Ich bin glücklich!
Liebe Freunde des Wortes,
es war auf einem Bahnhof spät abends. Einige Leute pöbelten laut herum. Theresa stand am Bahngleis. Eine junge Frau kam auf sie zu – verunsichert und ein wenig verwahrlost. Sie war allein. Sie schien erzählen zu wollen. Theresa entschied sich, zuzuhören. Die junge Frau begann und teilte viel Schweres. Theresa fragte behutsam nach. „Und wie heißt Du?“ fragte die junge Frau nach einiger Zeit? - Als ihr Zug einfuhr, verabschiedete sie sich mit einer Umarmung und ging zur Waggontür. Auf einmal hörte Theresa ihren eigenen Namen: „Danke, Theresa!“ Doch die junge Frau war schon nicht mehr zu sehen.
Ähnlich erging es den zwei Freunden Jesu auf ihrem Weg nach Emmaus. Viel Schweres hatten sie erleben müssen, nun war Jesus – und damit ihre Hoffnung – getötet worden. Wie sollte es jetzt weiter gehen? Ein – scheinbar fremder – Weggefährte gesellt sich zu ihnen. Er fragt sie: „Was sind das für Dinge, über die ihr da auf eurem Weg miteinander redet?“ Sie packen aus und erzählen alles. Wie gut das tut! Ihr Herz findet wieder Frieden. Es beginnt zu brennen. Der Fremde bleibt noch, bricht ihnen das Brot und dann sehen sie ihn nicht mehr.
Was für ein Geschenk ist es, ein offenes Ohr zu finden! Wenn Du vertrauensvoll erzählen kannst, bringt es Dich in Frieden. Gott hat uns zwei Ohren gegeben, damit wir mehr Hören als zu reden. Wer gut zuhört, bringt Frieden. Lad feinfühlig zum Erzählen ein und wenn es dran ist, frag nach - behutsam. Also, schenk Dein Ohr und lad ein: Erzähl mal! – Tell me!
für das OnWordTeam
Meinolf Wacker
Liebe Freunde des Wortes,
sie stieg in den Zug. Ihr gegenüber saß ein älterer Mann. Von seinem Gesicht ging eine tiefe Freude aus. Nach einiger Zeit fragte er sie, ob ihr buntes Armband eine besondere Bedeutung habe? Maruška, so ihr Name, spürte ehrliches Interesse. „Das ist eine Erinnerung an ein wunderschönes Jugendtreffen, von dem ich gerade komme“, ließ sie ihn wissen. Ein tiefes Gespräch nahm seinen Anfang. Der ältere Mann ließ durchblicken, dass ihm auch sein Glaube viel bedeute und er oft bete. Und dann erzählte er von seinem Cousin, der schwer erkrankt, vor wenigen Tagen - umgeben von seinen Lieben - verstorben war…
Ehrlich geschenktes Vertrauen öffnet die Tür unseres Herzens. So war es auch bei der Begegnung Jesu mit dem Zöllner Zachäus. Klein von Gestalt war Zachäus auf einen Baum geklettert, um Jesus zu sehen, der vorbei kommen sollte. Und dann hört er, der in der ganzen Stadt als sündiger Zöllner galt, von Jesus: „Zachäus, komm schnell herunter, denn ich muss heute in deinem Haus bleiben!“ Dieses Vertrauen ließ im Herzen von Zachäus viel in Bewegung kommen. Er, der eine Menge an Geld besaß, begann, mit den Armen zu teilen. „Herr, die Hälfte meines Vermögens gebe ich den Armen und wenn ich von jemandem – an der Zollstation - etwas zu viel gefordert habe, gebe ich ihm das Vierfache zurück!“
Es kostet nichts – und ist doch so wertvoll, das Vertrauen, das wir einander schenken. Wer Vertrauen wagt, bringt Frieden in diese Welt. Also: Schenk Vertrauen! – Give confidence!
für das OnWordTeam Meinolf Wacker
Liebe Freunde des Wortes, wir hatten Obdachlose zu einem Mittagessen eingeladen. Ich setzte mich zu einem noch jungen Mann auf den Boden. Langsam fanden wir in ein Gespräch. „Dass mir einer so lange und so gut zuhört, ist mir schon lang nicht mehr passiert!“ ließ Peter mich wissen. Er hatte in leitender Position bei einer Weltfirma gearbeitet. Dann war seine Ehe zerbrochen und nichts hatte ihn mehr gehalten. Jetzt lebte er auf der Straße. „Und was sind die schönsten Augenblicke Deines jetzigen Lebens?“ fragte ich ihn. „Konzerte und Musik!“ schoss es aus ihm heraus. Ich erfuhr, dass er selber Gitarre gespielt hatte. Ich fragte ihn, ob er das auch für uns tun würde. Zögernd ging er ans Mikrophon, nahm die Gitarre und begann zu singen und spielen, zunächst leise, dann immer lauter. Bewegende Augenblicke… Als ich mich am Ende des Treffens von Peter verabschiedete, nahm er mich fest in den Arm und sagte: „Diesen Tag werde ich nie vergessen!“ Er hatte Tränen in den Augen. Niemanden draußen lassen, sondern alle beteiligen. Das war das Geheimnis Jesu! Er hatte vor allem die Leute am Rand nicht draußen gelassen. Er hatte sich um sie gesorgt und sie eingeladen zu teilen. Das hatte Schule gemacht. Immer wieder geschah das „Wunder des Teilens“ und alle wurden satt. So beteiligt Jesus seine Freunde an seiner Mission. Sie lernen das zu teilen und zu verteilen, was ihnen gegeben ist. Wirklich gelingendes Leben geht nur im Miteinander, wenn jeder beteiligt und teilt. Beteiligung schafft Miteinander, Teilen schafft Frieden. Also: Miteinander – wie sonst!? Together – what could be better!? für das go4peaceTeam Meinolf Wacker
Liebe Freunde des Wortes, sie war allein unterwegs - zu Fuß und nur mit dem Lebensnotwendigen ausgestattet. Dann und wann brauchte sie Wasser. Wenn sie jemandem unterwegs begegnete, bat sie um Wasser. Oft wichen die Menschen zunächst scheu und unsicher zurück. Aber sobald sie ihre Frage hörte: „Können Sie mir bitte ein wenig Wasser geben?“ wuchs Vertrauen. Manches Gespräch entwickelte sich – kleine kostbare Begegnungen. Von einer ähnlichen Begegnung erzählt Johannes in seinem Evangelium. Eine samaritische Frau kam in der Mittagsglut um 12 Uhr zu einem Brunnen, um Wasser zu schöpfen. Sie kam allein, was völlig ungewöhnlich war. Sie schien ausgestoßen, ohne Freundinnen. Zum Wirklichen Leben schien sie noch nicht gefunden zu haben. Jesus sieht sie und versteht sofort: Da stimmt was nicht. So ging er als jüdischer Mann - entgegen den Gewohnheiten seiner Zeit - auf die Samariterin zu und bat sie: „Gib mir zu trinken!“ Ein tiefer Austausch beginnt. Die Frau erfährt – vielleicht zum ersten Mal in ihrem Leben – echte und ehrliche Nähe. Sie fühlt sich angenommen und verstanden. Das füllt ihr Herz so sehr mit Freude, dass sie sogar den Krug voll Wasser auf ihrem Rückweg ins Dorf vergisst. Wer behutsam bittet, lädt ein (sich) zu schenken. Unerwartete Augenblicke des Miteinanders werden geschenkt, Augenblicke des Friedens. Trau Dich zu bitten! Dare to ask! für das go4peaceTeam Meinolf Wacker