen, so mit unseren Sorgen umzugehen, dass sie uns nicht die Luft zum Atmen nehmen?

Der Evangelist Lukas erzählt von zwei Freunden Jesu, die nach dessen Tod in ihren Sorgen fast untergehen. Sie gehen weg von Jerusalem, wo Jesus – ihre Hoffnung – gestorben ist. Auf dem Weg klagen sie einander ihr Leid. Dieses Jammern hilft ihnen wenig. Es zieht sie immer tiefer ins Dunkel. „Zufällig“ stößt jemand zu ihnen. Er stellt Fragen. „Was sind das für Dinge, über die ihr da auf eurem Weg miteinander redet?“ Sie reagieren genervt und fragen, ob er denn gar nichts vom Tagesgeschehen in Jerusalem mitbekommen habe. Der Fremde bleibt dran und fragt weiter: „Was denn?“ Sie beginnen zu erzählen – von ihren Hoffnungen und Träumen, von ihren Enttäuschungen und ihrer Verzweiflung. Es tut so gut, alles sagen zu können! Sie richten sich auf und können ihren Blick wieder heben. Auf einmal verstehen sie. Gott war ihnen in diesem „Fremden“ begegnet. Er war es selbst. Er hatte ihnen die Sorge genommen – durch „nervende Fragen“.

Liebe Freunde des Wortes, helfen wir einander, dass Sorgen niemals Nester in unseren Haaren bauen. Oft sind es kleine Fragen – vielleicht lustig formuliert, die die Sorgen aus unserem Herzen hervor locken können: „Oh, die Falten auf Deiner Stirn waren auch schon mal weniger zahlreich – oder?“ Helfen wir einander, die Sorgen zu erzählen, dann ist Jesus unter uns, folglich „werfen“ wir unsere Sorgen auf ihn. Er hat Sehnsucht nach Deinen Sorgen. Er will Dich glücklich sehen. Deshalb dürfen wir ihn bitten: Nimm meine Sorgen! - Take away my sorrows!

für das OnWordTeam
Meinolf Wacker