Ein Mitarbeiter der Stadtverwaltung hatte mich wegen einer nigerianischen Flüchtlingsfrau angerufen hatte, die schon kurz vor ihrem Entbindungstermin stand. Mittlerweile ist er geboren - 4 Kilo - ein prächtiger Junge! Alles war gut. Mit vielen Telefonaten hatte ich es geschafft, den älteren Sohn der Afrikanerin rechtzeitig in die Betreuung des Jugendamtes zu bringen. Nach der Geburt und einem Tag Erholung war es aber umso schwieriger, die junge Mutter mit ihrem Neugeborenen nach „Hause“ - ins Flüchtlingsheim - zu bekommen. Taxischeine gibt es nicht, Bus mit Säugling und Tasche aber ohne Kinderwagen oä geht nicht. Niemand fühlte sich zuständig! So habe ich in einem weitern Telefonat mit dem Jugendamt gesagt, dass ich die Frau mit dem Kind nach Hause bringen würde, wenn Mitarbeiter der Behörde wirklich den „großen“ 6 jährigen Sohn ins Wohnheim nach Kamen bringen. Schweigen war die Antwort. „Wie ? Sie holen die Frau ab?“ - „Was würden Sie sich wünschen, wenn Sie gerade in einem fremden Land ein Kind geboren hätten und zum wiederholten Male die Unterkunft wechseln mussten und ihr anderes Kind in unbekannte Obhut geben müssten?“ war meine Gegenfrage. „Dass mir jemand hilft!“ war die Antwort. „Sehen Sie, und das tue ich. Und das wollen Sie doch auch, oder?“ Die Angerufene von der Stadtverwaltung hat es organisiert, dass am gleichen Nachmittag der ältere Sohn wieder in die Flüchtlingsunterkunft gebracht wurde!!! - An diesem Tag hätte ich vor Glück platzen können!”
Ich war mit einer Gruppe Studenten zu einem Sommer-Camp in Madagaskar. Und ich muss sagen: Ich hab mich dem Himmel noch nie so nah gefühlt. Ich liebe Gott so sehr ich kann, aber ich hab mich in den Tagen in Afrika als diejenige gefühlt, die immer beschenkt worden ist und die Afrikaner waren die, die uns ständig beschenkt haben. Ohne viel zu arbeiten, hab’ ich immer ganz viel bekommen. Für mich völlig unerwartet! Ich hab gelernt, dieses Geschenk so anzunehmen. Die Menschen auf diesem Kontinent - arm und reinen Herzens haben uns alle als Königinnen und Könige angeschaut und ich weiß gar nicht, wie wir das verdient haben! Das war ein ganz eigenartiges Gefühl: Du bekommst etwas, wofür Du Dich gar nicht würdig fühlst. Wir sind ja wirklich nicht mehr wert als sie, wir sind alles gleiche Menschen, Kinder einer großen Familie... Ich hab wirklich eine Menge gelernt und die schönste Erfahrung war, zu entdecken, wie die Welt ohne Uhr und High-Tech-Instrumente arbeitet... Ganz einfach. Auf viele Arten: glücklicher! Wie klein wir doch sind, ersetzbar als Nummern, aber wertvoll als Menschen. Ja, ich möchte mein Leben liebend leben, weil soooo viel Liebe in mich investiert ist.
Ich arbeite als Lehrerin an einer Grundschule. Vor wenigen Tagen kamen bei uns einige neue Flüchtlingskinder an. Vorbereitend hatten ich schon einige Male in verschiedenen Klassen darüber gesprochen, die neu angekommenen Jungen aus dem Irak mitspielen zu lassen Ich hatte mit den Kindern geübt, wie sie die Neuen durch Gesten einladen konnten. Aber in der Pause spielten die Flüchtlingskinder erneut alleine an den Spielgeräten. Ich versuchte ihnen verständlich zu machen, sie könnten doch mit den anderen Jungen Fußball spielen. Sie schauten auch immer wieder zu den Fußballspielern hinüber, trauten sich aber nicht, dorthin zu gehen. Da dachte ich, dann versuchen wir es umgekehrt! Ich lud die Kinder meiner Klasse ein, ihrerseits auf die Neuen zuzugehen. Sie waren sofort mit der Idee einverstanden, ihr geliebtes Fußballfeld zu verlassen und den noch fremden Jungen den Ball zu zuspielen. Es klappte! Aras, einer der jungen Irakis, kickte sofort zurück. Gemeinsam liefen die Jungen auf das Fußballfeld und begannen miteinander zu spielen. Nach einigen Augenblicken winkte mir Aras zaghaft. Ich verstand: Das war sein Danke!
Wir haben in der letzten Zeit einige Familien begleitet, die als Flüchtlinge in unser Land gekommen sind. Höhepunkt unserer Begegnungen war ein gemeinsames Kochen, in dem uns die Familien aus Syrien und Aserbaidschan ihre Kochkünste vorgeführt haben. Es war soooo lecker! Mittlerweile sind die Familien aus einer Sammelunterkunft in eigene Wohnungen gezogen. Die Kinder sind größten Teils im Kindergarten und in der Schule untergebracht. Die Erwachsenen nehmen an Deutsch- und Alphabetisierungskursen teil. Wir stehen weiterhin mit ihnen in gutem Kontakt. Am letzten Wochenende sind wir von zwei Familien zum Essen eingeladen worden. Am Samstag gab es syrisches und am Sonntag aserbaidschanisches Essen. Wir sahen den Menschen an, wie gut es ihnen tat, etwas zurück zu geben. Als wir uns verabschiedeten, sagte uns Jakob, einer der Flüchtlinge: “Mein Haus ist für immer auch Euer Haus. Meine Tür steht immer offenen für Euch!”
Meine Eltern haben vor einiger Zeit ein Ehepaar kennen gelernt, das einen schweren Schicksalsschlag erlitten hat. Der Mann hatte einen sehr schweren Schlaganfall und war danach lange Zeit im Krankenhaus an viele lebenserhaltende Geräte angeschlossen. Die Ärzte haben der Frau gesagt, dass sich der Zustand wahrscheinlich nicht verbessern wird. Diese Frau hat die Situation, so wie sie war, angenommen und war rund um die Uhr bei ihrem Mann im Krankenhaus. Sie hat viel mit ihm gesprochen, obwohl er keine Reaktion zeigte, hat bei ihm gebetet und war dabei nie schlecht gelaunt oder überfordert. Meine Eltern haben den Mann jeden Freitag besucht und mit seiner Frau zusammen gebetet. Nach einiger Zeit hat der Mann angefangen, mit den Augen zu reagieren, irgendwann konnte er dann auch wieder mit seinen Händen greifen und mit dem Kopf nicken und mittlerweile fängt er sogar an zu sprechen. Es hat eine enorme Verbesserung statt gefunden, an die die Ärzte nicht mehr geglaubt hatten. Die Frau ist natürlich überglücklich. Auch in den schwersten Stunden hat sie - gegründet im Vertrauen auf Gott - ihre Liebe geschenkt und Freude ausgestrahlt.
Ich war auf dem Weg zu einer Trauung. Auf dem Weg erreichte mich ein Anruf: “Eine junge Muslima hat im Internet den Film ‘be brother - be sister!’ gefunden. Sie ist so angerührt von der Botschaft dieses Filmes und möchte gern mit uns in Kontakt kommen. Sie wohnt in Berlin. Da ich gerade auf dem Weg in genau diese Stadt bin und selten dorthin fahre, hab ich den Eindruck: Du mußt ihr die Möglichkeit für ein kurzes Treffen anbieten. Wir erreichen uns. Ich bitte ihr an, mich spät abends, wenn ich mit den Brautleuten den Ablauf ihres Hochzeitstages abgesprochen habe, nochmals zu melden. Am nächsten Tag trafen wir uns an einem Bahnhof in der Nähe der Hauptstadt. Seit über drei Jahren studiert die junge Muslima in Berlin, ihre Wurzeln liegen in Albanien, aufgewachsen ist sie in einem aufstrebenden Land des Mittleren Ostens. Wir suchen uns ein Café. Wir beginnen, von einander zu erzählen. Ich schaue in die erwartungsvolle Augen einer jungen Frau, die unter einem schlichten Kopftuch hervorschauen. Ich erzähle von unserem Camp “go4peace in Europe” an dem junge Leute aus 27 verschiedenen Nationen und verschiedenster Überzeugungen teilgenommen hatten. Ich erzählte von der Performance “pieces4peace”, in dem zwei Kinder den key4peace gesucht und ihn in der Geschwisterlichkeit aller Menschen entdeckt hatten. “Oh, ich möchte dringend mit Euch in Kontakt bleiben, denn was Du erzählst ist auch zutiefst meine Überzeugung!” höre ich sie sagen. Unsere Zeit wird knapp. Ich lade sie ein, zu der ökumenischen Trauung zu bleiben. Sie willigt ein. Nach dem Gottesdienst sagt sie: “Das hat mich so sehr berührt, wie Du mit Deinem evangelischen Amts-Bruder gemeinsam diese Trauung gefeiert hast. Ihr wart wie Brüder und es war eine ganz tiefe Freude bei allen!” Ich lade sie ein, auch noch für eine Zeit an der Hochzeit teilzunehmen. Erneut willigt sie ein - ganz spontan. Als ich sie abends zum Bahnhof zurück bringe, hat sie noch eine Frage: “Weißt Du, viele Muslime glauben, ihr Christen glaubt an drei verschiedene Götter. Ich glaube das nicht, aber ich verstehe das mit der Dreifaltigkeit nicht. Kannst Du mir das erklären?” So stehe ich mit ihr auf einem Bahnhof, mitten im Osten unseres Landes, umflutet von Menschen, die diese junge Frau mit ihrem Kopftuch skeptisch anschauen und beginne ihr, das Geheimnis der Trinität ein wenig nahe zu bringen, beginnend mit der Erfahrung, dass der Mensch als einzelner nicht ganz vollständig ist, sondern dass wir einander brauchen. “Und wenn Menschen in der gegenseitige Liebe vereint sind, wenn sie echt alles füreinander bereit sind zu geben, dann geschieht unter ihnen etwas. Weißt Du, versuche ich ihr zu erklären, dann ereignet sich Gott in gewisser Weise unter uns. He happens!” Ich spüre, wie sich genau das ereignet hat, wovon ich behutsam gesprochen habe. ER unter uns, Brücken schlagend über alle Grenzen der Nation und Religion hinweg. Pfingsten!
Es ist Sonntag - Spätnachmittag. In der vergangnen Woche lernte ich eine Mutter mit ihrer Tochter kennen - in einem Café, das unsere Pfarrei für die Begegnung zwischen Flüchtlingen und Einheimischen anbietet. Die beiden kommen aus Albanien. Das Mädchen - 15-16 Jahre alt - hatte in den 9 Monaten ihres Aufenthaltes in Deutschland schon gut deutsch gelernt. Wir waren ins Gespräch gekommen. Ich erfuhr, dass auch der Vater und Bruder des Mädchens in unserer Stadt wohnten. Alle vier zusammen in einem Zimmer der städtischen Flüchtlings-Unterkünfte. Schnell war mir klar, dass diese Familie, aus einem sog. “Sicheren Herkunftsland” stammend, keine Bleibe-Perspektive in Deutschland hatte. Seither trug ich sie im Herzen. Ich rief sie an und lud sie auf ein sonntägliches Eis ein. Als ich sie mit dem Auto abholte, spürte ich ihre Freude. In einem Eis-Café kamen wir erneut ins Gespräch. Bescheiden hatten sie sich alle ein kleines Eis bestellt. Der Vater zeigte mir Fotos von den Behausungen in Albanien, aus denen sie kamen. Sie glichen verrußten Erdlöchern. Die Kinder - in einem kleinen Dorf in der Nähe der albanischen Hauptstadt wohnhaft - waren jeden Tag zur Schule nach Tirana gegangen. Sie hatten echten “Hunger auf Schule”. Trotz der so hoffnungslosen Situation in ihrer Heimat, versuchte ich den vieren klar zu machen, dass ihre Zukunft in Albanien liegen würde. “Aber wißt ihr”, sagte ich ihnen, “wir sind uns nicht umsonst begegnet! Wir müssen jetzt hier schauen, auf welchem Weg wir Euch in Albanien unterstützen können!” Wir sprachen über ein bilinguales Gymnasium in Tirana. Langsam erhellten sich die Gesichter der Familie. Ich sah, wie sie Hoffnung schöpften und verstanden, dass sie die Zeit in Deutschland nutzen mußten, um gut die deutsche Sprache zu lernen und dann damit in ihrer Heimat einen guten Schulabschluss zu erlangen. Dann würden ihnen auch neue Wege offen stehen! Auf einmal ergriff die 16-jährige Tochter das Wort und sagte mir: “Wissen Sie, egal, ob aus all diesen Ideen, die wir jetzt gesponnen haben, etwas wird oder nicht. Danke, dass wir zusammen sein können. Sie haben uns angeschaut und sie haben nicht weggeschaut. Sie haben uns Ihre Zeit und Ihre Liebe geschenkt! Das ist weit mehr wert, als alles andere!” Spät abends schrieb ich noch einen langen Brief an eine Organisation, die im caritativen Bereich tätig ist und bat um Hilfe für die Schulausbildung der Kinder in Albanien. Denn ich bin mir sicher: Die Liebe findet immer einen Weg!
Mit einigen Engagierten in der Flüchtlingsarbeit kam ich Sonntagvormittags zu einer großen Flüchtlings-Unterkunft in unserer Stadt. Ein Jugendlicher namens Muhamad wartete schon auf uns und wollte uns beim Besuch eines Sonntags-Cafés - für Flüchtlinge organisiert - begleiten. Wir waren jedoch mit weitaus mehr Flüchtlingen verabredet. So lief der Junge, der ein wenig Englisch sprach, nochmals in die Privaträume, um die anderen zu holen. Eine kleine Karawane von ca. 30 Kindern, Frauen und Männern fand sich zusammen und zog gemeinsam zum Café. Dort ergab sich ein Termin für einen hilfsbedürftigen tauben Jungen aus Syrien und ein Dolmetscher fand sich auch bereit. Eine Lehrerin bot an, einige der Flüchtlinge noch in einem Sprachkurs unterzubringen und das in einer Grundschule in unmittelbarer Nähe zur Unterkunft der Flüchtlinge. Ich hatte den Eindruck: Ein Anderer ist am Werk und lenkt! An diesem Morgen hatte ich mich entschieden - entgegen meiner sonstigen Gewohnheit - nicht zum Gottesdienst zu gehen, sondern mit den Flüchtlingen zu sein. Unser Motto “Be brother - be sister!” hatte mich dazu gedrängt. Was mir blieb, war eine tiefe Freude darüber, was alles in diesen Stunden geschehen war.
Mit einer kleinen Gruppe war ich nach Taizé gefahren. Für mich ist das ein Ort, an dem ich auftanken und Gottes Nähe neu erleben kann. Nach einem Vortrag von frère Alois sang ein Flüchtlingsmädchen aus Syrien in meinem Alter ein selbstgeschriebenes Lied auf Arabisch in der großen Kirche. Vor der Kirche standen in diesen Augenblicken 10 voll ausgerüstete Soldaten des französischen Militärs, um die Jugendlichen zu beschützen. Für mich hatte dieser Moment eine starke Relevanz. Ich saß in einer Kirche voller junger Menschen, hörte Klänge wie ich sie sonst nur aus Moscheen kenne und wir waren umgeben von Soldaten. Sie halfen, dass wir einander unser Bruder- und Schwester-Sein zeigen und leben konnten.
Na auf einen Kaffee würde die Zeit noch reichen! Also lud ich Thorsten, John und Joy nach der Messe noch in eine kleine Bäckerei ein. Wir saßen an einem der kleinen Tische und bestellten Kaffee. Nach dreijährigem - oft bangem - Warten und vielfältigsten psychologischen Begleitungen aufgrund erlittener Folter im Heimatland, hatten die beiden tamilischen Brüder in der vergangenen Woche einen positiven Asyl-Bescheid bekommen. Den wollten wir mit dem Kaffee gebührend begehen. Sie begannen zu erzählen. Nach all dem erlittenen Leid und nach den - auch in Deutschland - durchgestandenen Ängsten, spürte ich echte Erleichterung und tiefe Freude bei den beiden, besser bei uns allen. Thorsten ging den Weg der beiden schon längere Zeit in beeindruckender Weise als Pate mit. “He is our best friend - all over the world!” sagten John und Joy. “ Er lebt, was Jesus uns gesagt hat. Immer, wenn wir nicht mehr weiter wußten, wenn wir vor Angst oft am Ende waren und nur noch geweint haben, ist er gekommen und war einfach mit uns! Er hat uns getröstet und Mut gemacht.” durfte ich hören. Und ich wußte um die unendlich vielen Telefonate, die Wege zu Behörden und zu Ärzten, und die viele Zeit, die er “einfach” mit den beiden geteilt hatte. Was für ein Zeichen der Hoffnung - mitten im Strom der vielen Flüchtlinge. In diesen Augenblicken durfte ich spüren, wie bedeutsam diese Flüchtlinge für uns waren und sind. Ich hatte den einen der beiden Brüder beim Beten in unserer Kirche kennen gelernt. Fast täglich kam und kommt er, um zu beten. Allein durch das Da-Sein der beiden, war “ihr Pate” und viele andere herausgefordert worden, sich einzusetzen und zu helfen - biblisch gesprochen: zu lieben. Beide Seiten waren dadurch zueinander aufgebrochen und im Miteinander neu geworden. Ich durfte in diesen Augenblicken - am Kaffee-Tisch sitzend - erleben, wie hier eine kleine Zelle der Kirche, “eine Insel göttlicher Anwesenheit” lebte und ich sagte den beiden: “Durch Euch verstehe ich tiefer, dass Gott Euch zu uns ins ‘alten Europa’ geschickt hat, damit durch Euch unsere Kirche aus ihren alten Lebensgewohnheiten und Engherzigkeiten herausgerufen wird und sich erneuert! Wir brauchen einander!” Ich schaute in Augen, die sich mit Tränen füllten und spürte in meinem eigenen Herzen, wie sehr ich angerührt war. “Brannte uns nicht das Herz, als er unterwegs mit uns redete und uns den Sinn - durch die Schrift - erschloß?” kam mir in den Sinn. Entdeckung mitten in der Bäckerei. Nach zwei Stunden waren unsere Tassen leer und unsere Herzen mehr als erfüllt.
Drei Gäste aus einem osteuropäischen Land hatte ich zu Gast. Ich holte sie am Flughafen ab. Schon nach wenigen Minuten waren wir beim Thema “Flüchtlinge”. Meine drei Gesprächspartner hatten sich in meinem Wagen in eine Reihe gesetzt. Sofort begannen sie - hinter mir sitzend - zu begründen, warum ihr Land keine Flüchtlinge aufnehmen könne und dass ja auch niemand in ihr Land wolle, da sie ja doch alle nach Deutschland wollten. In mir kochte es. Die Mottos der vergangenen Monate kamen mir in den Sinn: “Sei aufmerksam für den Frieden!” und: “Sei fair!” Ich hörte den Dreien aufmerksam zu und versuchte mit viel Verständnis für ihre Situation zu reagieren. Nachmittags ergab sich ein freies Zeitfenster. Ich fragte die drei Jugendlichen, ob sie mit mir einige Flüchtlinge besuchen wollten. Sie willigten ein. Wir kamen in eine Flüchtlingsunterkunft und besuchten einen jungen Mann aus Ghana und einen Familienvater aus Palästina, der lange Zeit in einem Camp in Damaskus gewesen war. Die beiden empfingen uns mit einer außergewöhnlichen Herzlichkeit. Dennoch waren die drei Osteuropäer sehr, sehr scheu und reagierten fast verängstigt. Leckeres Essen wurde aufgetischt. Ich begann zu scherzen. Wir aßen gemeinsam. Mehr und mehr wuchs Vertrauen. Dann lud ich den Afrikaner ein, von seiner Geschichte zu erzählen. Seine Mutter war gestorben, als er 4 Jahre alt war, sein Vater war vor kurzer Zeit von einem anderen Stamm getötet worden. So mußte er fliehen, zunächst an die Elfenbeinküste, dann nach Lybien. Auch dort konnte er nicht bleiben, jetzt war er über das Mittelmeer nach Europa gekommen. Er erzählte, wie sehr er diesen Weg mit Jesus gemacht und sich von ihm getragen gefühlt hatte. Dann begann Yunis, der Palästinenser. Er hatte seine Frau und seine drei Kinder zurück gelassen und litt unsäglich darunter. Mit Tränen in den Augen erzählte er. In all diesem Leid war unter den beiden Flüchtlingen über alle Grenzen hinweg eine tiefe Freundschaft gewachsen. Daran ließen sie uns teilhaben. Abends fragte ich die drei jungen Leute, wie der Tag für sie gewesen sei. Einer antwortete: “Es war die stärkste Katechese meines Lebens! In meinem Land werden durch die Medien nur schlimme Dinge über die Flüchtlinge verbreitet. Heute habe ich zwei Menschen erlebt, mit ihrer Geschichte. Ich kenne ihre Namen. Ich werde von jetzt an anders über die Flüchtlinge denken und von ihnen erzählen.”
Seit einigen Monaten arbeite ich als “Au pair” in einer Familie mit drei kleinen Kindern. Zu meinen Aufgaben gehört es, mich jeden morgen mit den drei Kindern - das Kleinste ist noch im Kinderwagen - auf den Weg zum Kindergarten zu machen. Dabei muss ich immer mit der Straßenbahn fahren. Vor einigen Tagen kam ich gerade auf den Bahnsteig, schob den Wagen und hatte die zwei anderen an der Hand, als die Tram mir vor der Nase wegfuhr. Die Zugführerin hatte mich, kommen sehen, war aber dennoch losgefahren. Über so viel fehlendes Mitgefühl war ich total enttäuscht. In mir kochte es. Ich drohte zu explodieren, mußte mich aber gleichzeitig um die drei Kleinen kümmern.
In dieser Situation kam eine alte Frau auf mich zu. Sie war stark sehbehindert und fragte, ob ich ihr helfen könne. Im ersten Augenblick wollte ich sie abweisen. Aber aus irgendeinem Grund hab ich mich entschieden, ihr dennoch zu helfen. Sie gab mir Geld, so dass ich ihr ein Ticket kaufen konnte. Als ich es ihr aushändigte, schaute sie mich an und sagte: “Sie haben ein so freundliches Wesen. Danke, dass sie mir sofort geholfen haben, obwohl sie die drei Kinder bei sich hatten.” Und dann reichte sie mir einen 5-€-Schein und bat mich, ihn zu nehmen. Ich war total perplex und verwundert. Auf einmal war mein Groll verfolgen. Diese Begegnung begleitete mich den ganzen Tag und mein Herz war wieder froh.
Zu einer 24-Stunden-Wache hatte Papst Franziskus aufgerufen. So hatten wir die ganze Nacht durchgewacht - immer mit Jesus in der Eucharistie in unserer Mitte. Gegen morgen hatten eine ganze Stunde lang Flüchtlinge aus Sri Lanka, Georgien und Afghanistan ihre Flucht-Geschichten erzählt. Es waren bewegende Augenblicke gewesen. Das Wort von Papst Franziskus begleitete uns: “Geht an die Ränder, dort werdet ihr IHN finden!” Vor Jesus in der Eucharistie sitzend bewegte mich plötzlich die Frage: “Jesus, wo wartest Du jetzt gerade auf mich? Hier in der Stunde der Anbetung oder draußen an den Rändern?” Zwei Familien - mit schweren Fluchtgeschichten kamen mir ins Herz. Ich hatte den Eindruck: ER ruft mich dorthin. So verließ ich das Anbetungs-Zelt und fuhr zu ihnen. Beide waren zu Hause. Beide waren durch den Krieg unvollständig. Menschen waren gestorben und in Kriegsgebieten zurück gelassen. Beiden konnte ich lange zuhören. Am Ende des ersten Gespräches sagte ein Mädchen aus der ersten Familie: “Kannst Du nicht bei uns bleiben? Ich war zum ersten Mal seit langem wieder froh!” Am Ende des zweiten Gespräches sagte mir ein junger Syrer: “Danke für Dein Kommen. Immer wenn wir zusammen sind, spüre ich einen so tiefen Frieden in mir!” Den Frieden, den ich in den Stunden der Anbetung hatte spüren dürfen, hatte ich in diese beiden Familien weiter bringen können.
Am Wochenende war ein Priester bei uns zu Gast. Mit vielen Jugendlichen waren wir zusammen, haben gegessen, viel gesprochen und gelacht. Nach dem wunderschönen Abend hab ich mich mit einigen Mädchen zusammen auf den Heimweg gemacht. Wir mußten eine halbe Stunde zu Fuß gehen und hatten richtig Spaß! Auf einmal rief mich eine gute Freundin an. Sie war sehr traurig. Um ehrlich zu sein, hatte ich in diesen Augenblicken, wo wir so viel auf der Strasse am Lachen waren, keine Lust, nun mit einem traurigen Menschen zu reden. Aber dann kam mir der Impuls: Sie braucht DICH jetzt! Und ich wollte eine “Antwort der Liebe” sein, das war unser Motto vor 2 Wochen. Also hab ich mich etwas von den lustigen Mädchen entfernt und mit meiner Freundin gesprochen. Ich konnte sie mit meinen Worten zwar nicht trösten, aber meine Nähe am Telefon und mein Zuhören tat ihr gut. Sie beruhigte sich wieder und wir haben sogar am Telefon gemeinsam lachen können. Die Freude, die ich nach dem Telefonat in meinem Herzen fand, war riesig!
Seit einigen Monaten bin ich zu einem Auslandssemester in Frankreich. In der Stadt, in der ich lebe, gibt es viele Wohnungslose und Nicht-Sesshafte. Viele von ihnen halten sich vor den großen Supermärkten auf, in der Hoffnung, von den Einkäufen etwas abzubekommen. Mittlerweile komme ich häufig an einem älteren Mann vorbei, den sein Alkohol-Konsum schon sehr gezeichnet hat. Er wirkt oft total abwesend und verbreitet einen sehr schlechten Geruch um sich. Mir kam die Idee, ihm eine Dusche bei mir anzubieten. Doch als junge Frau spüre ich, dass da eine Grenze ist, die ich nicht überspringen kann. So versuche ich jedes Mal, wenn ich ihn sehe, ihn anzuschauen und ihm ein Lächeln zu schenken. Da ich ihm kein Geld geben mag, habe ich zudem begonnen, ihm immer ein wenig von meinem Brot und meinen Früchten abzugeben. So teile ich ein wenig von meinem Leben mit ihm - und in meinen Gebeten hat er auch einen festen Platz. R.L.
17. Januar - Welt-Flüchtlingstag - seit über 100 Jahren begehen wir diesen Tag in unserer Kirche. Papst Franziskus hat 6000 Flüchtlinge auf den Petersplatz eingeladen. Er sagt ihnen: „Jeder von euch bringt eine Geschichte mit, eine Kultur, kostbare Werte; und oft auch Erfahrungen des Elends, der Unterdrückung und der Angst. Eure Präsenz auf dem Platz ist ein Zeichen der Hoffnung auf Gott. Lasst euch nicht diese Hoffnung und die Freude am Leben rauben, die hervorgehen aus der Erfahrung der göttlichen Barmherzigkeit, auch dank der Personen, die auch aufgenommen haben und euch helfen.“
Ich bin den Nachmittag und Abend über mit Geflüchteten verabredet und besuche sie in ihren Wohnungen. Abends bin ich noch im Mausegatt. Ein junges Paar aus Afghanistan wartet sehnsüchtig auf die Zeit, die wir teilen dürfen. Auf ihren 10,4 m² sind die Augenblicke des geteilten Lebens wie eine Oase in ihrem eintönigen Alltag. “Immer wieder nachts kommen all diese Bilder hoch”, erzählt mir der junge Mann, “besonders bei meiner Frau. Sie beginnt dann zu weinen und ich kann sie kaum trösten. Die langen Fluchtwege durch die dunklen Wälder zwischen Afghanistan und dem Iran und in der Türkei - die Angst vor wilden Tieren - die Angst, von der Polizei aufgegriffen zu werden - die Angst von Räubern, für die du nichts giltst, erschossen zu werden - die sieben Stunden auf dem Mittelmeer in dem total überfüllten Schlauchboot - der Hunger, die Kälte, die Ungewissheit... all das kommt dann wieder hoch!” Ich höre zu und trinke den grünen Tee, den sie mir angeboten haben. Ich schaue in verweinte Augen und hab selber Tränen in den Augen. “Wenn Du hier bist, dann haben wir wieder Hoffnung!” vertrauen sie mir an. Wir schweigen. “Du bist unsere Familie! - Danke, danke so sehr!” Ich nehme sie beide in den Arm. Dann gehe ich wieder - schweigend - zu meinem Auto. Ich begegne 15 jüngeren Männern, die in kleinen Gruppen die Lünener Straße entlang gehen. Ich weiß, sie kommen vom Sprachkurs bei Ingeborg Fickermann. Auch ihr Name ist in die Herzen dieser Menschen eingeschrieben als “Hoffnung”. An diesem Abend bin ich dankbar für so manchen, der in dieser Stadt oft unerkannt seinen Beitrag leistet, damit die Menschheit Familie wird.
Gerade aus dem Friedenscamp in Sarajevo zurückgekehrt, ging ich zum Frisör. Ich fragte meine Frisörin, während sie mir die Haare schnitt, ob sie denn bald Urlaub habe. Daraufhin fragte sie mich, ob ich auch schon im Urlaub war. Ich erzählte ihr von Bosnien, und völlig begeistert sagte sie, dass sie aus Serbien stamme! Wir freuten uns riesig über diesen „Zufall“ und tauschten uns über die Geschichte der beiden Länder, die Bräuche und Besonderheiten von Serbien und Bosnien aus. Ich erfuhr zum Beispiel, dass der serbische Kaffee noch ein wenig anders als der bosnische aufgebrüht wird! Sie gab mir einen Tipp, wo ich hier vor Ort den Kaffee kaufen kann und freute sich einfach total darüber, dass jemand so viel Interesse an ihrem Heimatland zeigte und sie sich mit jemandem darüber austauschen konnte! Als ich bezahlte, legte sie mir noch für die nächste Reise die Küste Kroatiens ans Herz, die sehr sehenswert sei. Unglaublich – denn ich hatte mir genau dies als eines der nächsten Reiseziele überlegt. Wir verabschiedeten uns mit einem großen Lächeln.
Gerade hatte ich mir meinen Tagesplan zurecht gelegt. Bevor ich mich jedoch an das Tagewerk machte, betete ich kurz und bat Gott darum, in meinen Plänen immer offen für die Seinen zu bleiben. Das Telefon schellte. Eine Freundin aus einem benachbarten Land rief an. Ich erinnerte mich an das Monatsmotto: “Ganz persönlich!” So nahm ich das Telefon mit und setzte mich auf einen Stuhl, um durch die Arbeit auf dem Schreibtisch nicht abgelenkt zu sein. Meine Gesprächspartnerin erzählte von ihren vergangenen Tagen. Am Fest der “Heiligen Familie” war sie in einem Gottesdienst gewesen. Ein Text aus dem Epheserbrief ging ihr sehr nach. “Ihr Frauen, ordnet euch euren Männern unter!” heißt es da. “Das hab ich nie verstehen können! Für mich war das immer eine totale Unterdrückung. Aber mehr und mehr beginne ich zu verstehen, dass hinter all dem der Lebensplan Gottes steckt. Gott hat den Mann mit einer bestimmten Natur ausgestattet und die Frauen ebenso. Die Männer haben die natürliche Veranlagung zu beschützen und wir Frauen müssen sie darin ganz stark machen! Wir können noch intensiver lieben. Aber durch die Gleichmachungs-Diskussion in vielen Ländern ist dieses Geheimnis verloren gegangen!” Aufmerksam hörte ich zu. Weiter erzählte mir die junge Frau eine Erfahrung, die sie neulich gelesen hatte: “Stell dir vor! Ein Mann hatte in die Familie betreffenden finanziellen Belangen eine falsche Entscheidung getroffen. Seiner Frau war sofort klar, dass der eingeschlagene Weg nicht gut gehen konnte, aber sie stand zu ihrem Mann. Nach einigen Wochen kam ihr Mann heim und erzählte, dass er durch seine Entscheidung eine Menge an Geld verloren habe. Seine Frau begann, ihm vorzurechnen, dass er in der Zeit, in der sie sich kannten, viel mehr richtige als falsche Entscheidungen getroffen habe und sie machte ihm Mut, diese Niederlage nicht zu schwer zu nehmen. Diese Reaktion hatte der Ehemann nicht erwartet. Sie stärkte ihn so sehr, weil er die Liebe seiner Frau in diesem Augenblick noch viel tiefer spürte als je zuvor. Seine Frau hatte sich ihm (aus Liebe!!!) untergeordnet und hatte so dazu beigetragen, dass die schwere Situation zu einer Vertiefung ihrer Liebe werden konnte!” - Als ich auflegte spürte ich, dass mir in diesem Telefonat so viel Lebenserfahrung von einem jungen Menschen geschenkt worden war, wie ich es kaum für möglich gehalten hatte. Und das war das erste Telefon-Gespräch. Es folgten noch drei weitere. Gottes Liebe ist eben immer - ganz persönlich!
In den nach-weihnachtlichen Tagen besuchte ich meine Mutter. Von einer adventlichen Aktion waren noch einige kleine Christstollen geblieben, die ich im Auto liegen hatte. Wir entschieden uns, an einem Nachmittag eine kleine Wallfahrt zu einem ca. 30 Kilometer entfernt gelegenen Marienwallfahrtsort zu machen, um betend und für andere einstehend unsere Zeit miteinander zu teilen. Als wir an der Kapelle ankamen, mußten wir schon nach kurzer Zeit den Kirchenraum wieder verlassen, da er - schon sehr frühzeitig am Tage - abgeschlossen wurde. Ein wenig verdutzt und enttäuscht - zugleich aber glücklich, dass wir noch kurz in der Kirche hatten beten können - standen wir draußen. “Wie kannst du jetzt lieben?” schoss es mir als Frage durch den Kopf. Einige weitere Kirchenbesucher kamen und standen nun vor der verschlossenen Tür. Schnell holte ich das Gebäck aus dem Wagen und bot allen Ankommenden noch einen kleinen Stollen an. Jedes Mal schaute ich in erstaunte und frohe Gesichter. Als wir dann schon wieder im Wagen saßen, um heimzufahren, sah ich im Rückspiegel noch ein Ehepaar einen kleinen Fußpfad herauf kommen. Ich hielt abermals an, drehte, stieg aus dem Auto und rief dem Paar zu: “Kann ich Ihnen auch noch eine kleine nach-weihnachtliche Freude mit einem selbstgebackenen Christstollen machen?” - Der Mann reagierte und sagte: “Kennen wir uns nicht, als ich Deine Stimme gehört habe, war mir gleich klar wer du bist!” Vor mir stand ein Cousin mit seiner Frau, den ich über 20 Jahre nicht mehr gesehen hatte. Welche Freude, dass wir uns sehen und ein wenig plaudern konnten!
Lange hatten wir uns nicht gesehen. Es gab so viel zu erzählen und viel Schweres zu teilen. Die Zerrüttung in ihrer Familie hatte noch keinen guten Weg gefunden. Eine schwere unvermutete psychische Krankheit war bei einer nahen Verwandten aufgetreten. Ihr Mann war arbeitslos geworden und kam mit diesem Schicksal nicht zurecht. Körperlich hatte sie auch zu kämpfen. Mehr und mehr spürte sie, wie sie sich über Jahre um Dringlichkeiten und Notwendigkeiten ihrer Familie gekümmert hatte und so keine Zeit dazu gefunden hatte, für die eigenen Bedürfnisse einzustehen. Auch diese Erkenntnis tat weh! Ich merkte, wie gut es ihr tat, all das erzählen zu können und damit auf die Schultern eines brüderlichen Herzens zu legen. Dann waren wir auseinandergegangen. “Vielleicht sehen wir uns ja nochmals, bevor Du zurückfliegst!” Dieser fast flehentliche Ruf blieb mir im Herzen. Nach Tagen voller Arbeit nahte mein Rückflug. Eine Stunde vorher würde ich es noch schaffen, bei ihr vorbei zu schauen. Eine Tasse Tee war schnell bereitet. Wir saßen am Tisch. “Weißt du?”, begann sie unvermittelt, “oft fühle mich so allein, so einsam und verlassen. Oft weiß ich gar nicht mehr weiter. Ich kenne nur wenige Menschen, die so viel Schweres durch zutragen haben, wie mein Mann und ich. Könnte es nicht mal ein Jahr geben, was mir ein wenig Ruhe und Hoffnung bringt?” Dann füllten sich ihre Augen mit Tränen. Ich öffnete mein Herz so weit ich konnte, um all diesen Schmerz in mich hinein zu nehmen. Ich schwieg lange. Immer mehr erzählte sie. Der Raum zwischen uns war offen... Dann mußte ich aufbrechen - zum Flughafen. Sie brachte mich hin. “Oh, wie gut es tut, Dir das alles sagen zu können!” sagte sie. “Und während ich Dir das alles anvertraut hab, was ich überhaupt nicht geplant hab, spürte ich, dass es noch unter dieser Einsamkeit und unter diesem Alleinsein etwas gibt, was mir sagt: ‘Du bist nicht allein!’ Da ist Gott. Ja, Jesus, den ich oft nicht spüre, er läßt mich nicht allein!. Aber ich habe es erst wieder gespürt, als ich Dir meinen Schmerz erzählt hab!”