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Ich bin glücklich!

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Nach langer Zeit hatte ich ihn bei einem Einkehrtag wieder getroffen. Ich hatte einige sehr persönliche Erfahrungen geteilt. Das hatte ihn sehr angesprochen. Am Ende des Tages kam er zu mir und sagte: „Ich möchte gern noch eine Erfahrung mit dir teilen, die schon lange zurückliegt, aber immer noch anhält. Vor über 30 Jahren rief mich jemand an, den ich nicht kannte. ‚Bitte, bitte, bitte legen Sie nicht auf!‘ hörte ich. ‚Ich habe über drei Wochen mit niemandem gesprochen und ich muss jetzt einfach erzählen!‘ Dann erzählte mir der Fremde über eine Stunde lang viel Leid aus seiner Geschichte. Am Ende sagte er mir: ‚Oh, von Herzen DANKE, dass Sie mir zugehört haben. Das hat mir so gut getan!‘ Dann haben wir uns verabschiedet. Ich weiß bis heute nicht, wer es war und wo er wohnte. Er hat einfach eine Telefonnummer aus dem Telefonbuch gewählt. Diese notvolle und hoffnungsstiftende Begegnung ist mir tief geblieben. Bis heute habe ich für diesen Unbekannten gebetet und tue es auch weiter!‘“

Fast 100 junge Leute hatten sich an der Aktion „24 Stunden verbunden – Brückenschläge für den Frieden“ beteiligt. Viele Brückenschläge waren gelungen. Ein junger Priester aus Frankreich schrieb mir: „Was für eine schöne Erfahrung! Ich hatte eine Stunde Anbetung in der Kirche gehalten und mich dann mit meinem ukrainischen Gebetspartner in Verbindung gesetzt! Er kennt dich auch und hat mir erzählt, dass du eines Tages in die Ukraine reisen möchtest. Während unseres Gesprächs wurde die Alarmsirene wegen eines Luftangriffs ausgelöst. Das war richtig gruselig. Ich bekam mit, was Krieg für die jungen Leute in der Ukraine bedeutet. go4peace macht’s möglich, wirklich eine tolle Initiative. Bravo für euer Engagement.

Vor 20 Jahren war ich ihr als junge Studentin begegnet. Sie war zum Weltjugendtag nach Deutschland gekommen. Sie war 18 Jahre alt und hatte sich allein aus Brasilien nach Deutschland gewagt. Da sie ihre Schwester erst später treffen konnte, war sie einige Tage in dem Jugendzentrum gewesen, das ich zu jener Zeit leitete. Zur Vorbereitung auf den WJT in Köln hatten wir eine große Menschenkette um die Stadt Paderborn gestellt. Ich sehe heute noch ihre leuchtenden Augen, als wir dieses Zeichen des Friedens setzten. – In der Nacht von Gründonnerstag auf Karfreitag dieses Jahres hatte sie sich in die Aktion „24 Stunden verbunden“ eingeklinkt und eine halbe Stunde mit einem Partner in der Ukraine für den Frieden gebetet. Dann schrie sie eine Mail: „Es ist so schön, von Dir zu hören! Die 24 Stunden-Aktion war eine sehr schöne Idee für Karfreitag. Ich war sehr berührt, dass ich daran aus Brasilien teilnehmen und mit ukrainischen Jugendlichen beten konnte. Das erinnerte mich an die prägenden Aktivitäten, die ihr vor dem Weltjugendtag 2005 in Paderborn organisiert hattet. Haben wir nicht eine riesige Menschenkette um die Stadt Paderborn gestellt und so die ganze Stadt umarmt?“ Liebe bleibt und wirkt.