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Ich bin glücklich!

Ein langer Tag lag hinter mir. Rund um meine Wohnung hörte ich laute Musik. Menschen begrüßten voller Freude den Monat Mai. In diesen Augenblicken kam mir eine ältere Frau in den Sinn, die in ihrer Wohnung gestürzt war und deshalb jetzt im Krankenhaus lag. Sie wartete auf einen Platz in der Geriatrie. Sie war jeden Sonntag zur Messe gekommen und hatte mich immer wieder wissen lassen, wie gern sie meinen Predigten zuhörte. Mir kam der Impuls: „Setzt dich noch aufs Fahrrad – auch wenn’s schon spät ist, und schau noch ne halbe Stunde bei ihr vorbei.“ Gedacht getan. Ich hatte ihr kurz vor Ladenschluss noch ein paar Mozartkugeln gekauft. Als ich bei ihr ankam, strahlte sie mich aus der Tiefe ihres Herzens an und sagte mir: „Dass Sie heute Abend noch kommen, Sie können gar nicht erahnen, was das für mich bedeutet!“ Dann teilten wir eine halbe Stunde Zeit, lachten, beteten und ließen die Hoffnung neu aufleben. Als ich zurückfuhr spürte ich eine große Freude in m

Liebe Freunde von go4peace,

in diesem heiligen Jahr, in dem uns Papst Franziskus einlädt, als Pilger der Hoffnung unterwegs zu sein, teilt Filmon aus Eritrea im Mai einen „starken Moment der Hoffnung“ aus seinem Leben mit euch:

„Aufgewachsen bin ich in Eritrea. Mit 16 Jahren wurden viele Jugendliche in meinem Land zwangsrekrutiert. Ich wollte jedoch angstfrei leben und meinen Traum nach Bildung verwirklichen. Um das zu erreichen, bin ich mit Freunden bei Nacht und Nebel geflohen. Mein Glaube, dass Gott all meine Wege mitgeht, hat mich auf endlosen Wegen nach Europa getragen.

Während meiner Flucht durfte ich Hoffnung und Trost aus dem Zusammensein mit meinen Freunden schöpfen. Wir waren uns gegenseitig ein Vorbild der Hoffnung, indem einer den anderen gestärkt hat. Einem jeden von uns war klar, dass wir uns auf einen gefährlichen Weg begeben hatten. Es gab kein Zurück mehr! Und Gewissheit, ob wir unser Ziel `Europa` erreichen würden, gab es ebenfalls nicht. Dieser immer wieder neu geschenkte Zuspruch hat mir geholfen, nicht aufzugeben, bis ich das Ziel, in Freiheit leben zu können, erreicht habe.“

Verbünden wir uns in diesem Monat Mai mit Filmon im Motto: Schenk Zuspruch!

für das go4peace-Team                     Meinolf Wacker

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P.S.: Teilt gern eure Erfahrungen in der App go4peace im Bereich „Entdecken & Schreiben“.

Ohne ihr eigenes Verschulden waren sie in eine menschlich und finanziell schwere Situation geraten. Sorgen über Sorgen belasteten die junge Familie und sie wussten nicht recht, wie es weitergehen sollte. Dann kam die Frau auch noch unerwartet ins Krankenhaus. Ich hatte von all dem erfahren und entschied, kurz im Krankenhaus vorbei zu schauen. Als ich dort war, erfuhr ich, dass sie in ein anderes Krankenhaus gekommen war. Ich rief dort an und hörte, dass sie gerade entlassen war. So traf ich das junge Ehepaar bei sich zu Hause an. Sie baten mich voller Freude in ihre Wohnung und begannen, wie ein Wasserfall zu erzählen. Obwohl ich nur ganz wenig Zeit hatte, entschied ich, zu bleiben. Nach über zwei Stunden Zuhören, konnte ich ein paar Worte sagen, die den beiden einen tiefen Frieden brachten. Auf einmal spürten sie, wie in all dem Schweren verborgen ein Anderer mitging. Dann ließ mich die junge Frau wissen: „Ich weiß, dass Gott all unsere Wege mitgeht, aber jetzt spüre ich es auch wieder. Dafür bin ich so dankbar! Danke, dass du gekommen bist.“

Nur noch schnell einen Brief in den Briefkasten werfen! Das müsste noch gehen, dachte ich mit Blick auf meine Uhr! Mit dem Fahrrad war’s schnell geschafft. Am Briefkasten angekommen, traf ich eine ältere Frau, die seit geraumer Zeit mit großen gesundheitlichen Herausforderungen zu kämpfen hat. In wenigen Minuten war ich zu einer Internet-Konferenz verabredet. Würde ich ein Gespräch beginnen, käme ich zu spät. Mein Herz ließ mich verstehen: Schenk dennoch diese Augenblicke der älteren Dame. So kamen wir ins Gespräch. Viel Not konnte sie mir anvertrauen. Ich hatte mich entschieden, nicht auf die Uhr zu schauen und ganz da zu sein. Nach einigen Minuten des Austausches ließ mich mein Gegenüber verstehen: „Oh, wie gut es getan hat, einfach erzählen zu dürfen. Dieses Gespräch hat meine Seele echt aufgebaut. Danke für Ihre Zeit!“ Als ich dann die Internet-Konferenz 5 Minuten eröffnete, ließ mich der Mitarbeiter wissen: „Wie schön, dass du ein paar Minuten später kommst, denn ich hätte es vorher auch noch nicht geschafft.“