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Ich bin glücklich!

Liebe Freunde des Wortes,

ich kenne einen Mann – schon relativ betagt, der total überzeugend lebt. Ich weiß von ihm, dass er vor wenigen Tagen eine Gruppe syrischer Flüchtlinge zu sich zum Mittagessen eingeladen hat. Die Kinder der Flüchtlingsfamilien haben ihm selbstgemalte Bilder mitgebracht und aus ihrer Heimat erzählt. Mit den Eltern hat er über deren Leben als  Flüchtlinge gesprochen. Monate vorher hatte er sonntagsnachmittags ganz spontan eine große Einrichtung für Flüchtlinge in seiner Stadt besucht.

Dieser Mann – ein echter Zeuge des Evangeliums – hat zu Beginn dieses Monats einen älteren Bruder besucht, der zu seiner Familie gehört. Dieser Bruder lag in einem Krankenhaus. Der Besucher war eine ganze Weile bei ihm und hat ihm Mut und Hoffnung für die letzte Begegnung mit Jesus gemacht. Er hat den Schwerkranken seine ganze Liebe und Zärtlichkeit spüren lassen.

Die Liebe dieses Mannes gilt immer neu seinen Nächsten, vor allem den Kleinen, Armen und Gescheiterten. So ist er im August dieses Jahres eines Nachmittags ganz unerwartet in einer Wohn-Gemeinschaft ehemaliger prostituierter junger Frauen aufgetaucht. Sie kamen aus Rumänien, Nigeria, Albanien, Tunesien, Italien und der Ukraine. Er ist diesen Frauen mit ihren schweren Lebensgeschichten voller Barmherzigkeit begegnet.

Ich bin mir sicher, Ihr habt schon erraten, um wen es geht – um Papst Franziskus. ER zeigt uns auf beeindruckende Weise, wie wir mit unseren Nächsten leben und ihnen Nähe zeigen können. Und wie Jesus uns am Ende des Gleichnisses vom barmherzigen Samariter sagt: „Geh und handle genauso!“ gilt es eben auch für die Lebensimpulse, die uns Papst Franziskus gibt: „ Geh und handle genauso!“

Wie wäre es, wenn sich jeder von uns jede Woche neu mit Menschen trifft, die uns Gott zuspielt und die unsere Nähe brauchen? Schreibt euch auf, wer euch in diesem Moment einfällt! Geht diese Menschen besuchen! -  Bringen wir mit der Geste unseres Besuches die Zuneigung, Barmherzigkeit und Zärtlichkeit Gottes  zu diesen Menschen. So geben wir dem Frieden neu eine Zukunft: Setz Friedenszeichen! – Set exampels of peace!

Für das OnWordTeam
Meinolf Wacker

Liebe Freunde des Wortes,

es klingt noch immer in meinen Ohren, was uns Papst Franziskus im Juni 2015 in Sarajevo mit auf den Weg gegeben hat: „Frieden ist der Traum Gottes, Gottes Plan für die Menschheit, für die Geschichte und mit der ganzen Schöpfung. (…) Jesus sagt: ‚Selig, die Frieden stiften‘; das heißt, die ihn herstellen. Frieden herzustellen ist eine ‚handwerkliche‘ Tätigkeit, die Leidenschaft, Geduld, Erfahrung und Ausdauer erfordert.“

Diese Leidenschaft für den Frieden und die EINE Menschheitsfamilie kenn- zeichnet Papst Franziskus. Er sucht engagierte Mit-Täter und Mit-Täterinnen. So sagte er beim Weltjugendtag in Krakau: „Meine Freunde, Jesus ist der Herr des Risikos. Jesus ist nicht der Herr des Komforts, der Sicherheit und der Bequemlichkeit. Um Jesus zu folgen, muss man eine gewisse Dosis an Mut besitzen, muss man sich entscheiden, das Sofa gegen ein Paar Schuhe auszutauschen, die dir helfen, Wege zu gehen, die du dir nie erträumt hast. (…) Auf Wegen gehen und dem ‚Irrsinn‘ unseres Gottes folgen, der uns lehrt, ihm zu begegnen im Hungrigen, im Durstigen, im Nackten, im Kranken; im Freund, mit dem es schlecht ausgegangen ist, im Gefangenen, im Flüchtling und im Migranten, im einsamen Nachbarn. Die Liebe Gottes fordert uns auf, in alle Bereiche, in denen ihr euch befindet, die Frohe Botschaft zu tragen und das eigene Leben zu einem Geschenk an Gott und an die anderen zu machen. Und das bedeutet, mutig zu sein, das bedeutet, frei zu sein!“

Liebe Freunde des Wortes, erbitten wir uns täglich neu diese Leidenschaft für den Frieden von Gott. Bitten wir Jesus – auf dem Sofa! - um ein Herz, das für den Frieden brennt! Springen wir dann - vom Sofa – auf, hinein in die Schuhe, die uns zu den Nächsten tragen, in denen Jesus nach unserer Liebe fragt. Bringen wir ihnen unser Lächeln und unsere konkrete Liebe – jetzt in der Zeit vor Weihnachten und dann im neuen Jahr. Du Freund des Wortes, Du Freundin des Wortes: Sei Feuer und Flamme für den Frieden! – Be on fire for peace!

Für das OnWordTeam
Meinolf Wacker

pdf7 stations of the way of the cross in Europe

„Gib mir zu trinken!“ bittet Jesus die Samariterin am Jakobsbrunnen (Joh 4)„Mich dürstet!“ schreit er am Kreuz (Joh 19). Jesus ist als Dürstender auf diese Erde gekommen und auf ihr unterwegs gewesen. Ihn dürstet nach (unserer) Liebe und nach unserer Geschwisterlichkeit.

So haben sich Jugendliche aus den Friedensnetzwerk go4peace entschieden, in diesem Jahr durch die ganze Fastenzeit hindurch einen „europäischen Kreuzweg“ zu gehen. Jeden Samstagabend in der Fastenzeit treffen sie sich zu sieben Kreuzwegstationen für eine halbe Stunde zu einem Internet-meeting, um diese Zeit gemeinsam mit Jesus zu leben. (Ausnahme Karsamstag, da findet das Treffen schon am Abend des Karfreitags statt.) Die erste Station, die „Geißelung Jesu“ (1), wird von der Gruppe aus Bosnien und Herzegowina vorbereitet und durchgeführt, die zweite Station, die „Dornenkrönung“ (2) von einer Gruppe aus Deutschland. Die „Verurteilung Jesu“ (3) liegt als Thema in der Verantwortung der Slowenen und das Thema „Veronika“ (4) beschäftigt die Albaner. In der fünften Woche bedenken die polnischen Jugendlichen mit uns allen die Person „Simon von Zyrene“ (5) und eine Studentin aus dem Vereinten Königreich bereitet „die Kreuztragung“ (6) vor. Die „Kreuzigung“ (7), die uns am Karfreitag in der Karwoche beschäftigen wird, wird von der ukrainischen Gruppe vorbereitet und am Samstag der Osterwoche (23.04.2022) teilen alle miteinander ihre persönlichen Ostererfahrungen. Neben biblischen Texten und Gebeten wird es um aktuelle Leidsituationen im jeweiligen Land gehen. So freuen wir uns, mit all unseren Erfahrungen Jesus gemeinsam nachfolgen zu können.

 

Download (Plakat)

2022 kreuzweg plakat

go4peace - European Way of the Cross during Lent 2022

"Give me to drink!" Jesus asks the Samaritan woman at Jacob's well (Jn 4) "I am thirsty!" he cries on the cross (Jn 19). Jesus came to this earth as a thirsty man and walked on it. He thirsts for (our) love and for our brotherhood.

Thus, young people from the peace network go4peace have decided to walk a "European Way of the Cross" throughout Lent this year. Every Saturday evening during Lent, they will meet at seven Stations of the Cross for half an hour in an internet meeting to live this time together with Jesus. (The exception is Holy Saturday, when the meeting takes place on the evening of Good Friday). The first station, the " Flagellation of Jesus" (1), is prepared and carried out by the group from Bosnia and Herzegovina, the second station, the "Crowning with Thorns" (2) by a group from Germany. The "Sentencing of Jesus" (3) is the responsibility of the Slovenians and the topic "Veronica" (4) is the concern of the Albanians. In the fifth week, the Polish young people reflect with all of us on the person of "Simon of Cyrene" (5) and a student from the United Kingdom prepares "the carrying of the cross" (6). The "Crucifixion" (7), which will occupy us on Good Friday in Holy Week, will be prepared by the Ukrainian group and on Saturday of Easter Week (23.04.2022) everyone will share with each other their personal Easter experiences. In addition to biblical texts and prayers, the focus will be on current situations of suffering in the respective countries. So we are looking forward to following Jesus together with all our experiences.

2022 kreuzweg plakat english klein

 

Liebe Freunde von go4peace,

jeden Weg musste er zu Fuß gehen. An Autos war vor 2000 Jahren noch nicht zu denken. Viel Zeit würde er nicht auf der Erde verbringen können, Jesus von Nazareth. So überlegte er sich, wie er die vielen Menschen, die ihm am Herzen lagen, erreichen konnte. Für ihn war’s unmöglich, selber in alle Dörfer zu gehen. So entsprang seiner göttlichen Phantasie eine Idee.

Er, der aus der göttlichen Liebe kam, würde überall dort gegenwärtig sein, wo Menschen einander in dieser Liebe begegneten. So gab er seinen Freunden das Versprechen, bei ihnen zu sein, wenn sie in seinem Namen, der Liebe ist, zusammen kämen.“ (Mt 18,20) Es braucht wenigstens zwei Menschen, damit zwischen ihnen dieser Raum für Jesus entstehen kann. Diese Erfahrung machten die Jünger nach der Auferstehung Jesu. Und im Licht dieser Erfahrung verstanden sie, warum Jesus sie immer zu zweit in die vielen Dörfer geschickt hatte. Auch wenn er mit den Augen nicht zu sehen war, war er doch als Person da.

Hast Du Lust, diese Erfahrung, die eine tiefe Freude mit sich bringt, zu machen? Dann such Dir ein oder zwei Leute, die den gleichen Wunsch im Herzen haben. Versucht total offen und ehrlich füreinander da zu sein und helft einander in den Dingen, die das Leben von Euch fordert. Trefft Euch immer wieder und hört einander gut zu. Dann wird Jesus bei Euch sein und das Licht und die Freude schenken, die ihr in Euren Lebenssituationen braucht. Ist Dir schon jemand eingefallen, mit dem Du diesen Weg gehen möchtest?

Und hier die Erfahrung von Tomáš. „Nach Weihnachten war ich zu Freunden gefahren, um ein paar Tage mit ihnen zu sein. Wir hatten viel Zeit füreinander. Wir machten lange Spaziergänge, planten gemeinsam das go4peace-Jahr und saßen immer wieder am Kamin. Meine Seele war voller Freude. Eine Leichtigkeit und tiefer Friede erfüllten mich. Als ich wieder im Bus nach Tschechien saß, wurde mir klar, dass Jesus die ganze Zeit bei uns war. Ihm wollte ich folgen. Ich entschloss mich, diese lebendigen Beziehungen zu den Freunden weiter zu leben. So hören wir uns immer wieder am Telefon und leben -  auf Entfernung - mit Jesus unter uns. Seither gilt für mich: „Miteinander – wie sonst?! – Together, what could be better?!

für das go4peaceTeam
Meinolf Wacker