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Ich bin glücklich!

Nach der Messe kam mir heut die Idee, mich mit ein paar Leuten zu treffen, die mir ganz besonders wichtig sind und mich einfach zu freuen, dass es sie gibt! Als ich dann mit ihnen zusammen war, kehrte eine solche tiefe Freude in mich ein und ich spürte: Gott ist mit uns. Ich kann IHN überall und zu jeder Zeit finden – IHN unter uns!

Unser go4peace-Camp würde dieses Jahr nicht so groß sein können, wie in den vergangenen Jahren. Wir saßen am Feuer und dachten über ein neues Format nach. Eine neue Etappe schien uns anzubrechen. Fragen nach einem gelingenden Leben hatten uns viele junge Leute gestellt. Wir verstanden im Zusammenspiel: Es braucht Zeiträume der Vertiefung.
Die Idee wurde geboren, aus jedem der beteiligten europäischen Länder zwei Leute einzuladen, um mit ihnen in die Tiefe zu gehen. Diese Erfahrung würden die beiden Protagonisten dann in ihre Länder zurückbringen. Und in den Ländern – auch das wurde deutlich – sollte es parallele Sommer-Weekends geben, um Zeichen für den Frieden „à la go4peace“ in den verschiedenen Ländern zu setzen. Vernetzt sein würden wir über die Morgen-Impulse, über das mittägliche Time-out und den abendlichen Austausch, der via lifestream übertragen werden sollte.
Aber wie würde diese Idee bei den Jugendlichen ankommen, die sich schon auf ein großes neues Camp wie in den vergangenen Jahren gefreut hatten? – Mit dieser Frage im Herzen erreichte mich eine Mail aus Slowenien. Mihalea, jung verheiratet, schrieb mir: „In den vergangenen Tagen war auf einmal eine Idee in meinem Herzen, die mich nicht wieder losgelassen hat. Ich hatte den Impuls, ein kleines go4peace-Camp mit meinem Mann hier in Slowenien zu organisieren. Und dann kam Deine Mail. Sofort war mir klar: In all dem spricht Gott zu uns!“

Ich hatte es pünktlich geschafft, zu einem Termin, der mir bedeutsam war, in der Gesamtschule zu sein. Vor der Eingangstür stand eine fremdländisch erscheinende Frau mit einem kleinen verängstigten Kind im Kinderwagen. Ob ich ihr helfen könne, fragte ich sie. Im gebrochenen Deutsch ließ sie mich verstehen, dass sie den Raum suche, in dem ein Sprachkurs stattfinden würde. Meine Zeit war begrenzt. Ich wollte pünktlich bei meinem Gesprächstermin sein. Mir kam das Motto "Zögere nicht! - Öffne dein Herz!" Konkrete Liebe war gefragt. Ich machte mich mit der Frau und dem Kind auf die Suche in dem riesigen Gebäude. Wir fragten ungezählte Schüler und Lehrer nach dem Raum. Alles blieb vage. Der vermeintlich richtige Raum war leer. Niemand war da. Am Ende ging ich mit der Suchenden zum Chef der Schule. Auch er zögerte nicht, sofort mit uns auf Suche zu gehen. Erneut standen wir vor dem richtigen Raum, in dem aber heut kein Kursangebot statt fand. Wir konnten nicht weiter helfen. Ich verabschiedete mich von der Asylsuchenden. "Danke, dass Ihr mir so geholfen habt!" hörte ich. Sie hatte ehrliche Hilfe erfahren und gespürt. Mein anschließender Gesprächstermin entwickelte sich als Raum voller Kreativität und Dynamik. Auch ER zögerte nicht!
 

Heute Morgen in der Frühe kam mein Vater von seiner Arbeitsschicht nach Hause. Er hat mir Süßigkeiten mitgebracht, worüber ich mich sehr gefreut habe. Ich hab dann diese Süßigkeiten mit in die Schule genommen – aber ich hab sie nicht gegessen, weil ich an meine ältere Schwester denken musste, die eine schwere Zeit hinter sich hat und die zum Wochenende nach Hause kommen würde.. Als sie ankam und ich ihr die Bonbons gegeben habe, war sie ganz glücklich. Ihre Freude hat meine Freude noch größer gemacht.