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Trau dem Leben!

" Ich bin der Weg, die Wahrheit und das Leben. ."
 Joh 14,6

Monatsimpuls - 04/2023

Youtube Vorschau - Video ID Veei9VQztRc

Liebe Freunde von go4peace,

 trau dem Leben! Trau Deinem Leben, diesem großartigen, einmaligen, kostbaren Geschenk, was Dir gemacht ist. Du hast es Dir nicht ausgesucht. Irgendwann hast Du Dich beim Namen genannt, hast verstanden, dass Du ein einmaliger Mensch bist und dass Dir Dein Leben aufgegeben ist, etwas Großes aus ihm zu machen. Vielleicht hast Du auch entdeckt, dass sich auf Deinem Weg Gott finden lässt, der uns gesagt hat, Weg, Wahrheit und Leben zu sein. Und was ist, wenn’s schwer ist auf Deinem Weg, wenn Du keine guten Startbedingungen hattest, wie andere und wenn vielleicht vieles zerbrochen ist und es Dir schwer fällt, dem Leben zu trauen?

In Afrika erzählen sich Menschen gern die Geschichte einer kleinen Palme, die mit vielen anderen Palmen am Rande des Meeres wuchs. Ein Spitzbub legte ihr eines Tages einen schweren Stein in die Krone und lief weg. Die Palme mühte sich mit allen Kräften, diesen Stein abzuschütteln. Sie wollte ihn los werden, um wie die anderen Palmen geradlinig in den Himmel zu wachsen. Aber es gelang ihr nicht. So trieb sie ihre Wurzeln immer tiefer in die Erde, um besseren Halt zu finden und nicht unter der Last zusammen zu brechen. Sie lernte, mit der Last zu leben. Als in herbstlichen Tagen ein schwerer Sturm über das Meer fegte, wurden viele Palmen entwurzelt. Die Palme mit dem Stein in ihrer Krone aber hielt dem Sturm stand.

Schweres lässt sich oftmals nicht abschütteln. Den Kampf dagegen würdest Du verlieren. Nimm solche „Lasten“ als eine Einladung des Lebens. Sag ja zu ihnen. Versuch sie zu „umarmen“ und in Dein Lebenskonzept mit einzubauen. Entdeck sie als Sprungbrett, das Dir helfen kann, höher zu springen und tiefer in das Geheimnis Deines Lebens einzudringen.

Als Jugendlicher habe ich gestottert. Oft habe ich mich total geschämt. Irgendwann begann ich, Satzanfänge so umzuformulieren, dass ich sie lesen konnte. Heute spüre ich, wie sehr mich diese Übung befähigt hat, formulieren zu lernen. Es lohnt sich, sich kreativ zu wagen: Trau dem Leben!

für das go4peaceTeam                                   Meinolf Wacker

Erfahrungen des Monats

Aus tiefstem Herzen

In unserem Netzwerkteam hatte es einen Übersetzerinnenwechsel gegeben. Der jungen Frau, die lange in Treue den Dienst getan hatte, wollte ich noch ein kleines Geschenk als Dankeschön bereiten. So fuhr ich zur Post, um es zeitnah zu erledigen. Für diesen Tag hatte ich mir vorgenommen, jeden Augenblick kostbar zu machen. Ein Obdachloser bot mir seine neue Zeitschrift der Straße an. Ich verweilte bei ihm, bevor ich zur Post ging. Als ich das Päckchen aufgegeben hatte, traf ich auf eine pakistanische Familie, die ich schon länger kannte. Der Vater teilte ein wenig seiner Schwierigkeiten mit mir. Plötzlich meldete sich einer seiner kleinen Söhne, vielleicht drei Jahre alt. Er war ganz traurig, weil Jesus am Kreuz gestorben war. Ich neigte mich ihm zu und versuchte ihm deutlich zu machen, dass Gott Jesus wieder ins Leben zurückgeholt habe und er auferstanden sei. Auf einmal strahlte mich der kleine Junge an. Aus tiefsten Herzen sagte er mir: „Thanks! I love Jesus!“ – „Danke! Ich liebe Jesus!“

Die Hälfte der Last war genommen…

Seit Wochen hatte ich gespürt, dass es einem jüngeren Menschen nicht gut ging. Irgendwie schien das Leben schwer. Ich lud ihn auf einen Kaffee ein. Wir fanden einen guten Ort in einem Schnell-Café. Mitten im Trubel eines normalen Alltags entwickelte sich ein ehrlicher Austausch. Schnelle Lösungen für einige Fragen gab es nicht, aber es war gut, einander all die Fragen anzuvertrauen und sie damit ins Licht zu bringen. „Es tut so gut, das alles einfach zu sagen!“ durfte ich hören. Ich spürte, die Hälfte der Last war damit genommen. Ich spürte den Impuls, noch ein „Mehr an Liebe“ zu zeigen. „Was fehlt Dir denn noch in Deiner Wohnung?“ fragte ich. Die Fenster brauchten noch dringend Gardinen. So fuhren wir noch in ein Möbelhaus und besorgten all das, was noch nötig war. Als wir auseinander gingen schaute ich in Augen voller Frieden.

Ein verzweifelter Hilfeschrei!

Es war spät geworden. Ich hatte mir vorgenommen, früher schlafen zu gehen. Auf meinem Handi kam noch eine Botschaft an. Entgegen meiner ursprünglichen Absicht schaute ich doch nochmals nach und las: „Bist du noch wach?" Es war ein Bauer aus dem Dorf. Kurze Zeit später hörte ich am Telefon: "Unser 89-jähriger Vater ist seit 4 Stunden verschwunden. Mein Bruder und ich haben schon das ganze Dorf und die Umgebung abgesucht, aber er ist nirgendwo zu finden. Ich weiß nicht mehr, was wir tun können." Ein verzweifelter Hilfeschrei. Ich war total berührt und zögerte keine Sekunde. "Wir helfen Euch beim Suchen!" - "Was? Das würdet Ihr echt tun? Aber ich glaub wir waren wirklich schon in allen möglichen Ecken. Ich wollt das Ganze eigentlich nur mit jemandem geteilt haben," hörte ich am anderen Ende des Apparats. "O.k. - Dann bete ich jetzt für deinen Vater!" 20 Minuten später klingelte erneut das Telefon: "Wir haben unseren Vater gefunden. Er war bei einem Dorfbewohner im Nachbardorf angekommen. Der hat uns Bescheid gegeben. DANKE für dein Gebet!" Was für ein Geschenk im Schmerz und in der Unsicherheit einander so nah sein zu können.

Er schien gestresst!

Ich stand in einem Supermarkt an der Kasse. Ich spürte, wie gestresst der Kassierer war. Zunächst fand er den Preis eines Produktes nicht. Dann kam eine Frau zurück zur Kasse und ließ ihn wissen: „Sie haben 10 € zu viel von mir kassiert!“ Kurz danach kam eine weitere Einkäuferin zurück und sagte: „Sie haben mir den falschen Kassenzettel gegeben und Sie brauchen eine Unterschrift von mir!“ Mühsam suchte er den richtigen Zettel im Papierkorb. Dann fand er keinen Kugelschreiber. Ich gab ihm einen von unseren kleinen go4peace-Kugelschreibern mit einer kleinen LED-Lampe. Schmunzelnd sagte ich: „Oft sind’s die kleinen Schritte, die uns wieder ins Licht bringen!“ Dabei leuchtete die Lampe. Er schaute mich an, lächelte und sagte aus tiefster Seele: „Danke, echt Danke!“

Er war aufgeregt!

Ich hatte zugesagt, beim Goldenen Priesterjubiläum eines Mitbruders die Predigt zu halten. Schon lange wohnte er in einem kleinen Dorf, wo er mit den Menschen sehr vertraut war. Gesundheitliche Einschränkungen machten ihm zu schaffen. Nach einem langen Anfahrtsweg erreichte ich sein Haus. Voller Freude nahm er mich auf: „Wie gut, dass Du gekommen bist!“ Schnell machte er mir noch einen Kaffee. Bei aller Freude spürte ich seine innere Anspannung. „So große Sachen kann ich eigentlich gar nicht mehr machen! Ich hab die Spannkraft nicht mehr!“ ließ er mich wissen. Im Gottesdienst versuchte ich, ihm eine lebendige Hilfe zu sein. Dann kam die Predigt. Ich teilte einige Erfahrungen, wie uns Jesus heute in den Wunden der Menschheit seine Wunden zeigt und darin geliebt sein will. Als ich mich nach der Predigt wieder neben den Jubilar setzte, beugte er sich zu mir und sagte: „Jetzt bin ich ganz ruhig und im Frieden!“

Gespür für den auferstandenen Jesus - Update

Ostersonntag Nachmittag - die kirchlichen Feierlichkeiten zu Ostern in unserer katholischen Gemeinde sind fast schon wieder vorbei. Ein kurzer Gang noch ins Büro und dann ein etwas ruhigerer Nachmittag, wie ich dachte. Auf dem Weg vom Büro ins Haus, das gleich nebenan liegt, sehe ich vor der evangelischen Kirche, die 70 Meter entfernt liegt, eine Gruppe von Menschen stehen, einer winkt mir zu. Es ist einer der evangelischen Pastoren, der dort mit einer kleinen Gruppe von Engagierten steht. Gemeinsam lassen sie Ostern ausklingen. Wir winken uns auf Entfernung zu und ich spüre den Impuls, zu der kleinen Gruppe herüberzugehen. Das tue ich und nach einer fröhlichen Begrüßung kommt die Frage an mich, wie Ostern war. So erzähle ich von unseren Begegnungen in den vergangenen Tagen, auch mit dem Netzwerk „go4peace“, das in der Gruppe bekannt ist. Es entsteht Interesse über den aktuellen Stand der Entwicklungen des Netzwerkes, die nicht so recht bekannt sind. Auch darüber berichte ich den sehr aufmerksamen Leuten. Nach verschiedenen Rückfragen berichtet die Gruppe über Entwicklungen in der evangelischen Gemeinde in Kamen, von denen ich auch noch nichts wusste. Ich habe den Eindruck, dass durch dieses ungeplante Miteinander ein Lichtstrahl des auferstandenen Jesus für uns spürbar geworden ist.
Und so gehen wir nach ca. einer halben Stunde wieder auseinander, der evangelische Pastor sagt mir noch: „Danke, dass du nicht nur auf Entfernung gegrüßt hast, sondern zu uns herübergekommen bist, als wir uns sahen, das hat mich sehr gefreut, und auch, von euch zu hören, wie ihr lebt. Das meiste wusste ich noch gar nicht. Das war jetzt wie ein Update über euer Leben. Danke, danke dafür.“

Heilsame Nähe

Ich wusste um seine Krankheit. Sie währte nun schon einige Jahre. Beim letzten Telefonat hatte ich den Eindruck, dass es ernster geworden war, obwohl er aus einer tiefen Zuversicht heraus zu leben versuchte. Ich verschob einen anderen Termin und machte mich auf den weiten Weg. Als ich ankam, nahm er mich herzlich in den Arm. „Wo kommt Du denn jetzt her?“ Als er erfuhr, dass ich eigens für ihn gekommen war ohne Begleittermine, rührte ihn das sehr. Seine Enkelin war da, ein sehr aufgewecktes Mädchen. Wir tranken Kaffee und teilten Leben. Die Enkelin machte Reime mit ihrem Opa: „Oma liegt im Liegestuhl, ihre Enk’lin find‘ das cool, im Vordergrund die Hummeln brummen, und in den Blüten Bienen summen.“ Dann lacht sie herzlich und geht in ein Nebenzimmer, um zu malen. Unser Gespräch umgreift nun die Krankheit. Ich versuche ganz da zu sein. Viel kommt ins Gespräch: Angst und Ungewissheit, tiefe Dankbarkeit und ein echtes Vertrauen. Nach drei Stunden geteilten Lebens fahre ich wieder. Am nächsten Tag lese ich in einer Mail: „ Herzlichen Dank für deine so wertvolle Nähe. Sie tut mir einfach gut – mehr als manche Medikamente!“

Ich existiere!

Ich war auf dem Weg, meine Cousine zu besuchen. Auf dem Weg zu ihr sah ich auf dem Pfeiler einer Autobahnbrücke ein Graffiti. „J’existe!“ stand da in französischer Sprache: „Ich existiere!“ Dieses Wort ging mir nach und begleitete mich in den Nachmittag mit meiner Verwandten hinein. Es entwickelte sich ein ehrlicher und tiefer Austausch. Viel Gelungenes und auch Herausforderndes konnten wir einander anvertrauen und miteinander besprechen. Abends las ich in ihrer WhatsApp: „Danke, dass wir eine so wertvolle Zeit miteinander verbringen konnten. „J’existe!“ kam mir erneut in den Sinn. Die Botschaft des Auferstandenen: Ich existiere – bin da bei Euch. „Keiner wagte ihn zu fragen: Wer bist du? denn sie wussten dass es der Herr war, so hatte es Johannes in seinem Abschluss-Kapitel die Jünger sagen lassen.

Türöffner

In einem Video zu einem Bibelwort hatte ich erzählt, dass ich als Kind gestottert habe und mich dafür oft sehr geschämt habe. Als ich zu Ostern eine ältere Ordensschwester anrief, um ihr frohe Ostertage zu wünschen, ließ sie mich mit einer frohen Stimme wissen: „Weißt Du, das war echt ein Wunder. Viele unserer Schwestern kennen Dich ja und hätten nie gedacht, dass Du als junger Mensch mit solchen Herausforderungen zu kämpfen gehabt hättest. Wir sind es – auch bei uns im Orden – gewohnt, nur die ‚Erfolgsgeschichten‘ zu erzählen. Aber als wir Deinen Impuls gehört haben, fing eine nach der anderen an, von eigenen Herausforderungen und Unzulänglichkeiten zu erzählen – fast zwei Stunden lang. Das war ein Stück Himmel auf Erden!“

Und jeder ist willkommen!

Mit Menschen aus 14 Nationen hatten wir Gottesdienst gefeiert – mit vielen Kindern und Jugendlichen. Alle hatten ihren Ort in der Liturgie gefunden. Der Kirchenraum war spürbar von Freude erfüllt. Ein altes Ehepaar – beide schon weit über 90 Jahre alt – waren eigens mit dem Zug über 150 Kilometer angereist, um in der Karwoche in unserer Stadt, in der sie sich sehr wohl fühlen, zu sein. Dann hatten sie die Idee gehabt, bis Ostern zu bleiben, was in dem Hotel, in dem sie untergebracht waren, auch möglich war. Im Gottesdienst hatte ich sie entdeckt und begrüßt. Nach der Messe kamen die beiden alten Leute nach vorn und sangen voller Freude ein Marienlied in ihrer Mundart. Der Mann, schon ein wenig gehbehindert, setzte sich nach dem Lied und strahlte mich an. „Was für ein Geschenk, hier sein zu dürfen. All die vielen Kinder und jungen Leute aus so vielen Ländern und jeder ist willkommen. Wenn man den Glauben verloren hat, hier kann man ihn wiederfinden!“ ließ er uns mit Tränen in den Augen wissen.

 

Wunden berühren

„Oh, wenn wir noch eine Mikrowelle bekommen könnten!“ hatte ich bei einer ukrainischen Familie aufgeschnappt. Am Sonntag darauf, galt es eine Predigt über den „ungläubigen Thomas“ zu halten. Mich faszinierte an ihm, dass er die Wunden Jesu berühren wollte. Und was ist die Kunde der Wunde? hatte ich gefragt. Werden Wunden einander gezeigt und anvertraut, wächst daraus oft eine größere Nähe, in der der lebendige Gott sich als Liebe zeigt. Und jetzt wird‘ ich konkret, hatte ich mit einem Lächeln im Gesicht den Gottesdienstteilnehmenden gesagt: „Ich brauch noch eine Mikrowelle für eine ukrainische Familie, die als Flüchtlinge in unserer Stadt wohnt und drei Kinder zu ernähren hat.“ Nach dem Gottesdienst kam ein Ehepaar mittleren Alters zu mir. Ich kannte sie nicht. „Wir sind keine Kirchgänger. Aber uns haben ihre Gedanken so angerührt, dass wir beschlossen haben, Ihnen eine fast neuwertige Mikrowelle für die Flüchtlingsfamilie zu schenken! Gebrauchen könnten wir sie noch, aber die Familie braucht sie dringender!“

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