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Ich bin glücklich!

Während der Coronazeit hatte ich täglich kleine Videoimpulse zum Tagesevangelium ins Netz gestellt. Darüber hatte ich eine ältere Frau kennen gelernt, die mir immer wieder Briefgrüße voller Lebenserfahrungen schickte. Ein echtes Geschenk! Nun war sie 90 Jahre alt geworden. Zwei Freundinnen hatten ihr eine Live-Begegnung geschenkt. Ich hatte eine Kaffeetafel hergerichtet und eine PowerPoint Präsentation über das Projekt navi4life vorbereiten. Nach einer Stunde Austausch bei Kaffee und Kuchen, setzten wir uns vor das Tiny House und schauten dort auf einem großen integrierten Fernsehbildschirm die Präsentation an. Wir fanden in einen sehr lebendigen anregenden Austausch. Als wir uns nach zweieinhalb Stunden verabschiedeten, schaute mich die ältere Dame mit leuchtenden Augen an und sagte: „Nun lässt du, Herr, deinen Knecht in Frieden scheiden, denn meine Augen haben das Heil gesehen!“ Tief bewegt gingen wir auseinander.

Bei einem Messdienertag hatten wir uns mit einer lebendigen go4peace-Gruppe mit einem Friedensworkshop beteiligt. Wir boten den Kids, Teenies und Jugendlichen an, über Frieden ins Gespräch zu kommen und kleine Friedensmahner mit der Aufschrift „Frieden auf Erden!“ in jeweils vier Sprachen zu gestalten. Ein kleiner Junge kam, setzte sich an unseren Tisch und begann, seine Friedensstehle zu fertigen. Nachdem er „Frieden auf Erden!“ in deutscher und englischer Sprache aufgeklebt hatte, überlegte er, welche weiteren der angebotenen Sprachen er noch wählen wollte. Er fragte mich nach den verschiedenen Sprachen. Als wir über „Albanisch“ ins Gespräch kamen sagte er: „Das Land kenne ich gar nicht, wo ist das denn?“ Ich erzählte ihm von Albanien, von der Schönheit des Landes und der großen Armut und Chancenlosigkeit, die viele Albaner bewegt hatte, ihr Land zu verlassen. Aufmerksam hörte er zu. „Toll, dass du mir all das erzählt hast. Die Sprache nehme ich auf jeden Fall!“

Schon früh war ich zu einem Pfingsttreffen aufgebrochen. Ich war eingeladen, bunte Erfahrungen zum Thema „Nähe“ zu teilen. Dazu hatte ich eine PowerPoint Präsentation vorbereitet. Die geteilten 90 Minuten gelangen sehr gut und wir kamen in einen sehr lebendigen Austausch. Auch in der nachmittäglichen Begegnung mit einer größeren Gruppe Jugendlicher war viel Esprit zu spüren. Echtes Leben wurde geteilt und das Thema „Heiliger Geist“ war auf einmal weniger Thema als viel mehr Realität. Zwei Tage später durfte ich in der Botschaft einer Jugendlichen lesen. „Vielen Dank für deine Beiträge am Samstag. Ich finde es wirklich toll, dir zuzuhören. Du bist so begeistert bei der Sache, dass ich gar nicht wollte, dass du aufhörst. Du inspirierst mich total und dafür noch einmal danke!“ Gerührt und voller Dankbarkeit gab ich diesen Dank an Gott zurück.

Am Vorabend von Pfingsten durfte ich mit 40 jungen Leuten zusammen sein. Thema war die Erfahrbarkeit des Heiligen Geistes. Wir schauten auf einen Baum, der sich im Wind bewegte.  Sofort war allen klar: So wie wir die sich vom Wind bewegenden Blätter sehen, ohne den Wind – als Beweger – zu sehen, ist es auch mit dem Heiligen Geist. Die Wirkungen können wir wahr nehmen, aber den „Auslöser der Wirkungen“, den Heiligen Geist, nicht. Dann zeigte ich den Jugendlichen zwei YouTube-Shorts in denen Jugendliche eine Erfahrung erzählen, die jeweils eine Gabe des Geistes deutlich werden lässt. Gebannt hörten alle zu. Am Ende unseres Zusammenseins bat ich die Jugendlichen: „Wer von euch den Eindruck hat, dass Gott – in der Kraft seines Geistes – in seinem Leben am Werk ist, soll einfach die Hand erheben. Wer ganz davon überzeugt ist, kann sie ganz hoch heben, wer ein wenig  daran glaubt, kann die Hand in der Mitte halten und wer nicht glaubt, kann sie einfach unten lassen.“ Ein Mädchen zögerte ein wenig und hielt die Hand dann ein wenig erhoben. Später hörte ich von ihrer Mutter: „Eben ist meine Tochter zu mir gekommen und hat mir ganz begeistert erzählt: Mama, bisher hatte ich immer den Eindruck, nicht zu glauben. Aber heute habe ich etwas Tolles gehört und dabei verstanden, dass der Heilig Geist auch in meinem Leben wirkt. Da habe ich meine Hand nicht mehr unten lassen können, sondern sie ein wenig erhoben.“