Ich bin glücklich!
Liebe Freunde von go4peace,
es gibt Augenblicke, da scheint es einfach zu viel zu sein, was das Leben uns aufgegeben hat. Wir blicken nicht mehr durch. Das Vertrauen in unsere eigenen Kräfte ist verschwunden. Wir ziehen uns zurück und wollen nicht mehr. – Wie gut tut es dann, wenn jemand kommt, der uns anspricht und Mut macht zum nächsten Schritt.
Der Tochter eines Synagogenvorstehers namens Jairus war es so ergangen. Sie war 12 Jahre alt und stand am Beginn ihres eigenen Weges. Das erlebte sie als echte Überforderung. Ihr Vater ging zu Jesus und bat ihn um Hilfe. Jesus kam und ging mit wenigen Freunden und den Eltern zu dem Mädchen. Behutsam nahm er den Teenager an der Hand und sagte ihr voller Vertrauen das ermutigende Wort: „Mädchen, ich sage dir: Steh auf!“ (Mk 5,41) Sofort stand sie auf und ging umher.
Wie gut tut es, wenn jemand in aussichtslosen Situationen da ist, der an uns glaubt. Oft reicht ein Wort und wir finden den Mut zum nächsten Schritt. Ist dir jemand eingefallen, dem du in diesen Tagen sagen könntest: „Steh auf!“?
Vor Jahren hatte sich eine junge Frau bei einem Betriebs-Unfall schwer am Knie verletzt. Alle Operationen hatten ihr nur wenig geholfen. Sie war mittlerweile auf Gehhilfen angewiesen. Nun stand die Frage im Raum, ob sie nochmals eine Operation wagen sollte, deren Ausgang ungewiss war. Sie entschied sich für eine weitere OP. Ich schickte ihr unseren monatlichen YouTube Short mit dem Impuls „Wag den Schritt!“ Abends las ich in einer WhatsApp: „Ich hab mich mit meiner Entscheidung sehr schwer getan und immer wieder kam die Frage, ob es richtig ist, wie ich entschieden habe und dann kam dein Video. „Wag den Schritt!“ Es hat mir sehr viel bedeutet und mir sehr viel Mut und Hoffnung gegeben! – „Steh auf!“
für das go4peaceTeam Meinolf Wacker
In der Frühe des Tages rief ich meine Mutter an. Es war der Festtag der heiligen Bertha. Sie erinnerte sich an eine alte Frau namens Bertha in ihrem Heimatdorf, die mit ihrer Schwester in ärmlichen Verhältnissen lebte. Beide Brüder der älteren Leute waren im Ersten Weltkrieg gefallen. Die beiden alten Frauen waren kontaktscheu und viel allein. Und dann erzählte meine Mutter: „Ich weiß noch gut, dass Mutter – meine Oma – jeden Nachmittag für ne gute halbe Stunde zu diesen Leuten ging und einfach Zeit mit ihnen teilte. So behielten die beiden Alten Anschluss im Dorf und wurden nicht abgehängt!“ Ich staunte, war meine Oma doch mit ihrem Mann für einen kleinen Bauernhof und 10 Kinder verantwortlich. Bei all dem hatte sie Tag für Tag Zeit für diese goldene halbe Stunde gefunden.
Ich hatte mir vorgenommen, meine Mutter zu besuchen und das herbstliche Laub aufzuhaken. Es begann zu regnen. Da ich weiter entfernt von meiner Mutter wohne, wusste ich nicht, wie ich diese Aufgabe an anderen Tagen schaffen sollte. Ich entschloss mich, bei leichtem Regen zu haken. Ich entdeckte, dass sowohl auf der Toilette als auch in der Küche eine Birne kaputt war. Ich verstand: Fahr erst in den Baumarkt. Als ich zurückkam und alles repariert hatte, hörte der Regen auf. Ich hakte die Blätter zusammen. Dann wurde es dunkel. Ich lud meine Mutter noch auf einen Cappuccino in einem Café ein. Gern willigte sie ein. Während der Fahrt sah ich ihre Freude, die vielen Lichter zu sehen. Als wir abends auf den Tag zurückschauten, hatte ich den Eindruck: Ein Anderer hatte mich Augenblick für Augenblick geleitet. Wie gut, dass ich mitgegangen war!
Letztes Jahr habe ich ein neues Hobby für mich entdeckt, das Stricken. Es macht mir große Freude, dass ich etwas für mich stricken kann, und das erste war eine graue Mütze. Ich war stolz auf mich und habe dann eine Mütze für meine Nichte gestrickt. Sie sagt immer, dass das ihre Lieblingsmütze ist, und darüber freue ich mich sehr. Dieses Jahr habe ich eine Menge Garn gekauft, um etwas für mich selbst zu stricken. Aber dann wollte ich eine Mütze für meine Freundin stricken, weil sie sie wirklich brauchte und ich jedes Mal lächle, wenn ich sie sehe. Die nächste Mütze war für meine Mitbewohnerin, zu der ich eigentlich ein kompliziertes Verhältnis habe, aber sie war gerührt, als sie die Mütze bekam. Dann habe ich meiner Nagelmeisterin eine Mütze geschenkt, und die Tränen in ihren Augen haben mir ein sehr warmes Gefühl gegeben. Jetzt setze ich meinen Plan um, meine Mützen an alle zu verschenken, die ich liebe, und jedes Mal werden es mehr, und meine Liebe wird größer...