Zum Hauptinhalt springen

Ich bin glücklich!

Am Ende eines Gottesdienstes stehe ich noch mit einer Gruppe Menschen in der Kirche. Unter uns herrscht eine frohe Atmosphäre. Ein jüngerer Mann kommt mit seiner kleinen Tochter in die Kirche. Ich begrüße sie herzlich. „Wenn ich euch irgendwie behilflich sein kann, gerne!“ sage ich. Der Vater des Kindes antwortet mir: „Ja, ich bin auch in einer Kirche groß geworden, aber jetzt bin ich Muslim. Aber ich möchte, dass meine kleine Tochter alle Religionen kennen und fühlen lernt. Sie möchte jetzt gern eine Kerze anstecken!“ – „Dann macht das am Besten vorne in unserer großen Weltkugel. Die Kerzen dort brennen in den vielen Anliegen dieser Erde!“ lasse ich die beiden wissen. Später, als die Kerze brennt, informiere ich den Vater noch über die Aktion Brückenschläge, die Menschen einlädt, ihre Augen nicht vor den vielen leidenden Gesichtern zu verschließen, sondern diese Menschen in einem kurzen Augenblick Gott anzuvertrauen!“ Dann schenken wir dem Kind noch eine Laterne, die die Messdiener gerade gebastelt haben. „Ich bin so berührt!“ sagt der Mann. „Danke für unser so ehrliches und lebendiges kurzes Miteinander!“

In der Frühe des Tages wurde ich wach. Ich hielt noch ein wenig Stille. Verschiedene Regungen nahm ich in mir wahr. Ich entschied mich, dem Positiven in mir Raum zu geben. Mir war, als ordnete Gott all die Schritte meines Tages. Dieser positiven göttlichen Dynamik, dem Heiligen Geist, wollte ich Raum in mir an diesem Tag geben. Ein Anruf. Ein junger Lehrer erzählte mir von der schwierigen Situation in seiner Schule, die nach dem palästinensischen Angriff auf Israel entstanden war. Ich spürte all seine Fragen und seine Not. Geduldig hörte ich ihm zu und gab ihm dann einige konkrete Ideen im Umgang mit den Schüler*innen, die – in seiner Wahrnehmung – schnell zu einseitigen Verurteilungen neigten. „Und wenn du nur einen Schüler bewegt hast, sein Unverständnis und seine Verurteilungen im Herzen aufzugeben, dann hast du für den Weltfrieden gelebt. Denn wie von einem Menschen Weltkrieg ausgehen kann, geht in diesem Augenblick von diesem Menschen Weltfrieden aus“, ließ ich ihn verstehen. „Da habe ich noch nie drüber nachgedacht. Aber du hast recht!,“ ließ er mich wissen. „Ich spüre, wie wichtig es ist, in jedem Augenblick mit denen, die mir dann nahe sind, Frieden zu halten!“

Heute rief meine Freundin an. Sie war sehr verzweifelt, weil ihr Mann schwer erkrankt im Krankenhaus liegt. Ich war gerade dabei, meine Wohnung zu verlassen, aber ich blieb am Telefon. Sie erzählte mir ihre Sorgen und Nöte. Später schrieb sie mir: Ich danke dir für unser Gespräch, es hat mir sehr gut getan. Und genau das, war das Monatsmotto. Teile, was schwer ist für Dich! Ich hatte den Brief dazu gerade in meine Muttersprache übersetzt.

„Kann ich kurz mit dir reden?“ lese ich in einer kurzen WhatsApp-Nachricht. Sie kommt von einem Freund aus Afghanistan, dem ich seit seiner Ankunft in Deutschland helfen konnte, hier ins Leben zu finden. Für all die Hilfe, die er bekommen hat, ist er äußerst dankbar und zeigt diese Dankbarkeit, in dem er selber hilft, wo es nur geht. „Ich kenne einige Familien, die haben durch das Erdbeben in Afghanistan alles verloren, ihre Familienangehörigen, ihre Häuser, ihre Kleidung, ihre Nahrung. Sie haben absolut nichts mehr. Ich habe schon helfen können, dass sie Zelte und Kleidung bekommen, aber vielmehr schaffe ich auch nicht mehr? Siehst du noch eine Möglichkeit?“ Sofort entwickeln wir eine neue Projektlinie, um diesen Allerärmsten zum Überleben zu helfen. Später erfahre ich: Seine Frau bekommt augenblicklich keine finanzielle Unterstützung in ihrer Ausbildung. So ist das Monats-Budget sehr klein. Trotzdem haben die beiden alles hergegeben, was sie konnten.